Guten Morgen...äh, guten Tag alle miteinander!
So, da habe ich einen Einkaufsbummel durch mein Städtchen sowie ein schönes Telefonat mit Sagiri hinter mir und lasse jetzt hier meine Seele baumeln. Zwar fährt der Wind gerade durch die Zweige der Bäume, die um meine Hütte herum verteilt sind, aber es ist ein guter Wind. Er gibt mir Kraft und am liebsten möchte ich mich auf ihn legen und ein bisschen herumfliegen. Aber das geht wohl denn doch nicht.
Ach, ich soll euch ganz lieb von Sagiri grüßen. Sie konnte leider in letzter Zeit nichts mehr hier hinein schreiben, da sie großen Stress auf der Arbeit hatte.
Ich finde, sie wird tüchtig ausgenutzt. Aber, das ist halt wohl so: wenn man viel kann, dann muss man auch viel tun. Andererseits, wenn man gleich abwehrt, oder einiges nicht macht, dann bekommt eben weniger bzw. leichtere Arbeiten zu gewiesen oder wird in Ruhe gelassen. Das habe ich auch oft schon mitbekommen und finde das etwas gemein.
Oder: Die Arbeit und Einsatzbereitschaft wird als selbstverständlich hingenommen. Aber wehe, man will mal freihaben oder es passiert einem ein Fehler, aber dann ist der Teufel los!
Na ja, genug gemeckert. Irgendwie ist es wohl auch meine Schuld. Denn genau, wie ich auch traditionell erzogen wurde: ehrlich, fleißig und hilfsbereit zu sein (Als Vorbild hatte ich immer die Goldmarie vorgesetzt bekommen bzw.: "Du bist die Große und kannst das!"), so gab ich es wohl unbewusst weiter (ich hoffe bloß, dass ich nicht ganz so streng war, wie meine Eltern, aber wer weiß, wie meine Kinder das heute sehen sowie das damals und heute empfunden haben) und leider werden in unserer Zeit solche Werte gegen einen selbst verwendet.
Irgendwie muss man tüchtig aufpassen, das man nicht selbst auf der Strecke bleibt und sich sein eigenes "ICH" bewahren kann.
Eigene Bedürfnisse müssen auch eine gewisse Priorität besitzen. Man muss sich selbst genügen und seine Forderungen für sich persönlich stellen und das für sich tun, was gut ist, was man mit sich selbst vereinbaren kann.
Nun ist das in unserer Zeit ganz schön schwer, da man ja erpressbar ist, weil man eine (leider oft irgendeine) Arbeitsstelle zum Überleben braucht und so leidet die Seele vieler Menschen wohl viel zu oft.
Diesen Punkt, den ich eben beschrieb, hat übrigens Bärbel Mohr sehr gut in ihrem Büchlein "Wünsche ans Universum" beschrieben. Seitdem ich das Buch bei mir trage und oft darin lese, ist es mir wie meine ganz persönliche kleine Bibel geworden und gibt mir viel Kraft.
Das Büchlein kann ich nur jedem noch einmal empfehlen und werde es ganz bestimmt auch Sagiri zeigen. Vielleicht hilft es ihr ein wenig.
Jedenfalls hoffe ich, dass sie bald Urlaub bekommt und wir uns wiedersehen.
lauf