Autor Thema: Der freie Wille in der Lebenssicht-des-Yoga  (Gelesen 3907 mal)

Offline Lightee

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Der freie Wille in der Lebenssicht-des-Yoga
« am: Dezember 09, 2015, 19:37:21 Nachmittag »
.. noch einmal etwas u.a. zum freien Willen ...  scr3

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DER FREIE WILLE in der LEBENSSICHT DES YOGA  nt13
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"Jede Seele ist auf einer Reise", sagt Bruder Vishwananda
in dem Film AWAKE über das Leben Paramahansa Yoga-
nandas, der Yoga und Meditation in den 1920ern in den
Westen brachte.

"Der Mensch ist ein Schöpferwesen", schreibt Uwe Haardt,
Chefredakteur der Zeitschrift "Yoga Aktuell".
"Er schafft sich seine Welt, seinen Kosmos, sein Universum.
Als grundlegendes Mittel dafür hat er einen freien Willen
eingehaucht bekommen.
Dieser freie Wille läßt ihm die Wahl, ob er als Schöpfer-
wesen seine Welt im Einklang mit den anderen Welten er-
schafft und in der großen Harmonie mitzuschwingen
vermag —
oder ob er die universelle kosmische Fügung und ihre Prin-
zipien ignoriert und den Weg der Abspaltung und Trennung
vollzieht.
Den letzteren Weg nennt man den Weg der Unwissenheit
und Ignoranz. Ein Großteil der Menschheit hat sich für ihn
entschieden, was an den weltweiten Spannungen, dem
Hass, den Lügen und an den vielfältigen Zerstörungen des
Lebens sichtbar wird."

Er sagt weiter "Der erste Weg hingegen ist der Weg der
Selbsterkenntnis und der sich stets entwickelnden Selbst-
bewusstwerdung. Hier wird sich das Menschenwesen zu-
nehmend seines Quellursprungs bewusst.
Der Mensch empfindet sein ureigenes seelisches Potenzial,
welches seine Individualität, seine Eigenart ausbildet.
Gleichzeitig steigt in diesem Empfinden der Gewissheits-
strom der Allverbundenheit ins Bewusstsein, der Strom
des Yoga oder der lichtvollen Liebe. ...
Die Erfahrung der eigenen Seelengröße bildet auf natürliche
Weise ein hohes Gespür der Achtsamkeit aus.
Wer sich seiner großen Kraft bewusst ist, ist achtsam
mit sich und den Geschöpfen des Kosmos." --
Zu dem Daseins-Prinzip, das in den östlichen Weisheits-
lehren Karma-Gesetz genannt wird, sagt er: "Alle Wesen
mit freiem Willen unterliegen diesem von einer übergeord-
neten, göttlichen Intelligenz geschaffenen und erhalten-
den Kräfteprinzip, das uns stets das ernten lässt, was wir
ausgesät haben." —

"Der Mensch empfindet sein ureigenes seelisches Potenzial"
— etwas, worum wahrscheinlich noch die wenigsten Men-
schen in unserer Zeit wissen.
Noch zwei Aussagen aus der Yoga-Tradition hierzu :
"Wir sind nicht menschliche Wesen, die eine spirituelle
Erfahrung machen, sondern spirituelle Wesen, die
eine menschliche Erfahrung machen." (Yogi Bhajan).
S. Radhakrishnan schreibt in seiner Ãœbertragung der
Bhagavad Gita : "Die Einzelseele ist ein Teil Gottes, eine
wirkliche, nicht eine nur in der Einbildung bestehende Form
des Allerhöchsten ..." —

Dieses Wissen, dass wir Schöpferwesen sind, "Töchter
und Söhne Gottes", wie Jesus sagte —
das Wissen um unseren Quellursprung und unsere Verbun-
denheit mit Allem
-- ist größtenteils verloren gegangen und wird in unserer
Zeit erst wiederentdeckt.
So ist das, was wir erschaffen, mehr aus unserem Opfer-
bewusstsein gespeist, aus alten unerlösten Verletzungen
heraus .. aus unserem es-nicht-besser-wissen ...
und aus nicht-integrierten SchattenAnteilen unserer Psyche.

Doch wir können uns wieder - bewusst - werden.
Und auch unseres f r e i e n Willens wieder bewusst werden.
Und ihn daraufhin darauf ausrichten, unser menschliches Ich
wieder mit unserem Größeren Selbst und Gott, dem Allgöttli-
chen zu verbinden.
Dazu können wir uns von alten, anerzogenen Gottesvorstel-
lungen lösen und frei machen -- und uns von unserem ur-
eigenen Verstehensgespür, unserer Intuition leiten lassen.
Der bereits erwähnte S. Radhakrishnan schreibt in "Die Bha
gavadgita" : »Gott ist fortwährendes Schöpfertum ...«
Und Franz Alt schreibt in seinem Buch "Was Jesus wirklich
gesagt hat" - in dem er sich mit Jesus-Aussagen aus seiner
aramäischen Muttersprache befasst : "Gott ist der Geist
jeder Seele, der Ursprung des Universums, das Sein alles
Seienden und das Leben allen Lebens."
Jesus selbst sagte "GOTT IST GEIST" (Johannesevangelium)
Wozu brauchen wir Gottes"vorstellungen" --
wenn wir diese Aussage in ihrer Tiefe verstehen!?

Wenn wir uns w i e d e r - b e w u s s t - w e r d e n ,
können wir unseren freien Willen dazu verwenden und anwen-
den, zu werden-was-wir-sind, und unser schöpferisches
Potenzial dazu verwenden, für uns ein Leben zu erschaffen,
in dem wir heilwerden, wachsen und Freude haben;
und dazu beitragen, dass das für a l l e möglich werden kann.

L e s e e m p f e h l u n g e n :
• "Was Jesus wirklich gesagt hat" - von Franz Alt.
• "Jesus - Biographischer Roman" - von Deepak Chopra.
Beide Bücher können hilfreich sein, sich von anerzogenen
Jesus-Bildern frei zu machen und sich für das eigene intuitive
Verstehen zu öffnen - das uns sehen lässt, dass seine Gedan-
ken durchaus im Einklang mit den östlichen Weisheitslehren
stehen.
• DIE PHILOSOPHIE DES YOGA von Josephine Selander :
www.tattva.de/die-philosophie-des-yoga
DAS KÖRPERBILD IM YOGA - von Josephine Selander :
www.tattva.de/das-korperbild-im-yoga

— Neue Sicht aufs Leben /Kulturarbeit —

a045  mal wieder was, vielleicht für den einen und anderen, Interessantes.

Die Sichtweisen aus der Yoga-Lebenssicht ergänzen sich gut zu den GmG-Sichtweisen, empfind ich.

Zu Akte X schreib ich demnächst nochmal wieder was,  slap  Fynn
« Letzte Änderung: Dezember 09, 2015, 19:40:48 Nachmittag von Lightee »