Autor Thema: tempikas Phantasiewelt  (Gelesen 9414 mal)

tempika

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tempikas Phantasiewelt
« am: Januar 01, 2010, 13:51:21 Nachmittag »
Hallo Ihr Lieben, um Euch zu zeigen, wie meine Traumwelt aussieht, lest die erste Geschichte meines Märchenbuches.


Die Flickenhexe


Auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald, stand das Hexenhaus der keinen Flickenhexe. Sie hatte feuerrote Haare, die in alle Himmelsrichtungen ab standen. Ihre Wangen leuchteten in der gleichen Farbe wie ihre Haare und wenn sie lächelte, zeigten sich zwei kleine, schneeweiße Mausezähnchen. Es war eine lustige kleine Flickenhexe . Ihren Namen hatte sie bekommen, weil sie ihr Kleidchen schon vierhundert Jahre trug und weil es schon so oft geflickt worden war, immer einen Flicken über dem Anderen, nannte jedermann sie nur Flickenhexe.
Ihr kleines Haus, war auch schon vierhundert Jahre alt und sah auch wie ein einziger Flicken aus, so oft war es ausgebessert worden. Die Dachziegel hatten alle Farben in denen Dachziegel hergestellt worden waren. Rote- ,blaue-, schwarze- Dachziegel, Schieferziegel in Grau und eine Ecke des Daches war sogar mit Reed bedeckt worden. Die Wände waren schief, die Fenster waren auch schief und in einigen fehlten die Scheiben, als Ersatz hatte sie buntes Ölpapier in die Rahmen geklebt und so hatte sie in jedem Zimmer eine andere Lichtfarbe, wenn die Sonne hindurch schien. Der Kamin stand so schief auf dem Dach, das er beim nächsten Sturm sicher hinunterfallen würde. Aber das dachte die Flickenhexe, bei jedem Sturm. Jedenfalls hatte der Kamin schon einige Stürme überstanden, ohne herunter zu fallen.Der Zaun um das schiefe Haus war aus rot-weiß geringelten Zuckerstangen, denn die mochte Flickenhexe am liebsten.
An einem schönen Sonntag Morgen, wurde Flickenhexe schon sehr früh wach. Sie setzte sich auf die Bettkante,ließ die Beine hinunter hängen , reckte sich und kratzte sich den Kopf. Dabei gähnte sie ausgiebig.
Da die kleine Hexe niemanden hatte mit dem sie reden konnte, redete sie mit sich selbst.
" Guten Morgen," sagte sie zu sich ," hast du gut geschlafen?" Dabei schaute sie in den großen Hexenspiegel, der am Fußende des Bettes stand und genauso schief war, wie alles in und um dem Haus.
Sie streckte sich die Zunge raus, blinzelte und sagte:
" Ich muss mir doch einmal die Haare schneiden lassen, aber nur die Spitzen. Sie stand auf, reckte sich noch einmal und suchte wie jeden Morgen ihren Zauberstab.
Unter dem Bett fand sie ihn, drehte ihn in den Händen und sprach dabei die Zauberformel:
"Wasser, Wasser aus den Flaschen, müsst die Hexe sauber waschen."

Sogleich schwebten ein Dutzend Mineralwasserflaschen zur Tür herein, die Verschlüsse drehten sich von allein auf und eine Flasche nach der Anderen entleerte ihren Inhalt zischend auf den Kopf der Flickenhexe. Sie prustete und drehte sich, nahm die Arme hoch, damit das Wasser auch dahin kam und als die Flaschen leer waren, schwang sie ihren Zauberstab und sagte:
"Musik, Musik, Spiel  ohne stocken,
die Hexe will sich trocken rocken."
Das ganze schiefe Haus erzitterte unter lauter Rock and Roll Musik und die  Flickenhexe tobte durch das Haus, verrenkte Arme und Beine und tanzte den wildesten Hexentanz, den ihr je gesehen habt.Das Haus hüpfte im Takt auf und ab, die Ziegel klapperten, der Zaun bebte und der Kamin wackelte gefährlich hin und her.
Als die kleine Flickenhexe trocken war, schwang sie wieder ihren Zauberstab und sagte:
"Tischlein, Tischlein , will mich laben,
Hexe will ein Frühstück haben".
« Letzte Änderung: Januar 01, 2010, 20:32:50 Nachmittag von Fynn »

Offline Vivienne

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #1 am: Januar 01, 2010, 15:27:25 Nachmittag »
Schön!    a070
« Letzte Änderung: Januar 01, 2010, 20:33:42 Nachmittag von Fynn »
Ihr erschafft eure Realität mit jedem Gedanken, den ihr habt. Die Erde passt sich euren Gedanken an, ihr erschafft den Weg ...


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Offline Fynn

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #2 am: Januar 01, 2010, 18:09:57 Nachmittag »
 193 a28 das ist mal was für's neue Jahr ! Geht die Geschichte noch weiter ? Kann mir gut vorstellen, das Du hier bald eine wachsende Fangemeinde haben wirst !
« Letzte Änderung: Januar 01, 2010, 20:33:54 Nachmittag von Fynn »
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Offline Fynn

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #3 am: Januar 01, 2010, 18:36:19 Nachmittag »
P.S. Eigentlich völlig unwichtig, aber ich bin halt neugierig : willst Du "Tempika" groß oder klein geschrieben haben ? Es steht hier nämlich öfter verschieden... :D
« Letzte Änderung: Januar 01, 2010, 20:34:05 Nachmittag von Fynn »
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tempika

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #4 am: Januar 01, 2010, 18:41:23 Nachmittag »
Hallo Fynn,

tempika wird klein geschrieben, wenn es nichts ausmacht. Richtig heiß ich Renate. Es freut mich das Euch die Geschichte der Flickenhexe gefällt, es gibt davon mittlerweile 26 Geschichten und die 27. ist in der Mache. Sicher wirst Du verstehen, wenn ich davon keine weiteren hier einstelle, denn das wird mein Buch.
Aber ich hab auch noch andere Geschichten, das heißt ich schreibe auch andere Geschichten, Mystisches und Gruseliges, zur Zeit mehr Grusel. Ich weiß ja nicht , ob es hier dafür einige Interessenten gibt. Ist halt nicht jedermanns Sache die Gänsehaut.

Gruß
tempika
« Letzte Änderung: Januar 01, 2010, 20:34:17 Nachmittag von Fynn »

Offline Fynn

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #5 am: Januar 01, 2010, 20:31:34 Nachmittag »
Sicher wirst Du verstehen, wenn ich davon keine weiteren hier einstelle, denn das wird mein Buch.
a 025 ..ja, versteh ich...
ich schreibe auch andere Geschichten, Mystisches und Gruseliges, zur Zeit mehr Grusel. Ich weiß ja nicht , ob es hier dafür einige Interessenten gibt. Ist halt nicht jedermanns Sache die Gänsehaut.
oh, meine zumindest auf alle Fälle !  jbel

und tempika werden wir sofort ändern !
les6
« Letzte Änderung: Januar 01, 2010, 20:34:32 Nachmittag von Fynn »
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tempika

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #6 am: Januar 01, 2010, 20:39:40 Nachmittag »
Na dann will ich Dir mal eine kleine Gänsehaut verpassen. wist

Das Moor



Der Vollmond tauchte das Moor in ein gespenstisch, helles Licht. Die vereinzelt stehen Bäume streckten ihre blattlosen Äste, wie skelettierte ,schwarze Finger in die noch klare Luft. Aus dem Boden stiegen leichte Nebel auf und krochen langsam auf das kleine Dorf, am Rande des Moores zu. Niemand im Dorf ließ sich auf der einzigen Straße, die mitten durch den Ort ging sehen. Zu beiden Seiten der Straße standen die Häuser, geduckt und niedrig, mit roten Dachziegeln. In keinem der Häuser brannte Licht. Es schien, als sei der Ort ausgestorben.
Auf dem kleinen Dorfplatz, da wo auch einmal die Woche die Bauern ihre Waren anboten, stand ein großes weißes Kreuz. Es war verwittert, schmutzig- mit Blutflecken bespritzt. Am Rand des Marktplatzes stand die Kirche. Ein schöner gotischer Bau, mit Spitzbögen, ein Haupt -und zwei Seitenschiffen. Die Kirche war viel zu groß für den kleinen Ort.
Es war aber auch der einzige Ort, in dem sich Leben befand in einer Vollmondnacht, so wie dieser. Die Dorfbewohner  waren in der Kirche versammelt und da blieben sie, bis zum Sonnenaufgang, wie in jeder Vollmondnacht. Sie beteten leise, ein Kind weinte, Andere  schliefen und wieder Andere spielten mit Puppen und Autos. Die Türen der Kirche waren verriegelt und verrammelt, niemand würde hinauskommen - niemand hinein.

Der Nebel im Moor wurde dichter. Ein einsamer Mann kam durch das Moor und sah aus der Ferne   das Licht, dass aus den Fenstern der Kirche fiel.
"Gott sei Dank, gleich bin ich in Sicherheit," dachte er und beschleunigte seinen Schritt. Ja er rannte fast, denn er fürchtete sich vor den Wesen der Nacht, die im Moor lauerten.
Plötzlich erstarrte er. Ein lang gezogenes Heulen drang schaurig durch den Nebel. Die Bäume und Büsche waren nur noch schemenhaft zu erkennen. Das Heulen schien aus allen Richtungen zu kommen. Der Mann bleib starr vor Schreck stehen, drehte sich im Kreis. Mit Angst geweiteten Augen versuchte er den Nebel zu durchdringen. Er wusste nicht mehr in welche Richtung er gehen musste, um das Dorf zu erreichen. Er rannte, keuchte, sog durch den offenen Mund Luft in seine Lungen, stolperte- fiel hin- rappelte sich wieder hoch, fiel wieder hin und blieb atemlos liegen. Seine Kleidung war nass, schmutzig und Torfstücke hingen in seinen Haaren. Das Heulen kam näher.
Er sah auf und sah das Licht. Er stand mühsam auf und torkelte dem Licht entgegen. Er erreichte das Dorf. Noch einmal alle Kräfte zusammen nehmend lief er auf die Kirche zu, hinter sich hörte er das Heulen, spürte einen heißen Atem im Nacken. Er warf sich herum und ein Schrei durchdrang schaurig die Vollmondnacht.

In der Kirche sangen die Menschen das Ave Maria, für die arme Seele, die in dieser Nacht  einen grausamen  Tod fand. Sie fassten sich an den Händen, bekundeten ihren Zusammenhalt und schworen wie in jeder Vollmondnacht, niemals darüber zu reden.

Am anderen Morgen gingen die Menschen nach Hause. Durch den Seiteneingang verließen sie die Kirche, damit sie nicht am Hauptportal sehen mussten, was in der Nacht geschehen war. Es war nicht viel  zu sehen, nur  eine  große Blutlache. Das Portal war bespritzt und auch das Kreuz hatte wieder ein paar Spritzer abbekommen. Der Küster machte nicht zum ersten mal Blut weg, von den Stufen der Kirche. Alle gingen nach Hause . Sie strichen einfach diese Nacht aus ihrem Gedächtnis, so wie sie alle Vollmondnächte aus ihren Köpfen gestrichen hatten. Jede erste Vollmondnacht verbrachten sie schon seit Jahren in der Kirche, unfähig dem Grauen auf den Grund zu gehen.

 Am Vormittag kam ein Mann aus dem Moor, über und über mit Blut beschmiert. Er ging in ein Haus am Rand  des Ortes wusch sich, zog sich um und ging in seinen Laden, den einzigen Laden im Dorf, wo man alles kaufen konnte. Auch schon mal in der Nacht, wenn jemand etwas vergessen hatte. Außer................................. in jeder ersten Vollmondnacht!


Ende

tempika

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #7 am: Januar 01, 2010, 20:47:24 Nachmittag »
 Manchmal ist Neugier nicht gut.

Wer kann ihn sich schon leisten, einen Gärtner einen Butler oder sowieso Hauspersonal? Nun Peter  Gerber, konnte es, dank dem Erbe, dass ihm ein entfernter Onkel vermacht hatte. Wieso er in den Genuss eines Erbes, von immerhin dreieinhalb Millionen gekommen war, wusste er nicht. Aber es interessierte ihn auch nicht die Bohne. Er genoss es Geld zu haben und vor allem, es ausgeben zu können, ohne darauf achten zu müssen, dass es einmal zu Ende sein würde. Durch die Zinsen der fest angelegten Gelder konnte er sich ein sorgenfreies Luxusleben leisten. Jeden Tag kamen zirka fünfzigtausend muntere Talerchen auf seine Konten, da waren die Steuern schon runter. Der Onkel hatte ein Händchen für Geldanlagen, das musste man ihm lassen.

An  diesem Morgen, wachte Peter mit einem ausgewachsenen Kater auf. Die Nacht hatte er bis um drei Uhr am Morgen in einer lauschigen Bar verbracht und die Bardamen hatten schnell raus, das da ein Mann mit Geld war, dem das Geld auch noch locker in der Tasche saß.
Der Butler kam in das Schlafzimmer, verbeugte sich und näselte:
" Was wünschen der gnädige Herr?"
" Ach, nun mach doch nicht so einen Wirbel. Mittlerweile müssten sie doch wissen, wie es am Morgen bei mir abläuft. Ein Bad, ein Frühstück und dann sagen sie dem Fahrer, das ich in die Bücherei will. Ich will mir Literatur besorgen über diese Gegend und vor allem über dieses Haus. Der alte Kasten müsste einmal rund erneuert werden. Hier erstickt man ja am Staub der Jahrhunderte,"
" Damit wäre ihr Herr Onkel aber nicht einverstanden. Er hat immer alles so gelassen , wie es seine Vorfahren vererbt hatten. Außerdem sagen die Analen, es bringt Unglück über den Besitzer des Hauses, wenn es  verändert wird," sagte  mit warnender Stimme ,Josef der Butler.
" Josef, machen sie sich nicht lächerlich, was soll denn Unglück bringen, wenn man eine Wand einreißt, einen Pool einbaut und im Keller einen Partyraum?"

Nach Bad und Frühstück bestieg Peter den BMW, dessen Türe von Gerald, seinem Fahrer
aufgehalten wurde.
" Wohin?" fragte dieser missmutig und mit einem Gähnen hinter vorgehaltener Hand. Müde war er , denn Peter hatte auf das Schlafbedürfnis seines Angestellten nicht die mindeste Rücksicht genommen. Vor der Bar hatte Gerald auf ihn warten müssen . Zwar hatte er im Wagen sitzend ein wenig schlafen können, aber doch nicht so wie in seinem Bett.
" In die Bücherei ,Gerald, fahren sie aber langsam, mein Kopf ist immer noch nicht ganz klar."
" Sehr wohl," brummte Gerald und wünschte seinen Herrn in die Hölle.

Von der Bücherei zurück, gab Peter allen Angestellten frei und vertiefte sich im geräumigen Arbeitszimmer in die mitgebrachte Literatur.
Er schlug ein Buch auf, in dem das Haus sehr ausgiebig beschrieben wurde. Wann es erbaut wurde, wer seine Besitzer gewesen waren, nichts besonderes also. Sogar einen Grundriss gab es von dem Haus, den Peter sehr genau studierte. Da er schon überall in dem Haus gewesen war, fiel ihm direkt auf, das da ein Raum eingezeichnet war, den es in dem hier gar nicht gab. Neugierig ging er zu der Stelle, wo angeblich der Raum sein sollte, aber er sah nur eine glatte Wand, ohne eine Unebenheit. Der große Kamin kam ihm heute bedrohlich vor und ein unheimliches Gefühl beschlich ihn. Peter schüttelte den Gedanken ab und suchte weiter. Nichts, gar nichts fand er und gerade wollte er aufgeben, als seine Hand zufällig auf den Kaminsims, an einen vorstehenden Schnörkel  stieß.

Mit lautem Quietschen wich der Kamin zur Seite und gab den Blick frei, in einen düsteren Raum ohne Fenster. Ein muffiger Geruch kam aus dem Raum, der Mief von Jahrhunderten schien auf einmal frei zu kommen und hüllten Peter in eine Wolke von Vergangenheit.
Neugierig geworden holte Peter eine Taschenlampe und betrat vorsichtig das Zimmer.
An der rechten Seite, des nicht sehr großen Raumes stand ein Schrank, daneben ein Tisch mit einem Stuhl und an der Stirnseite ein Bett mit einem zugezogenen, undurchsichtigen Vorhang.
Der Staub lag Finger dick auf der Einrichtung.
Peter sah mit gemischten Gefühlen auf das Bett. Sollte er , oder sollte er nicht hinter diesen Vorhang sehen?
Die Neugier siegte. Vorsichtig bewegte er sich auf das Bett zu., als hinter ihm mit einem Krach die Geheimtüre sich schloss. Peter fuhr herum und lief zurück. Suchte vergebens einen Riegel, oder Vorrichtung mit dem sich die Türe wieder öffnen ließ. Er hämmerte mit den Fäusten gegen die Wand und schrie um Hilfe. Bis ihm einfiel, er hatte ja allen Bediensteten frei gegeben.
Er hatte nicht mehr das Bedürfnis hinter den Vorhang zu sehen, aber das musste er auch nicht, denn der Vorhang glitt zur Seite und gab den Blich auf das Bett frei.
Peter schrie auf. Mitten auf dem Bett, vom Staub bedeckt lag ein Totenschädel und grinste ihn an.

Als die Diener am nächsten Morgen zum Dienst erschienen, fand der Butler einen Brief auf dem Bett von Peter Gerber, in dem stand:
" Ich will dieses Haus nicht. Meine Nichte Helen soll das Haus bekommen, ich bin verreist für immer."

Seltsam nur, er hatte kein Geld mitgenommen, keine Garderobe, nichts. Als Helen das Haus , nach einem Jahr in Besitz nahm, trug sie sich mit Umbaugedanken. Sie fand die Bücher und den Grundriss im großen Arbeitszimmer. Sie studierte ihn sehr gründlich und entdeckte einen Raum , den es hier nicht gab.

Sie ging zu dem Kamin..................................!


Ende




 hihi

Offline Fynn

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #8 am: Januar 02, 2010, 15:02:12 Nachmittag »
b010 b010 b010 echt, spitze ! Da hast Du mit mir schon mal einen Fan gefunden. Ich liebe vor allem Horrorgeschichten, vor allem klassischen. Mit Zombies ectr. kann ich nicht viel anfangen, mir ist Atmosphäre wichtig, und die sucht man bei diesen Zombie Stoffen meist eher umsonst. Die Geschichte vom "Moor" erinnert mich sehr an einen alten John Carpenter (Kinofilm-) Klassiker :"The Fog". Den mochte ich entgegen der landläufigen Meinung zwar nicht, Deine Geschichte hingegen aber schon. Schade, das Du hier nicht mehr schreiben kannst, aber ich verstehe es schon... heul
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tempika

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #9 am: Januar 02, 2010, 18:29:26 Nachmittag »
Hallo Fynn,

nun aus den Gruselgeschichten, soll kein Buch werden und davon hab ich noch ein paar. Es wäre schon toll, wenn man mehrere Seiten hätte innerj´halb eines beitrags, wie das geht weiß ich aber noch nicht muss mich noch weiter umsehn.
Freut mich aber das Dir meine Gruselgeschichten gefallen, Ich liebe die Ãœberraschenden Enden einer solchen geschichte.

LG
tempika

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #10 am: Januar 02, 2010, 18:34:48 Nachmittag »
Ich liebe die Ãœberraschenden Enden einer solchen geschichte.
ich auch... b010 lol10 und wenn daraus eh kein Buch werden soll, dann kann es doch hier ins Forum...oder... ???
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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #11 am: Januar 02, 2010, 19:19:16 Nachmittag »
Die Krawatte


Sie hing schon lange in dem Laden für Herrenoberbekleidung. Unscheinbar und  ein wenig ausgebleicht von der Sonne, fristete sie ein trostloses Dasein. Sie war mindestens so alt wie der Ladenbesitzer, Herr Daniel Samson, der schon um die neunzig Jahre zählte.  Sein Geschäft ging nicht gut. Kaum jemand verirrte sich in die kleine, dunkle Seitenstraße. Die Laterne an der Ecke spendete ein gelbliches - verwaschenes Licht. Wenn Herr Samson das Geschäft am Abend gegen einundzwanzig Uhr verließ, die quietschende Ladentüre aus gebrochenem Sicherheitsglas abschloß, dann hing die Krawatte, wie schon seit Jahren im Schaufenster mit Blick in eine dunkle Gasse.

In dieser Nacht war alles etwas anders. Kaum hatte Herr Samson den Lichtkegel an der Straßenecke durchquert und war nicht mehr zu sehen, als sich eine dunkle Gestalt aus der gegenüberliegenden Toreinfahrt löste und auf das Herrenbekleidungsgeschäft zu ging. Vorsichtig sah sich der dunkel gekleidete Mann um. Er hatte die Kapuze seines Shirts tief in die Stirn gezogen und die dunkelblaue Jeans, zeigte verwaschene Flecken. Vorsichtig untersuchte er die Haltbarkeit der Ladentüre. Er stemmte sich dagegen und sie hatte ihm nicht viel entgegen zu setzen. Ein schneller Schub mit der Schulter und die Ladentüre flog nach innen auf.

Witternd streckte der Mann seine Nase in den Laden, der Geruch von Jahrzehnte alten Staub reizte seine Schleimhäute. Er unterdrückte ein Niesen und betrat nun das Geschäft endgültig, während er versuchte die Türe leise zu schließen. Sie gab ein quietschendes Geräusch von sich und fiel dann geräuschvoll ins Schloss. Der schwarz gekleidete Mann erschrak , drehte sich um - wollte die Türe wieder öffnen - sah aber nach kurzer Zeit, dass das nicht ging. Er zerrte an der Klinke -  fluchte -  wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und achtete nicht mehr darauf , dass sein Gesicht nicht mehr von der Kapuze bedeckt war.

Es war ein noch junger Mann. Vielleicht gerade achtzehn Jahre alt. Er hatte aber schon eine lange Karriere auf der schiefen Bahn hinter sich. Sein Gesicht war ein hübsches Gesicht, eine hohe Stirn, eine gerade Nase, ein schmaler markanter Mund und schwarze Augen, die in einem seltsamen Kontrast zu seinen blonden Haaren standen.Er stand mit dem Rücken zum Verkaufsraum. Plötzlich hörte er hinter sich ein Geräusch, aber bevor er sich umdrehen konnte, legte sich etwas weiches dünnes um seinen Hals.

Er brachte es dennoch fertig sich halb um zu drehen und aus den Augenwinkeln sah er in das starre Gesicht einer Schaufensterpuppe, die schon so lange es den Laden gab und rechts hinten in einer Ecke gestanden hatte. Dann schwanden ihm die Sinne.

Am anderen Morgen öffnete Herr Samson, wie jeden Morgen um acht Uhr seinen Laden. Hinter der Türe lag die Leiche eines schwarz gekleideten jungen Mannes . Um seinem Hals lag die Krawatte aus dem Schaufenster und die Schaufensterpuppe lag über ihm.

Ende

tempika

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Re: tempikas Phantasiewelt
« Antwort #12 am: Januar 02, 2010, 19:20:15 Nachmittag »


Die Künstlerpuppe



Er hatte sich Stifte, Farben, Pinsel, Leinwand und Papier  gekauft, denn er hatte sich vorgenommen zu malen. Ein großer Künstler wollte er werden. In seiner Wohnung hatte er sich einen stillen Platz eingerichtet. wohin er sich zurückzog, wenn ihm danach war. Dann nahm er eine Leinwand, stellte sie auf die neu erworbene Staffelei, suchte einen Pinsel aus, nahm die Farbpalette zur Hand und drückte aus den Tuben, die Farben, mit denen er ein Bild malen wollte. Nein gelernt hatte er das Malen nicht, aber er war überzeugt davon es auch ohne zu können, denn was Picasso zustande brachte, konnte ja nicht so schwer sein.
Auch hatte er sich einen alten grauen Kittel zugelegt, den er voller stolz trug .
Dann konnte das Werk beginnen.
Den Akt einer schönen Frau, die aus seinen Träumen, wollte er auf die Leinwand zaubern. Es wurde die Figur einer aus den Fugen geratenen, sehr adipösen Dame, mit einem leichten Anflug von Ruchlosigkeit. Nein, das war nicht das Mädchen aus seinen Träumen und er dachte  nach, kam zu dem Schluss ein Modell musste her.
Aber eine lebende Person, die seinen  Vorstellungen entsprach, war einfach nicht auf zu treiben und die die was gewesen wären, die wollten Geld, welches er nicht im Ãœbermaß hatte.
An einem schönen Donnerstag Morgen, in der Stadt, fand er einen Laden mit Künstlerbedarf und da sah er sie. Die Künstlerpuppe, lebensgroß, mit tollen Formen, beweglich, aber leider aus Holz .
Nun man konnte nicht alles haben dachte er sich, bezahlte den stolzen Preis von  vierhundert Euro, nahm die Dame unter den Arm und stellte fest, dass es gar nicht so einfach war, mit der Holzlady U-Bahn zu fahren. Trotz beweglicher Glieder schien sie sich dagegen zu sperren, von ihm verschleppt zu werden. Endlich zu Hause angekommen suchte er in seinen Taschen nach dem Haustürschlüssel und lehnte Peggy, so hatte er sie zwischen zwei U-Bahnstationen getauft, gegen die hell grün gestrichene Wand des Flures. Drehte sich zur Türe, um diese aufzuschließen und verspürte einen heftigen Stoß zwischen den Schulterblättern. Der Stoß ließ ihn nach vorn taumeln . Er fiel in den Hausflur und hätte fast die Garderobe umgerissen. Liebe Güte, was war denn das? Er schaute hinter sich und sah nur die Holzpuppe, die unschuldig immer noch an der Wand gelehnt stand.
Er nahm sie wieder unter den rechten Arm und brachte sie in seine Mal- und Zeichenecke. Dort setzte er sie auf einen Sessel, den er extra angeschafft hatte, legte ihr ein Tuch um die Schultern. Erst jetzt fiel ihm auf, die Dame hatte kein Gesicht. Das ließ sich ändern, er holte seine Farben und begann ihr Augen, Nase und Mund zu malen. Auch die Ohren vergaß er nicht. Haare; sie hatte  keine Haare, seltsam, aber die Augen, irgendwas war mit den Augen. Sie sahen ihn an.

Ach was das bildete er sich ein, oder doch nicht? Sie verzog den Mund? Sie wackelte mit dem Kopf? Nein, nein ,nein, aber er hatte doch auch kein Dope geraucht, Medikamente nahm er auch nicht, wieso halluzinierte er denn?
Sie bewegte die Arme? Nein, nein , nein, vielleicht war er aber auch überarbeitet? Schon zwei Nächte hatte er nicht geschlafen, oder besser, schlecht geschlafen. Immer wieder aufgewacht und immer wieder diese Frau.

Die Puppe Peggy hatte etwas gegen ihn, das spürte er genau, aber er wagte nicht das  jemandem zu erzählen, denn sicher hätten sie ihn ausgelacht. Das Gesicht, dass er ihr gemalt hatte, wurde mit jedem Tag hässlicher. Die Lippen wurden breiter, dicker und von einem leuchtendem Rot. Rot wie Blut. Ihre Augen , er hatte sie blau gemalt, ein schönes helles Himmelblau, es hatte sich verändert  ,hatte einen Stich ins Grüne bekommen. Die Pupillen leuchteten manchmal rot und machten ihm Angst.

  Er hatte ihr eine Perücke besorgt . Lange blonde Haare hatte sie nun und hätte eigentlich zufrieden sein können. Doch was sollte das? Eine Holzpuppe, ohne Gefühle, ohne Leben, konnte nicht zufrieden, oder unzufrieden sein. Er sagte sich, dass er sich das alles nur einbilden würde. Als aber eines Nachts Peggy an seinem Bett stand und ihn mit höhnischem Grinsen ansah, da war es vorbei mit ihm. Er sauste aus dem Bett, rein in die Toilette, schloss sich ein und setzte sich zitternd in eine Ecke.
Da wachte er auch am nächsten Morgen auf und wusste nicht, wie und warum er eingeschlossen auf der Toilette die die Nacht verbracht hatte.

Verschlafen und mit müden, steifen Gliedern schlich er in die Küche um sich einen Kaffee zu kochen. Als er am Wohnzimmer vorbei kam, traf ihn fast der Schlag. Sein Malzeug lag verstreut im ganzen Raum herum, alle Tuben lagen auf dem Teppich und die Farbe die darin gewesen war, klebte an den Wänden. Alles war beschmiert.  In der Mitte von diesem Chaos saß Peggy mit unschuldigem Gesicht. Die blonden Haare hatten rote Farbspritzer abbekommen, insgesamt war die Holzpuppe ebenso beschmiert, wie der ganze Raum.

Nichts hielt ihn mehr in seiner Wohnung. Er rannte im Schlafanzug aus dem Haus, zu seinem Freund, der gegenüber eine Wohnung hatte. Er klingelte Sturm und als sein Freund die Türe öffnete , taumelte ihm ein blasses Nervenbündel entgegen, das ihm stotternd berichtete, wie seine Wohnung nun aussah und das alles habe seine Künstlerpuppe Peggy gemacht.

Sein Freund bat ihn herein, gab ihm einen Kaffee und begleitete ihn anschließend in die Wohnung zurück. Er öffnete vorsichtig die Türe. Sein Freund ging mutig  in die Wohnung, sah sich gründlich um und kam zurück in den Flur. Mitleidig sah er ihn an und verstand nicht warum er so panisch reagiert hatte. Nichts war in der Wohnung beschmiert, oder unordentlich, alles war so wie immer und Peggy saß  in ihrem Sessel, mit dem Tuch über den Schultern und schaute aus himmelblauen Augen geradeaus.

Er schaute sich ungläubig um, sein Freund redete beruhigend auf ihn ein und machte den Vorschlag, doch vielleicht einmal einen Arzt aufzusuchen, der ihm dann ein paar Beruhigungspillen verschreiben könnte.

Eine ganze Woche blieb es ab da ruhig in seiner Wohnung. Peggy benahm sich so, wie sich eine Gliederpuppe zu benehmen hatte, nämlich still, leise, nicht selbständig beweglich. Es wurde Samstag und er hatte sich beruhigt. Schaute aber doch immer einmal wieder misstrauisch zu Peggy, die mit ihrer blonden Langhaarperücke im Sessel saß und anscheinend nichts dagegen hatte, das er sie in Position setzte, um sie zu malen.
Gerade hatte er alles vorbereitet, als Peggy aufstand. Ihre blauen Augen verfärbten sich zu einem intensiven grün, mit leuchtend roten Pupillen. Ihre Hände griffen nach ihm. Er konnte nicht entkommen.

Es klingelte an der Türe und eine hübsche Frau mit langen blonden Haaren und himmelblauen Augen öffnete die Türe. Der Freund des vorherigen Besitzers der Wohnung gab sich mit der Erklärung zufrieden, dass er  verreist sei, um seine Nerven in den Griff zu bekommen. Die blonde Frau lud ihn auf einen Kaffee ein und nichts in der Wohnung ließ darauf schließen das hier einmal ein Mann gewohnt hatte, der unbedingt ein Künstler sein wollte. Nur unscheinbar in einer Vitrine stand eine kleine Gliederpuppe, die verdächtige Ähnlichkeit hatte mit dem Mann, der vorher hier gewohnt hatte.
Peggy aber trank mit dessen Freund Kaffee und ließ sich zum Essen einladen. Doch wenn er ihr den Rücken zukehrte, dann wurden ihre Augen grün und die Pupillen leuchteten in einem intensiven rot.

Ende