Autor Thema: "Gespräche mit Gott" - Mein Weg dahin  (Gelesen 8252 mal)

Waltzing Mathilda

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"Gespräche mit Gott" - Mein Weg dahin
« am: April 25, 2009, 20:24:12 Nachmittag »
Als Teenager habe ich gerne Karl May gelesen  read2, und wer ihn auch gelesen hat, wird wissen, daß Karl May ein sehr gläubiger Mensch war und in seinen Romanen immer wieder auf Gott und Glauben zu sprechen kam.
Fasziniert haben mich seine Orienterzählungen, z.B. „Am Jenseits“. Ich fand es interessant, wie er die islamischen Sichtweisen  des drolligen Hadschi Halef Omar und seiner Zeitgenossen beschrieb. Auch, daß er immer wieder schrieb, daß sie „in ihrem Herzen bereits Christen waren.“ Gleiches auch für seine rothäutigen Freunde.
Überhaupt war „Vom Wilden zum Edelmenschen“ eines seiner Hauptthemen.
Zu dieser Zeit sowie zu der Zeit, als ich den Kriegsdienst zu verweigern gedachte, fiel mir erstmals auf, wie wenig ich doch über den eigenen Glauben und über das Christentum an sich wußte.
Damals kaufte ich mir eine Bibel, die wir zuhause nicht hatten. Das einzige „Familienexemplar“ hatte einige Jahre zuvor unser Hund zerfetzt.

Wirklich befriedigt hat mich das Bibellesen nicht. Zu widersprüchlich, zu verworren, zu unglaubwürdig.
Auch Sekundärliteratur half da nicht weiter. Eher widerlegte sie die Bibel.Es war nur frustrierend.

2001 war ich mit einem Bekannten erstmal in einem Esoterikladen. Allein mit dem Begriff Esoterik konnte ich damals wenig anfangen, aber wie es sich ergab, suchten sie eine Hilfe für den rein technischen Bereich. Ein paar Stunden die Woche; und ein netter Nebenverdienst.

Ich betrachte mich auch heute nicht als Esoteriker; dazu bin ich wohl zu kopflastig.
Aber in diesem Laden kam ich erstmals mit „Gespräche mit Gott“ in Berührung, und – was soll ich sagen?
Es hat mein Weltbild vollständig verändert!  par41

(Fast) Alle Fragen, die ich hatte, wurden dort beantwortet.
Natürlich auch die Fragen, die ich vorher noch nicht hatte  bo75

Manchmal frage ich mich heute, was ich ohne diese Bände geworden wäre.

Vielleicht doch noch ein Bibelchrist?
Als Glaubensgrundlage ein Buch, welches von den Evangelikalen als irrtumslos deklariert wird?
Ein Buch, überaus ungemütlich und unbequem; mit einem Gott, der rachsüchtig, eifersüchtig, zornig ist? Der die Sünden der Väter an den Söhnen verfolgt bis in die 7. Generation?
Der Kinder an Felsen zerschmettert sehen will? Der erwartet, daß ungehorsame Kinder zum Dorf hinausgeführt und gesteinigt werden?
Und der dann noch ein liebevoller Gott sein soll?

Seit "GmG" ist das Leben deutlich leichter geworden. Angstfreier. Frei von Statusstreben, von falschen Idealen.


Wie habt Ihr zu den „Gesprächen mit Gott“ gefunden?
Und wie hat es Euer Leben verändert?

Offline Vivienne

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Re: "Gespräche mit Gott" - Mein Weg dahin
« Antwort #1 am: April 26, 2009, 08:41:24 Vormittag »
Hi, Mat!

Danke für diesen langen Bericht. Finde ich sehr spannend.
Bei mir waren Die Seth-Bücher von Jane Roberts der Einstieg. Die habe ich so erlebt, wie du, sie haben mir meine Fragen beantwortet. Durch meine Beschäftigung mit Träumen  bin ich auf sie gestoßen. In den Seth-Büchern wird sehr viel Wert auf eigene Träume gelegt und ich habe mich viele Jahre lang intensiv mit meinen Träumen auseinander gesetzt.

Die Neale-Bücher hat mir Fynn alle vorgelesen! Er ist drauf gestoßen. Und ich stellte fest, dass die Bücher, die ich bis dahin für das Beste hielt, das jemand in seinem Leben lesen kann, noch um einiges  vertieft  werden konnten.
 Ja, auch Neale habe ich kurz persönlich kennen gelernt, als er seinen Film vorstellte, ich finde ihn einfach umwerfend!  Bin Fan durch und durch!


Kennst du auch seinen Film "Indigo"?
« Letzte Änderung: April 26, 2009, 13:06:18 Nachmittag von Vivienne »
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Offline Fynn

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Re: "Gespräche mit Gott" - Mein Weg dahin
« Antwort #2 am: April 26, 2009, 12:20:50 Nachmittag »
Hallo Mat... wink

so wie Du das mit Karl May beschreibst, habe ich den Eindruck, das er da sehr "seiner Zeit verhaftet" war. "Wilde und Edelmenschen", "im Herzen Christen"... m n ich kenne nur die Winnetou Filme, aber diese Äußerungen kommen mir doch etwas merkwürdig vor. Oder verstehe ich das jetzt falsch ?

Ich hatte mit der Bibel, mit *gläubig sein* und allem drum und dran nie viel am Hut. Und zu Gott hatte ich auch meine eigene Meinung, die aber gelegentlich auch wechselte. 1997 war ich dann in der pschosomatischen Klinik in Bad Herrenalb, wo ich gelernt habe, mit meiner sogenannten "Höheren Macht" zu arbeiten und an sie zu glauben. Diese "Höhere Macht" ist alles, was ich (!) dafür einsetze. Das kann Gott sein, eine Blume, ein Baum, die Natur, ganz egal was. Und ich selbst bin auch Teil dieser "Höheren Macht", Teil der Natur, Teil von allem, was Gott bedeutet, ist.

Die "Gespräche mit Gott" habe ich von einem Psychotherapeuten empfohlen bekommen, zu einer Zeit, in der ich noch Probleme mit dieser "Höheren Macht" hatte. Seitdem, muß ich sagen, habe ich zumindest diese Art von Problemen nicht mehr. Ich fühle mich Neale und seinen Büchern sehr verbunden... smilehand
Ich bin kein Mensch, der eine spirituelle Erfahrung macht, sondern ein spirituelles Wesen, das eine menschliche Erfahrung macht.

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Waltzing Mathilda

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Re: "Gespräche mit Gott" - Mein Weg dahin
« Antwort #3 am: April 26, 2009, 13:31:44 Nachmittag »
Unzweifelhaft war Karl May „ein Kind seiner Zeit“ und somit den damaligen Anschauungen verhaftet.
Ganz klar erkennbar ist natürlich, daß er das Christentum favorisiert hat und – meinem Empfinden nach – den Islam irgendwie als etwas „hinterwäldlerisch“ betrachtete.

Das Thema „Vom Wilden zum Edelmenschen“ ist schwer zu erklären. Es ist die Wandlung vom egobehafteten Menschen zum „vergeistigten Menschen“.
Karl May hat sich viel mit orientalischen Mythen beschäftigt. Seine Orienterzählungen haben einen ganz anderen Hintergrund; sie sind keine reine Unterhaltung. Seine Romane sind nicht einmal „Jugendliteratur“, obwohl sie oft in diese Rubrik geschoben werden.
Überhaupt sind viele seiner Erzählungen zum ganzen Teil keine (fiktiven) Berichte; es sind seine eigenen Erlebnisse, die er in ein anderes Umfeld setzte. Vielfach auch in seinen Heimatromanen.

Wenn Du nur seine Verfilmungen kennst: vergiß diese!
Sie spiegeln rein gar nichts von der Absicht Karl May´s wider.
Wer nicht gleich einen ganzen Roman lesen möchte, kann einmal in Band 49 "Lichte Höhen" hineinsehen.
Dort sind seine Gedichte versammelt.

Leider habe ich nach meiner Jugend kaum noch etwas von ihm gelesen. Vielleicht sollte ich es mal wieder anfangen. Aber neben „GmG“ lese ich heute überwiegend fachbezogene Literatur.




Der Feind

Auf, wappne dich, ein Held zu sein;
es gilt ein Ringen, keinen Reigen.
Nicht hüll dich in den Panzer ein;
nicht sollst das Schlachtroß du besteigen.
Es ist kein glänzendes Turnier
mit einem ebenbürt`gen Recken -
und doch gleicht er in Allem dir
und ist ein Hüne zum Erschrecken.

Entstammt dem niedrigsten Geschlecht
und, trotzger Gegner allen Rechtes,
ist er ein ungetreuer Knecht
und doch der strengste Herr des Knechtes.
Nicht edlen Waffengang gewohnt,
hat er die Tücke sich erkoren,
und wen im Streiten er verschont,
der ist gewiß erst recht verloren.

Auf, wappne dich! Er kommt nicht erst;
er ist schon da, ists stets gewesen.
Wie sorglos du mit ihm verkehrst,
kannst du in deinem Herzen lesen.
Und fragst du doch: »Wer ist gemeint?
Ich kann mich seiner nicht erinnern!«
So wisse es: Dein ärgster Feind,
er wohnt in deinem eignen Innern.

aus: Lichte Höhen

Offline Vivienne

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Re: "Gespräche mit Gott" - Mein Weg dahin
« Antwort #4 am: April 26, 2009, 15:22:54 Nachmittag »
Das ist wirklich ein wunderbares Verslein!!!!

Mir geht es auch so, ich lese fast nur noch fachbezogene Bücher...
« Letzte Änderung: April 26, 2009, 15:24:42 Nachmittag von Vivienne »
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