Ja, alle Wege führen zu Gott. Das ist deshalb so, weil es keinen anderen Ort gibt, wo man hingehen könnte.
Darüber spricht dieses Buch. Darüber, wie man nach Hause geht. Es bespricht die Erfahrung des Einsseins mit dem Göttlichen oder der innigen Verbindung und Gemeinschaft, der Kommunion mit Gott, wie ich es nenne.* Es beschreibt einen Weg zu dieser Erfahrung, einen Pfad, der durch unsere Illusionen hin zur letzten Wirklichkeit führt.
Dieses Buch spricht mit einer Stimme. Ich halte sie für die Stimme Gottes, die Inspiration Gottes, die Gegenwart Gottes, der sich durch mich und durch Sie hindurch bewegt. Wenn ich nicht glauben könnte, dass Gottes Stimme, Gottes Inspiration und Gottes Gegenwart sich durch uns alle hindurch bewegen kann, müsste ich meinen Glauben aufgeben, dass Gott alle Weltreligionen zu beseelen vermag.
Dazu bin ich nicht bereit. Ich glaube, dass die Religionen in dieser Hinsicht Recht haben: Gott tritt auf ganz reale und gegenwärtige Weise in unser Leben, und dazu brauchen wir nicht Heilige oder Weise zu sein.
Sie brauchen hier meine Auffassung nicht zu teilen oder irgendein Wort auf diesen Seiten zu glauben. Tatsächlich wäre ich am glücklichsten, wenn Sie es nicht täten. Glauben Sie nichts, was Sie hier finden.
Wissen Sie. Wissen Sie ganz einfach.
Wissen Sie, ob irgendetwas davon Ihre Wahrheit ist. Wenn es so ist, wird es wahr klingen - denn Sie werden sich mit Ihrer innersten Weisheit wieder vereint haben. in jedem Fall werden Sie enorm profitiert haben, denn Sie werden in diesem Augenblick der Wiedervereinigung Ihre eigene innige Verbindung und Gemeinschaft mit Gott erlebt haben.
Und genau das hatten Sie beabsichtigt, als Sie hierher kamen.
Zu diesen Seiten. Und auf diesen Planeten.
Seien Sie gesegnet.
Neale Donald Walsch
Ashland, Oregon
USA
Juli 2000
(**)
Auftakt
Gott hat viele Male auf vielerlei Art und Weise über vieIe Jahre hinweg zu euch gesprochen, aber selten so direkt wie hier. Dieses Mal spreche ich als ihr zu euch, und das kam im Verlauf eurer Geschichte nur bei einer Hand voll Gelegenheiten vor.
Wenige Menschen hatten den Mut, mich in dieser Form zu hören - in Form ihrer selbst. Und noch weniger haben anderen mitgeteilt, was sie hörten. Doch jene, die zuhört en und sich anderen mitteilten, haben die Welt verändert.
Äsop, Konfuzius ' Laotse, Buddha, Mohammed, Moses und Jesus gehörten zu ihnen.
,So auch Chuang-tzu, Aristoteles, Huang-po, Sahara, Maliavira, Krishnamurti.
Auch Paramahansa Yogananda, Ramana Maharishi, Kabir Ralph Waldo Emerson, Thich Nhat Hanh, der Dalai Lama, Elizabeth Clinton.
Und auch Sri Aurobindo, Mutter Teresa, Meher Baba, Mahatma Gandhi, Kahlil Gibran, Baha'Allah, Ernest Holmes Sai Baba.
Ebenso Jeanne d Arc, Franz von Assisi, Joseph Smith... ùnd viele andere mehr. Diese Aufzahlung ließe sich noch fortsetzen. Doch gemessen an der Gesamtzahl der Menschen, die euren Planeten bewohnt haben, ist ihre Anzahl winzig.
Diese wenigen waren meine Boten und Botinnen - denn, sie alle haben die der Tiefe ihres Herzens innewohnende Wahrheit zum Vorschein gebracht, nach ihrem besten Verständnis und so lauter und rein, wie sie es vermochten. Mögen sie alle es auch durch unvollkommene Filter getan haben, so haben sie euch dennoch eine außerordentliche Weisheit zu Gewahrsein gebracht, von der die ganze Menschheit profitiert hat.
Es ist erstaunlich, wie sehr sie sich in ihren Einsichten und Erkenntnissen ähnelten. Sie legten sie, durch Regionen und Jahrhunderte voneinander getrennt, zu völlig unterschiedlichen Zeiten und an ganz verschiedenen Orten dar und hätten doch alle genauso gut zu gleicher Zeit sprechen können, so geringfügig sind die Abweichungen und so gewaltig die Gemeinsamkeiten.
Nun ist es an der Zeit, diese Aufzählung zu erweitern und andere mit einzubeziehen, die heute als meine neuesten Botinnen und Boten leben.
Wir werden mit einer Stimme sprechen.
Es sei denn, wir tun es nicht.
Ihr werdet diese Wahl treffen, so wie ihr es immer getan habt. Denn ihr habt in jedem Augenblick des jetzt eure Entscheidung getroffen und sie im Handeln kundgetan.
Am Anfang sind eure Gedanken die meinen und meine Gedanken die euren. Denn am Anfang kann es gar nicht anders sein. Es gibt nur eine Quelle Dessen Was Ist, und diese eine Quelle ist Das Was Ist.
Alle Dinge gehen von dieser Quelle aus, durchdringen überall das Istsein, die Istheit, und offenbaren sich als Individuationen, als individuelle Existenzen des Ganzen.
Die einzelnen Interpretationen der einen Botschaft bringen das Wunder des Einsseins in vielen Formen hervor.
Dieses Einssein in vielen Formen ist das, was ihr Leben nennt
Leben ist Gott in Interpretation. Das heißt, in viele Formen übersetzt.
Die erste Ebene der Ãœbersetzung ist die Ãœbersetzung aus dein geeinten Nicht-Physischen in das individualisierte Nicht-Physische.
Die zweite Ebene ist die Ãœbersetzung aus dem individua1isierten Nicht-Physischen in das individualisierte Physische.
Die dritte Ebene ist die Ãœbersetzung aus dem individualisierten Physischen in das geeinte Physische.
Die vierte Ebene ist die Ãœbersetzung aus dem geeinten Physischen in das geeinte Nicht-Physische.
Dann ist der Kreis des Lebens vollständig.
Der fortwährende Prozess der Übersetzung Gottes bringt eine endlose Vielfalt innerhalb der Einheit Gottes hervor. Diese Vielfalt der Einheit ist das, was ich als "Individuation- bezeichnet habe. Es ist der individuelle Ausdruck dessen, was nicht voneinander getrennt ist, aber individuell zum Ausdruck gebracht werden kann.
Der Sinn und Zweck des individuellen Ausdrucks ist es, dass ich durch die Erfahrung meiner Teile mein Selbst als das Ganze erfahren kann. Und während das Ganze größer ist als die Summe seiner Teile, kann ich dies nur dadurch erfahren, dass ich die Summe kenne.
Und das ist es, wer ihr seid.
Ihr seid die Summe Gottes.
Das habe ich euch schon viele Male zuvor gesagt, und viele von euch haben dies als den Sohn Gottes wahrgenommen. Auch das ist richtig. Ihr seid die Söhne und Töchter Gottes. Doch es spielt keine Rolle, welche Etiketten oder Namen ihr verwendet, es kommt alles auf das Gleiche heraus. Ihr seid Die Summe Gottes.
Und ebenso alles, was euch umgibt. Alles, was ihr seht und nicht seht. Alles Was Ist, Alles Was je War und Alles Was Je Sein Wird ist ich. Und alles, was ich bin, bin ich jetzt.
Ich Bin Das Ich Bin - wie ich euch viele Male gesagt habe.
Es gibt nichts, was ich je war und aufgehört habe zu sein. Es gibt nichts, was ich je sein werde und jetzt nicht bin. Ich kann nichts werden, was ich jetzt nicht bin, und ich kann nicht aufhören etwas zu sein, was ich einst war.
Es ist, wie es am Anfang war, jetzt ist und immer sein wird, Welt ohne Ende. Amen.
Ich komme in diesen Tagen und in dieser Zeit zu euch, in der ihr am Anfang eines weiteren Jahrtausends steht, damit ihr ein neues Millennium auf neue Weise beginnen könnt: Indem ihr mich nun kennt, mich an erster Stelle wählt und immer auf allen Wegen ich seid.
Der Zeitpunkt ist kein Versehen. Ich begann mit diesen neuen Offenbarungen am Anfang des letzten Jahrzehnts, setzte meine Gespräche mit euch in den letzten Jahren des vergangenen Jahrhunderts fort und erinnerte euch in den letzten Augenblicken des letzten Jahrtausends daran, wie ihr mit mir in Freundschaft verbunden sein könnt. Nun spreche ich im ersten Jahr des neuen Millenniums mit einer Stimme zu euch, damit wir die Erfahrung inniger Verbundenheit und Gemeinschaft machen können. himmels-engel.de
Solltet ihr euch für diese Erfahrung der Verbundenheit und Gemeinschaft mit Gott entscheiden, werdet ihr endlich Frieden und grenzenlose Freude, voll zum Ausdruck gebrachte Liebe und vollständige Freiheit kennen lernen und erfahren.
Solltet ihr diese Wahrheit wählen, werdet ihr die Welt verändern.
Solltet ihr euch für diese Realität entscheiden, werdet ihr sie erschaffen und schließlich voll und ganz erfahren, Wer Ihr Wirklich Seid.
Es wird das Schwierigste sein, was ihr je unternommen habt, und das Leichteste, was ihr je tun werdet.
Das Schwierigste, was ihr je unternommen habt, weil ihr verneinen werden müsst, wer ihr eurer Meinung nach seid, und weil ihr aufhören müsst ' mich zu verleugnen. Das Leichteste, was ihr je tun werdet, weil es nichts geben wird, was ihr zu tun habt.
Ihr braucht nur zu sein, und ihr habt nichts weiter zu sein als ich.
Selbst das wird kein Akt des Willens sein, sondern nur eine schlichte Anerkennung, ein Bekenntnis. Es wird kein Handeln erfordern, sondern nur ein Eingeständnis, ein Zulassen.
Nach diesem Zulassen habe ich immer gestrebt. Wenn ihr mir Zutritt gewährt, lasst ihr mich in euer Leben ein. ihr gebt zu, dass ihr und ich eins sind. Das ist eure Eintrittskarte in den Himmel. Sie besagt: Einlass für Einen.
Wenn ich Zutritt zu eurem Herzen gewinne, gewinnt ihr Zutritt zum Himmel. Und euer Himmel kann auf Erden sein. Alles kann wahrhaftig "auf Erden sein wie im Hirnmel«, wenn die Zeit der Trennung vorüber ist und die Zeit der Vereinigung, die Zeit der Einswerdung bevorsteht.
Einswerdung mit mir und Einswerdung mit allen anderen und Einswerdung mit einem jeglichen Lebewesen.
Um euch das wieder einmal, durch die Boten von heute, zu sagen, bin ich gekommen. Ihr werdet sie als meine Boten erkennen, denn sie werden alle dieselbe Botschaft überbringen:
Wir Sind Alle Eins.
Das ist die einzige Botschaft, die zählt. Es ist die einzige Botschaft, die es gibt. Alles andere im Leben ist eine Widerspiegelung dieser Botschaft. Alles andere sendet diese Botschaft aus. Die Tatsache, dass ihr es bislang verabsäumt habt, sie aufzunehmen (ihr habt sie oft gehört, aber nicht aufgenommen), ist der Grund für alles Elend, allen Kummer, alles Herzeleid, alle Konflikte, die ihr erfahren habt. Sie hat jeden Mord, jeden Krieg, jede Vergewaltigung und jeden Raub, jeden Überfall und jede Attacke mentaler, verbaler und körperlicher Art verursacht. Ihr liegt jede Krankheit zugrunde, jedes Leiden, jede Störung und jede Begegnung mit dem, was ihr den -Tod- nennt.
Der Gedanke, dass wir nicht eins sind, ist eine Illusion.
Die meisten Menschen glauben an Gott. Sie glauben nur nicht an einen Gott, der an sie glaubt.
Gott glaubt an sie. Und Gott liebt sie mehr als die meisten von ihnen wissen. Die Vorstellung, dass Gott gleichsam wie ein Stein verstummte und vor langer Zeit aufhörte, zur Menschheit zu sprechen, ist irrig.
Die Vorstellung, dass Gott über die Menschheit erzürnt ist und sie aus dem Paradies warf, ist irrig.
Die Vorstellung, dass Gott sich selbst zum Richter und zur Jury ernannt hat und darüber entscheiden wird, ob Angehörige der menschlichen Rasse in den Himmel oder in die Hölle kommen, ist irrig.
Gott liebt jedes menschliche Wesen, das je lebte, gegenwärtig lebt und je leben wird.
Es ist Gottes Wunsch, dass jede Seele zu Gott zurückkehrt, und es ist unmöglich, dass dieser Wunsch nicht erfüllt wird.
Gott ist von nichts getrennt, und nichts ist von Gott getrennt.
Es gibt nichts, was Gott braucht, weil Gott alles ist, was es gibt.
Das sind die guten Nachrichten. Alles andere ist eine Illusion.
Die Menschheit hat sehr lange mit Illusionen gelebt. Nicht, weil sie dumm ist, sondern weil sie sehr intelligent ist. Die Menschen haben intuitiv begriffen, dass Illusionen einen Sinn und Zweck haben, und zwar einen sehr wichtigen. Die meisten Menschen haben nur einfach vergessen, dass sie dies wissen. Und sie haben vergessen, dass ihr Vergessen selbst zu dem gehört, was sie vergessen haben und somit Bestandteil der Illusion ist.
Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die Menschen wieder erinnern.
Ihr - der oder die du dieses Buch liest - gehört zur Vorhut, die diesen Prozess anführen wird. Daran ist angesichts dessen, was sich in eurem Leben abgespielt hat, nichts weiter verwunderlich.
Ihr seid zu diesem Buch gekommen, um euch an die Illusionen der Menschen zu erinnern und ihrer eingedenk zu sein. Damit ihr euch nie wieder in ihnen verfangt und damit ihr zur Gemeinschaft mit Gott gelangt, indem ihr euer Leben im und durch das Gewahrsein von der letzten Wirklichkeit lebt.
Euer Tun ist perfekt. Und ganz offensichtlich ist dies kein bloßer Zufall.
Ihr seid hierher gekommen, damit ihr auf der Erfahrungsebene erkennt, dass Gott in euch wohnt, dass ihr, wann immer ihr wünscht, eine Begegnung mit dem Schöpfer haben könnt.
Der Schöpfer kann in euch und überall um euch herum erfahren und gefunden werden. Aber ihr müsst über die Illusionen der Menschen hinaussehen. Ihr müsst sie ignorieren.
Hier sind die Zehn Illusionen. Macht euch gut mit ihnen vertraut, damit ihr sie erkennt, wenn ihr ihnen begegnet.
1. Die Bedürftigkeit existiert.
2. Das Versagen existiert.
3. Die Spaltung existiert.
4. Der Mangel existiert.
5. Das Erfordernis existiert.
6. Das Richten existiert.
7. Die Verdammung existiert.
8. Die Bedingtheit existiert.
9. Die Ãœberlegenheit existiert.
10. Die Unwissenheit existiert.
Die ersten fünf sind die Physischen Illusionen, die mit dem Leben in eurem physischen Körper zu tun haben. Die zweiten fünf sind die Metaphysischen Illusionen, die mit den nichtphysischen
Realitäten zu tun haben.
Jede dieser Illusionen wird hier im Detail untersucht werden. Ihr werdet sehen, wie eine jede geschaffen wurde und sich auf euer Leben ausgewirkt hat. Und bevor diese Übermittlung abgeschlossen ist, werdet ihr auch erkennen, wie ihr jegliche Auswirkungen dieser Illusionen aufheben könnt, die ihr aufzuheben wünscht.
Nun, der erste Schritt bei jedem Gedankenaustausch und offenen Verständigungsprozess ist der, dass ihr bereit sein müsst, euren Unglauben an das, was ihr hört, für einen Moment auszusetzen. Darum werdet ihr hier gebeten werden. Gebt bitte vorübergehend alle eure vorgefassten Meinungen und Ansichten über Gott und das Leben auf. Ihr könnt jederzeit auf sie zurückkommen. Es geht nicht darum, dass ihr sie für immer ablegt, sondern nur darum dass ihr sie für den Moment beiseite lasst um der Möglichkeit willen, dass es etwas geben könnte, das ihr nicht wisst, ein Wissen, das alles verändern könnte.
Untersucht zum Beispiel eure Reaktion auf den Gedanken, dass Gott in diesem Moment mit euch kommuniziert.
In eurer Vergangenheit habt ihr alle möglichen Gründe für die Unannehmbarkeit der Vorstellung gefunden, dass ihr tatsächlich ein Gespräch mit Gott führen könntet. Ich bitte euch, alle diese Gedanken beiseite zu lassen und anzunehmen, dass ihr diese Mitteilung direkt von mir erhaltet.
Um die Sache für euch leichter zu machen, werde ich im Verlauf dieser Übermittlung häufig in der dritten Person von mir sprechen. Ich werde auch die erste Person Singular verwenden, um euch daran zu erinnern, wer euch diese Information zukommen lässt, doch meistens werde ich von mir ganz schlicht als Gott sprechen.
Die Tatsache, dass ihr eine direkte Mitteilung von einer Gottheit erhaltet, mag euch zunächst unwahrscheinlich vorkommen, doch begreift, dass ihr zu dieser Zusammenkunft gekommen seid, um euch endlich daran zu erinnern, Wer Ihr Wirklich Seid, und an die Illusionen, die ihr geschaffen habt. Bald werdet ihr ganz und gar verstehen, dass tatsächlich ihr es bewirkt habt, dass euch dieses Buch zugekommen ist. Für den Moment aber hört mich nur einfach, wenn ich euch sage, dass ihr in den meisten Momenten eures Lebens eine Illusion lebt.
Die Zehn Illusionen der Menschen sind sehr große, starke, machtvolle Illusionen, die ihr im Verlauf der Anfangszeit eurer Erfahrungen auf Erden geschaffen habt. Und ihr produziert jeden Tag Hunderte von kleineren Illusionen. Weil ihr an sie glaubt, habt ihr eine Kulturgeschichte erschaffen, die euch diese Illusionen auszuleben gestattet und sie damit zu einer Realität werden lässt.
Sie sind natürlich nicht wirklich real. Aber ihr habt euch eine Welt der Alice im Wunderland erschaffen, in der diese Illusionen in der Tat sehr real zu sein scheinen. Und wieder verrückte Hutmacher werdet ihr bestreiten, dass das Unrichtige unrichtig und das Wirkliche wirklich ist.
Das habt ihr im Grunde schon überaus lange getan.
Eine Kulturgeschichte ist eine Geschichte, die über die Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Es ist die Geschichte, die ihr euch über euch selbst erzählt.
Und da eure Kulturgeschichte auf Illusionen basiert, bringt sie Mythen hervor statt ein Verständnis von der Wirklichkeit.
Die Kulturgeschichte der Menschen besagt:
1. Gott hat eine Tagesordnung: Bedürftigkeit existiert.
2. Der Ausgang des Lebens ist zweifelhaft: Versagen existiert.
3. Du bist von Gott getrennt: Spaltung existiert.
4. Es ist nicht genug da: Mangel existiert.
5. Da ist etwas, das du tun musst: Erfordernis existiert.
6. Wenn du es nicht tust, wirst du bestraft werden: Richten existiert.
7. Die Strafe ist ewige Verdammnis: Verdammung existiert.
8. Daher hat Liebe ihre Bedingungen: Bedingtheit existiert.
9. Die Kenntnis und Erfüllung der Bedingungen machen dich überlegen: Überlegenheit existiert.
10. Du weißt nicht, dass das Illusionen sind: Unwissenheit existiert.
Diese Kulturgeschichte ist so tief in euch verwurzelt, dass ihr sie voll und ganz auslebt. "So ist es nun mal«, sagt ihr zueinander.
Das habt ihr euch nun seit vielen Jahrhunderten gegenseitig erzählt. ja, Jahrtausende um Jahrtausende. In der Tat habt ihr euch das schon so lange erzählt, dass sich nunmehr Mythen und Geschichten um diese Illusionen gerankt haben. Einige der hervorstechendsten Mythen wurden auf Grundgedanken reduziert wie:
• Dein Wille geschehe.
• Das Überleben der Stärksten.
• Der Sieger erhält die Beute.
• Ihr seid mit der Erbsünde geboren.
• Der Sünde Sold ist der Tod.
• Die Rache ist mein, spricht der Herr.
• Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß.
• Nur Gott weiß.
Es gibt noch viele andere Grundgedanken, die gleichermaßen zerstörerisch und undienlich sind.
Im Folgenden ist beschrieben, wie die meisten Menschen über das Leben denken. Dabei stützen sie sich auf diese Illusionen, Geschichten und Mythen - von denen keine irgendetwas mit der letzten Wirklichkeit zu tun hat.
Wir wurden in eine feindselige Welt hineingeboren, die von einem Gott am Laufen gehalten wird, der möchte, dass wir bestimmte Dinge tun und bestimmte Dinge unterlassen, und der uns mit ewigen Qualen bestrafen wird, wenn wir beides nicht richtig machen.
Unsere erste Erfahrung im Leben ist die Trennung von unserer Mutter, der Quelle unseres Lebens. Dies schafft den Kontext für unsere gesamte Realität, die wir als eine der Getrenntheit von der Quelle Allen Lebens erfahren.
Wir sind nicht nur von allem Leben getrennt, sondern auch von allem im Leben. Alles, was existiert, existiert getrennt, abgespalten von uns. Und wir sind von allem anderen Existierenden getrennt, abgespalten. Wir wollen es nicht so haben, aber so ist es. Wir wünschten, es wäre anders, und wir streben auch danach, dass es anders wird.
Wir sind bestrebt, wieder das Einssein mit allen Dingen zu erfahren, vor allem das Einssein mit anderen Menschen. Wir wissen vielleicht nicht genau, warum, doch es scheint fast ein Instinkt zu sein. Das Problem ist nur, dass es nicht genug von diesem anderen zu geben scheint, um uns zufrieden stellen zu können. Ganz gleich, was dieses andere ist, das wir haben wollen, wir scheinen nicht genug davon bekommen zu können. Wir können nicht genug Liebe bekommen, wir können nicht genug Zeit bekommen, wir können nicht genug Geld bekommen. Wir können nicht genug bekommen von was auch immer wir zu brauchen meinen, um glücklich und erfüllt zu sein. In dem Augenblick, in dem wir genug zu haben glauben, beschließen wir, mehr haben zu wollen.
Da es von dem, was wir unserer Meinung nach zu unserem Glück brauchen, »nicht genug« zu geben scheint, müssen wir »Zeugs tun«, um so viel zu bekommen, wie wir kriegen können. Es werden Dinge von uns verlangt im Austausch für alles, von Gottes Liebe bis hin zur natürlichen Fülle des Lebens. Einfach nur »lebendig zu sein« ist nicht genug. Deshalb sind wir, wie alles im Leben, nicht genug.
Weil es nicht ausreicht, einfach nur »zu sein«, setzen der Wettbewerb und das Konkurrieren ein. Wenn es da draußen nicht genug gibt, müssen wir um das, was vorhanden ist, kämpfen.
Wir müssen um alles konkurrieren, einschließlich Gott.
Dieser Konkurrenzkampf ist hart. Hier geht es um unser Oberleben. In diesem Wettstreit überleben nur die Stärksten. Und der Sieger bekommt die ganze Beute. Wenn wir unterliegen, wird unser Leben zur Hölle auf Erden. Und wenn wir im Wettstreit um Gott Verlierer sind, werden wir nach unserem Tod wiederum die Hölle erleben - diesmal auf ewig. Ja, Gott hat den Tod geschaffen, weil unsere Vorfahren die falschen Entscheidungen getroffen haben. Adam und Eva hatten im Paradies das ewige Leben. Aber dann aß Eva von der Frucht der Erkenntnis, und sie und Adam wurden von einem zornigen Gott aus dem Paradiesgarten vertrieben. Dieser Gott verurteilte sie und ihre gesamte künftige Nachkommenschaft zum Tode. Dies war die erste Strafe. Von nun an war das Leben im Körper begrenzt und währte nicht mehr ewig, und dasselbe galt für die Materie des Lebens.
Doch Gott wird uns unser ewiges Leben zurückgeben, wenn wir nie wieder seine Regeln und Gebote brechen. Gottes Liebe ist bedingungslos, nur seine Belohnungen sind es nicht. Gott liebt uns auch dann, wenn er uns zu ewiger Verdammnis verurteilt. Es schmerzt ihn mehr als uns, weil er wirklich möchte, dass wir nach Hause zurückkehren, aber er kann nichts dagegen tun, wenn wir uns danebenbenehmen. Das ist unsere Entscheidung.
Der Trick ist also, dass wir uns nicht danebenbenehmen. Wir müssen ein gutes Leben führen. Danach müssen wir streben, darum müssen wir uns bemühen. Und dazu müssen wir die Wahrheit darüber wissen, was Gott von uns will und nicht will. Wir können Gott nicht erfreuen und auch nicht verhindern, dass wir uns gegen ihn versündigen, wenn wir Recht nicht von Unrecht unterscheiden können. Also müssen wir die Wahrheit darüber kennen.
Die Wahrheit ist einfach zu verstehen und leicht in Erfahrung zu bringen. Wir müssen nur den Propheten, Lehrern, Weisen und dem Begründer unserer Religion zuhören. Wenn es mehr als eine Religion und damit auch mehr als eine Quelle oder einen Begründer gibt, müssen wir sichergehen, dass wir das Richtige wählen. Die falsche Wahl könnte dazu führen, dass wir Verlierer sind.
Wenn wir das Richtige wählen, sind wir überlegen, sind wir besser als unsere Zeitgenossen, weil wir die Wahrheit auf unserer Seite haben. Dieser Zustand des »Besserseins« erlaubt uns, den Großteil der Preise im Wettbewerb für uns einzufordern, ohne tatsächlich um sie zu kämpfen. Wir können uns selbst zum Gewinner erklären, noch bevor der Wettkampf beginnt. Aus diesem Gewahrsein heraus lassen wir uns selbst alle Vorteile zukommen und schreiben unsere »Lebensregeln« so fest, dass andere es nahezu unmöglich finden, die wirklich großen Trophäen zu gewinnen.
Das machen wir nicht aus Gemeinheit, sondern nur um sicherzustellen, dass der Sieg unser ist - so wie es auch sein sollte, da nur die, die unserer Religion, unserer Nationalität, unserer Rasse, unserem Geschlecht, unserer politischen Oberzeugung angehören, die Wahrheit kennen und es deshalb verdienen, die Sieger zu sein.
Weil wir es verdienen zu gewinnen, haben wir ein Recht, andere zu bedrohen, sie zu bekämpfen, ja wenn nötig auch zu töten, um dieses Ergebnis, den Sieg, herbeizuführen.
Möglich, dass es noch eine andere Lebensweise gibt, etwas anderes, das Gott im Sinn hat, eine andere, größere Wahrheit, aber wenn es so sein sollte, dann wissen wir nichts davon. Tatsache ist, dass es nicht einmal klar ist, ob wir überhaupt etwas davon wissen sollten. Möglicherweise sollten wir nicht einmal versuchen, dies in Erfahrung zu bringen, gar nicht zu reden davon, dass wir Gott wirklich erkennen und verstehen. Ein solcher Versuch ist anmaßend, und zu erklären, dass du Derartiges tatsächlich getan hast, ist Gotteslästerung.
Gott ist der Unbekannte Wissende, der Unbewegte Beweger, das Große Unsichtbare. Von daher können wir die Wahrheit gar nicht kennen, die zu kennen von uns verlangt wird, um den Bedingungen entsprechen zu können, denen wir entsprechen müssen, damit wir die Liebe bekommen, die wir brauchen, um der Verdammnis zu entgehen, derzu entgehen wirbestrebtsind, damitwir das ewige Leben gewinnen, das wir hatten, bevor irgendetwas von alt dem seinen Anfang nahm.
Unsere Unwissenheit ist bedauerlich, sollte aber kein Problem sein. Wir müssen lediglich an das, was wir unserer Meinung nach wissen, glauben und entsprechend vorgehen. Das haben wir zu tun versucht, jeder und jede von uns nach seinen oder ihren persönlichen Glaubensvorstellungen und Überzeugungen. Und so haben wir das Leben, das wir jetzt leben, und die Realität auf Erden, die wir schaffen, hervorgebracht.
So hat sich das der größte Teil der Menschheit zurechtgebastelt. jeder hat dabei seine jeweiligen kleinen Variationen, aber im Kern bringt es zum Ausdruck, wie ihr euer Leben lebt, eure Entscheidungen rechtfertigt und die Ergebnisse rationalisiert.
Manche von euch akzeptieren nicht alles davon, doch alle von euch akzeptieren einiges davon. Und ihr akzeptiert diese Aussagen als die Verfahrensweise der Realität, nicht weil sie eure innerste Weisheit widerspiegeln, sondern weil jemand anders gesagt hat, dass sie wahr sind.
Auf einer bestimmten Ebene musstet ihr euch dazu bringen, sie zu glauben.
Das nennt man Glaubenmachen oder Vorspiegelung.
Doch nun ist es an der Zeit, dass ihr euch von der Vorspiegelung abwendet und dem zuwendet, was wirklich ist. Das wird nicht leicht sein, weil sich die letzte Wirklichkeit sehr stark von dem unterscheidet, was viele Menschen in eurer Welt für wirklich halten. Ihr werdet buchstäblich -in dieser Welt, aber nicht von ihr« sein müssen.
Und was wäre der Sinn des Ganzen, wenn es in eurem Leben gut läuft ? Nichts. Da wäre kein Sinn. Wenn ihr mit eurem Leben und der Welt, so wie sie ist, zufrieden seid, gibt es keinen Grund, warum ihr bestrebt sein solltet, eure Realität zu verändern und all diesem Glaubenmachen ein Ende zu setzen.
Diese Botschaft richtet sich an jene, die mit ihrer Welt, so wie sie ist, nicht zufrieden sind.
Wir werden nun die Zehn Illusionen der Reihe nach untersuchen. Ihr werdet erkennen, wie jede Einzelne von ihnen euch dazu gebracht hat, das Leben auf eurem Planeten so zu gestalten, wie ihr es jetzt lebt.
Ihr werdet bemerken, dass jede Illusion auf der vorhergehenden aufbaut. Viele von ihnen scheinen sich ziemlich zu gleichen. Das deshalb, weil sie tatsächlich einander gleichen. Alle diese Illusionen sind schlicht Variationen der Ersten Illusion. Sie sind größere Verzerrungen des ursprünglichen verzerrten Grundgedankens. Ihr werdet auch bemerken, dass jede neue Illusion geschaffen wurde, um den Schwachpunkt, den Fehler in der vorangegangenen Illusion zu beheben. Schließlich habt ihr, dieses ewigen Ausbügelns müde, ganz einfach beschlossen, dass ihr nichts davon kapiert. Das führte zur letzten Illusion: Die Unwissenheit existiert.
Sie erlaubte euch, mit den Achseln zu zucken und nicht weiter zu versuchen, das Rätsel zu lösen.
Aber der sich weiter entwickelnde Geist gestattet einen solchen Rückzug nicht lange. in nur wenigen kurzen Jahrtausenden - einer sehr kurzen Zeit innerhalb der Geschichte des Universums - seid ihr an einem Ort angelangt, wo Unwissenheit nicht mehr Seligkeit ist.
Ihr seid dabei, der primitiven Kultur zu entwachsen. ihr steht vor einem Quantensprung eures Verständnisvermögens. Ihr seid dabei, durchzublicken... DURCH DIE ZEHN ILLUSIONEN.
 
Teil Eins
DIE ZEHN ILLUSIONEN DER MENSCHEN
(1)
DIE ILLUSION DER BEDÃœRFTIGKEIT
Die Erste Illusion ist:
DIE BEDÃœRFTIGKEIT EXISTIERT
Dies ist nicht nur die Erste Illusion, sondern auch die größte. Alle anderen Illusionen gründen sich auf sie.
Alles, was ihr gegenwärtig in eurem Leben erlebt, alles, was ihr von Augenblick zu Augenblick fühlt, wurzelt in dieser Vorstellung und euren Gedanken darüber.
Bedürftigkeit ist im Universum nicht existent. Man braucht nur dann etwas, wenn man ein bestimmtes Ergebens benötigt. Das Universum benötigt kein bestimmtes Ergebnis. Das Universum ist das Ergebnis.
Gleichermaßen ist Bedürftigkeit im Geist Gottes nicht existent. Gott würde nur dann etwas brauchen, wenn er ein bestimmtes Ergebnis benötigte. Doch Gott benötigt kein bestimmtes Ergebnis. Gott ist das, was alle Ergebnisse bewirkt.
Woher würde Gott es bekommen, wenn er etwas bräuchte, um ein Ergebnis zu erzielen ? Es gibt nichts, was außerhalb Gottes existiert. Gott ist Alles Was Ist, Alles Was War Lind Alles Was je Sein Wird. Es gibt nichts, was nicht Gott ist.
Ihr versteht diese Grundvorstellung vielleicht besser, wenn ihr das Wort -Leben- für das Wort »Gott- einsetzt. Beide Begriffe sind wechselseitig austauschbar, weshalb ihr somit nichts an deren Bedeutung verändern, sondern nur euer Verständnisvermögen steigern werdet.
Es gibt nichts, was ist, das nicht Leben ist. Woher würde das Leben es bekommen, wenn es etwas bräuchte, um ein Ergebnis zu erzielen ? Es gibt nichts, was außerhalb des Lebens existiert. Leben ist Alles Was Ist, Alles Was War und Alles Was je Sein Wird.
Gott braucht nichts geschehen zu lassen, außer dem, was geschieht.
Das Leben braucht nichts geschehen zu lassen, außer dem, was geschieht.
Das Universum braucht nichts geschehen zu lassen, außer dem, was geschieht.
Das ist die Natur der Dinge. So ist es, und nicht so, wie ihr es euch vorgestellt habt.
Aus eurer Erfahrung heraus, dass ihr für euer Überleben Dinge benötigt, habt ihr in eurer Vorstellung den Gedanken von der Bedürftigkeit erschaffen. Doch nehmt einmal an, dass es euch egal wäre, ob ihr lebt oder sterbt. Was würdet ihr dann brauchen ?
Ãœberhaupt nichts.
Und nehmt einmal an, es wäre für euch unmöglich, nicht zu leben. Was würdet ihr dann brauchen ?
Ãœberhaupt nichts.
Hier ist nun eine Wahrheit über euch: Es ist euch unmöglich, nicht zu überleben. Ihr könnt nicht aufhören zu leben.
Die Frage ist nicht, ob ihr leben werdet, sondern nur wie. Das heißt, welche Gestalt werdet ihr annehmen ? Was für eine Erfahrung werdet ihr machen ?
Ich sage euch: Ihr braucht nichts, um zu überleben. Euer Überleben ist garantiert. Ich habe euch ewiges Leben gegeben und es euch nie weggenommen.
Wenn ihr das hört, sagt ihr vielleicht: -ja, aber das Überleben ist eine Sache und das Glücklichsein eine andere.« Ihr meint vielleicht, dass ihr etwas braucht, um glücklich zu überleben - dass ihr nur unter bestimmten Bedingungen glücklich sein könnt. Das stimmt nicht, aber ihr glaubt, dass es stimmt. Und weil der Glaube Erfahrung erzeugt, habt ihr das Leben in dieser Weise erfahren und euch von daher auch einen Gott vorgestellt, der das Leben in gleicher Weise erfahren muss. Doch das stimmt ebenso wenig für Gott wie für euch. Der einzige Unterschied ist der, dass Gott dies weiß.
Wenn ihr dies wisst, werdet ihr sein wie Gott. Ihr werdet das Leben gemeistert haben, und eure ganze Realität wird sich verändern.
Ich enthülle euch nun ein großes Geheimnis: Glück wird nicht als ein Ergebnis bestimmter Bedingungen erzeugt. Bestimmte Bedingungen werden als ein Ergebnis des Glücklichseins hervorgebracht.
Das ist eine so wichtige Aussage, dass sie der Wiederholung bedarf.
Glück wird nicht als ein Ergebnis bestimmter Bedingungen erzeugt. Bestimmte Bedingungen werden als ein Ergebnis des Glücklichseins hervorgebracht.
Diese Aussage gilt auch für jeden anderen Seinszustand.
Liebe wird nicht als ein Ergebnis bestimmter Bedingungen erzeugt. Bestimmte Bedingungen werden als ein Ergebnis der Liebe hervorgebracht.
Mitgefühl wird nicht als ein Ergebnis bestimmter Bedingungen erzeugt. Bestimmte Bedingungen werden als ein Ergebnis des Mitgefühls hervorgebracht.
Fülle wird nicht als ein Ergebnis bestimmter Bedingungen erzeugt. Bestimmte Bedingungen werden als ein Ergebnis der Fülle hervorgebracht.
Setzt jeden euch vorstellbaren oder erdenklichen Seinszustand dafür ein. Es wird immer die Wahrheit bleiben, dass das Sein der Erfahrung vorausgeht und sie herbeiführt.
Weil ihr das nicht verstanden habt, habt ihr euch eingebildet, dass erst bestimmte Dinge geschehen müssen, bevor ihr glücklich sein könnt - und ihr habt euch einen Gott vorgestellt, für den dasselbe gilt.
Aber wenn Gott die Erste Ursache ist - was kann sich ereignen, das Gott nicht zuerst verursacht hat ? Und wenn Gott allmächtig ist - was kann sich ereignen, das Gott sich nicht ereignen lassen will ?
Ist es möglich, dass etwas geschieht, dem Gott nicht Einhalt gebieten kann ? Und ist, wenn Gott sich nicht dazu entscheidet, ihm Einhalt zu gebieten, das Geschehen selbst nicht etwas, das Gott wählt ?
Natürlich ist es das.
Doch warum sollte Gott seiner Entscheidung nach Dinge geschehen lassen, die Gott unglücklich machen würden ? Die Antwort darauf ist eine Antwort, die ihr nicht akzeptieren könnt.
Gott macht nichts unglücklich.
Das könnt ihr nicht glauben, weil es von euch verlangen würde, an einen Gott ohne Bedürfnisse oder Urteile zu glauben, und einen solchen Gott könnt ihr euch nicht vorstellen. Einen solchen Gott könnt ihr euch nicht vorstellen, weil ihr euch einen solchen Menschen nicht vorstellen könnt. Ihr glaubt nicht, dass ihr auf diese Weise leben könnt - und ihr könnt euch keinen Gott vorstellen, der größer ist als ihr.
Wenn ihr verstehen werdet, dass ihr doch auf diese Weise leben könnt, werdet ihr alles über Gott wissen, was es über ihn zu wissen gibt.
Ihr werdet dann wissen, dass eure zweite Annahme richtig war: Gott ist nicht größer als ihr. Wie kann Gott größer sein als ihr ? Gott ist Das, Was Ihr Seid, und ihr seid Das, Was Gott Ist. Doch ihr seid größer, als ihr denkt.
Meister und Meisterinnen wissen das. In diesem Augenblick wandeln Meisterinnen und Meister auf eurem Planeten, die dies wissen. Sie kommen aus vielen Traditionen, Religionen und Kulturen, doch sie alle haben eines gemeinsam.
Meister und Meisterinnen macht nichts unglücklich.
In den frühen Tagen eurer primitiven Kultur befanden sich die meisten Menschen nicht an diesem Ort der Meisterschaft. Ihr einziger Wunsch war es, Unglückseligkeit oder Schmerz zu vermeiden. Ihr Gewahrsein war zu beschränkt, als dass sie hätten verstehen können, dass Schmerz nicht Unglückseligkeit bewirken muss, und so bauten sie ihre Lebensstrategie um das herum auf, was später als das Lustprinzip bezeichnet werden sollte. Sie gingen auf das zu, was ihnen Vergnügen bereitete, und rückten von dem ab, was sie des Vergnügens beraubte oder ihnen Schmerz bereitete.
So wurde die Erste Illusion geboren: der Grundgedanke, dass die Bedürftigkeit existiert. Sie war das, was man als den ersten Fehler bezeichnen könnte.
Die Bedürftigkeit existiert nicht. Sie ist eine Fiktion. In Wirklichkeit braucht ihr nichts, um glücklich zu sein. Glück oder Glückseligkeit ist ein Geisteszustand.
Das ist nichts, was die frühen Menschen zu begreifen imstande waren. Und weil sie das Gefühl hatten, dass sie bestimmte Dinge brauchten, um glücklich zu sein, nahmen sie an, dass dies für alles Leben gelten musste. Diese Annahme erstreckte sich auch auf jenen Teil des Lebens, den sie als eine Größere Macht begriffen - eine Macht, die sich nachfolgende Generationen als ein lebendiges Wesen vorstellten und auf das man sich in einer großen Vielfalt von Namen bezog, darunter Allah, Jahwe, Jehova und Gott.
Es fiel den frühen Menschen nicht schwer, sich eine Macht vorzustellen, die größer war als sie selbst. ja, es war sogar notwendig. Sie brauchten eine Erklärung für Geschehnisse, die sich ihrer Kontrolle völlig entzogen.
Der Fehler war nicht die Annahme, dass es so etwas wie Gott (die vereinte Macht und Kraft und die vereinte Energie von Allem Was Ist) gibt. Der Fehler war die Annahme, dass diese Totale Macht und Vollständige Energie überhaupt irgendetwas benötigen könnte; dieser Gott war in gewisser Weise von etwas oder jemand anderem abhängig, um glücklich oder zufrieden, vollständig oder erfüllt sein zu können.
Das war, als sagte man, dass Die Fülle nicht voll sei, dass sie etwas brauchte, um sie voll zu machen. Das war ein Widerspruch in sich selbst - aber das konnten die Menschen nicht sehen. Und viele erkennen dies auch heute noch nicht.
Aus dieser Erschaffung eines abhängigen Gottes leiteten die Menschen eine Kulturgeschichte ab, in der Gott eine Tagesordnung hat. Mit anderen Worten: Es gibt Dinge, die Gott will und die sich für ihn ereignen müssen, und noch dazu auf ganz bestimmte Weise, damit er glücklich sein kann.
Die Menschen reduzierten diese Kulturgeschichte auf einen Mythos, der sich herauskristallisierte als: Dein Wille geschehe.
Die Vorstellung, dass ich einen Willen hatte, zwang euch dann dazu herauszufinden, was mein Wille war. Diese Übung machte rasch deutlich, dass es dabei unter den Angehörigen eurer Spezies keine allgemeine Übereinstimmung gab. Und wenn nicht jedermann wusste oder gleicher Meinung war, worin Gottes Wille bestand, war es auch nicht möglich, dass jedermann im Sinne von Gottes Wille handelte.
Die Schlauesten unter euch bedienten sich dieses Arguments, um zu erklären, warum das Leben mancher Menschen besser funktionierte als das anderer. Aber dann drängte sich euch eine neue Frage auf: Wie war es möglich, dass Gottes Wille nicht geschah, wenn Gott Gott war ?
Ganz klar wies die Erste Illusion einen Schwachpunkt auf. An sich hätte dies die Vorstellung von der Bedürftigkeit als einen Irrtum enthüllen müssen. Aber die Menschen wussten auf einer sehr tiefen Ebene, dass sie diese Illusion nicht aufgeben konnten, weil sonst etwas ganz Entscheidendes zu seinem Ende kommen würde.
Sie hatten Recht. Aber sie machten einen Fehler. Statt die Illusion als eine Illusion anzusehen und sie für den ihr zugedachten Zweck zu nutzen, glaubten sie den Schwachpunkt ausbügeln zu müssen.
So wurde, um den Schwachpunkt in der Ersten Illusion zu beheben, die Zweite Illusion geschaffen.
(2)
DIE ILLUSION DES VERSAGENS
Die Zweite Illusion ist:
DAS VERSAGEN EXISTIERT
Der Gedanke, dass Gottes Wille (vorausgesetzt, Gott hat einen) nicht geschehen könnte, steht allem entgegen, was ihr über Gott zu wissen glaubtet - dass Gott allmächtig, allgegenwärtig, das Höchste Wesen, der Schöpfer ist -, und dennoch habt ihr ihn euch geradezu enthusiastisch zu Eigen gemacht.
Das brachte die höchst unwahrscheinliche, aber sehr machtvolle Illusion hervor, dass Gott versagen kann. Gott kann nach etwas verlangen und es möglicherweise nicht bekommen. Gott kann sich etwas wünschen und es möglicherweise nicht erhalten. Gott kann etwas benötigen und es möglicherweise nicht kriegen.
Kurzum, Gottes Wille kann durchkreuzt werden.
Diese Illusion ist ziemlich fantastisch, denn selbst das beschränkte Wahrnehmungsvermögen des menschlichen Geistes kann hier einen Widerspruch erkennen. Doch die menschliche Spezies verfügt über eine reiche Fantasie und kann die Glaubwürdigkeit mit überraschender Leichtigkeit bis zum Anschlag strapazieren. Nicht nur habt ihr euch einen Gott mit Bedürfnissen vorgestellt, sondern auch einen Gott, dem versagt bleiben kann, dass seinen Bedürfnissen entsprochen wird.
Wie habt ihr das fertig gebracht ? Wieder einmal durch den Einsatz der Projektion. Ihr habt euch selbst auf euren Gott projiziert.
Wieder einmal wurde eine Fähigkeit oder Eigenschaft der Seinsnatur, die ihr Gott zugeschrieben habt, aus eurer eigenen Erfahrung direkt abgeleitet. Da. ihr bemerkt habt, dass ihr es nicht schaffen könnt, all die Dinge zu erhalten, die ihr euch einbildet, für euer Glück zu benötigen, habt ihr erklärt, dass dasselbe auch für Gott gilt.
Aus dieser Illusion heraus habt ihr eine Kulturgeschichte geschaffen, welche besagt, dass der Ausgang des Lebens zweifelhaft ist.
Es könnte funktionieren oder auch nicht. Es könnte okay sein oder auch nicht. Alles wird am Ende gut sein - es sei denn, es ist es nicht.
Diesem Gebräu habt ihr den Zweifel hinzugefügt - den Zweifel daran, dass Gott seinen Bedürfnissen entsprechen kann (in der Annahme, ich hätte welche) - und das führte zu eurer ersten Begegnung mit der Angst.
Vor der Erfindung dieser Geschichte von einem Gott, der möglicherweise nicht immer seinen Willen bekommt, hattet ihr keine Angst. Es gab nichts zu fürchten. Gott führte die Aufsicht, Gott war Reine Macht, Reines Wunder und Reine Herrlichkeit, und mit der Welt war alles in Ordnung. Was konnte da schief gehen ?
Aber dann kam dieser Gedanke auf, dass Gott etwas wollen und es tatsächlich nicht bekommen könnte. Gott konnte wollen, dass alle seine Kinder zu ihm in den Himmel zurückkehren, aber seine Kinder konnten dies durch ihre eigenen Handlungen verhindern.
Doch auch diese Vorstellung strapazierte die Glaubwürdigkeit ziemlich, und wieder einmal erkannte der menschliche Geist den Widerspruch, den sie beinhaltete. Wie konnten Gottes Geschöpfe dem Schöpfer einen Strich durch die Rechnung machen, wenn der Schöpfer und seine Geschöpfe eins waren ? Wie konnte der Ausgang des Lebens zweifelhaft sein, wenn der Eine, der diesen Ausgang bewirkte und der Eine, der ihn erlebte, ein und derselbe waren ?
Ganz klar wies die Zweite Illusion einen Schwachpunkt auf. An sich hätte dies die Vorstellung vom Versagen als einen Irrtum enthüllen müssen. Aber die Menschen wussten auf einer sehr tiefen Ebene, dass sie diese Illusion nicht aufgeben konnten, weil sonst etwas ganz Entscheidendes zu seinem Ende kommen würde.
Und wieder hatten sie Recht. Aber wieder machten sie einen Fehler. Statt die Illusion als eine Illusion anzusehen und sie für den ihr zugedachten Zweck zu nutzen, glaubten sie den Schwachpunkt ausbügeln zu müssen.
So wurde, um den Schwachpunkt in der Zweiten Illusion zu beheben, die Dritte Illusion geschaffen.
(3)
DIE ILLUSION DER SPALTUNG
Die Dritte Illusion ist:
DIE SPALTUNG EXISTIERT
Der einzige Ausweg aus dem Dilemma der Zweiten Illusion war das Erschaffen einer Dritten Illusion: Der Schöpfer und seine Geschöpfe waren nicht alle eins.
Damit sah sich der menschliche Geist vor die Forderung gestellt, die Möglichkeit des Unmöglichen ins Auge zu fassen - dass Das Was Eins Ist, nicht Eins ist; dass Das Was Geeint Ist, in Wirklichkeit voneinander getrennt ist.
Dies ist die Illusion der Spaltung - der Gedanke, dass das Getrenntsein existiert. Eure Spezies argumentierte so: Wenn die Geschöpfe vom Schöpfer getrennt waren und wenn der Schöpfer erlaubte, dass die Geschöpfe machten, was ihnen beliebte, dann sei es auch möglich, dass die Geschöpfe etwas taten, was sie nach dem Wunsch des Schöpfers nicht tun sollten. Unter diesen Umständen konnte der Wille des Schöpfers durchkreuzt werden. Gott konnte etwas wollen, aber nicht bekommen.
Die Spaltung führt zur Möglichkeit des Versagens, und Versagen oder Scheitern ist nur möglich, wenn die Bedürftigkeit, wenn Bedürfnisse existieren. Eine Illusion hängt von der anderen ab. Die ersten drei Illusionen sind die entscheidendsten. Sie sind so wichtig und nehmen eine solche Schlüsselstellung in der Unterstützung der restlichen Illusionen ein, dass ihnen jeweils eigene Kulturgeschichten zugeordnet wurden, um sie zu erklären und um sicherzugehen, dass sie deutlich und oft genug erklärt wurden.
Jede eurer Kulturen schuf ihre eigene spezielle Geschichte, aber sie alle hielten, auf ihre jeweils eigene Weise, an denselben Kernpunkten fest. Eine der berühmtesten ist die Geschichte von Adam und Eva.
Es wird erzählt, dass der erste Mann und die erste Frau von Gott erschaffen wurden und glückselig im Paradiesgarten lebten. Sie erfreuten sich eines ewigen Lebens und der Teilhabe am Göttlichen.
Im Austausch für dieses Geschenk eines idyllischen Lebens soll Gott nur eine einzige Sache verlangt haben. Esst nicht von der Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, so befahl er.
Der Legende nach aß Eva trotzdem von der Frucht. Sie gehorchte nicht. Aber dies war nicht allein ihre Schuld. Sie wurde von einer Schlange in Versuchung geführt, die in Wirklichkeit ein Wesen war, das ihr Satan oder Teufel nennt.
Und wer ist nun dieser Teufel ? Er ist, so wird erzählt, ein Engel, der abtrünnig geworden war, ein Geschöpf Gottes, das es wagte, so groß wie sein Schöpfer sein zu wollen. Das, so will es die Geschichte, ist das ultimative Vergehen, die höchste Gotteslästerung. Alle Geschöpfe sollten den Schöpfer ehren und nie danach streben, so groß wie er zu sein oder gar noch größer. in dieser speziellen Version der allgemeinen Kulturgeschichte seid ihr von eurem normalen Muster insofern abgewichen, als ihr mir Eigenschaften zugeschrieben habt, die sich im menschlichen Erleben nicht widerspiegeln.
Tatsächlich wollen menschliche Schöpfer, dass ihre Nachkommen danach streben, so groß zu sein wie sie, wenn nicht noch größer. Die größte Freude aller geistig und emotional gesunden Eltern ist es zu sehen, dass ihre Kinder dasselbe erreichen wie sie, ja über sie hinaus gelangen und ihre Leistungen noch überflügeln.
Gott hingegen soll dadurch entehrt und zutiefst gekränkt worden sein. Satan, der gefallene Engel, wurde hinabgestürzt, von der Herde getrennt, gemieden und verdammt, und plötzlich gab es zwei Mächte in der letzten Wirklichkeit, Gott und Satan. Es gab zwei Orte, von denen aus agiert wurde, den Himmel und die Hölle.
Die Geschichte erzählt weiter, dass es Satans Wunsch war, die Menschen zum Ungehorsam gegen Gottes Wille zu verleiten. Gott und Satan konkurrierten nun um die Seelen der Menschen. Und das war faszinierenderweise ein Wettstreit, den Gott verlieren konnte.
Alles das bewies, dass ich schließlich doch kein allmächtiger Gott war... oder dass ich zwar allmächtig war, aber meine Macht nicht einsetzen wollte, um somit Satan eine faire Chance zu geben... oder dass es nicht darum ging, Satan eine faire Chance zu lassen, sondern darum, den Menschen freien Willen zu geben. Und wenn ihr euren freien Willen in einer von mir nicht gebilligten Weise ausübtet, würde ich euch Satan übergeben, der euch dann bis in alle Ewigkeit martern würde.
Das sind die verdrehten Geschichten, die auf eurem Planeten religiöse Doktrin wurden.
Was die Geschichte von Adam und Eva angeht, so glaubten viele Menschen, ich hätte den ersten Mann und die erste Frau dafür, dass Eva von der verbotenen Frucht aß, mit der Vertreibung aus dem Paradies bestraft. Und dass ich jeden Mann und jede Frau, die je danach lebten, bestrafte. Ich würde ihnen die Schuld der ersten Menschen aufbürden und sie ebenfalls dazu verurteilen, während ihres Lebens auf Erden von mir getrennt zu sein. Mit diesen und anderen gleichermaßen fantastischen Geschichten wurden die ersten drei Illusionen in einer überaus dramatischen Weise übermittelt, die vor allem Kinder nicht so bald vergaßen. Und sie pflanzten die Furcht so erfolgreich in die Herzen der Kinder, dass die Geschichten jeder neuen Generation immer und immer wieder erzählt wurden. Auf diese Weise schlugen die ersten drei Illusionen tiefe Wurzeln in der menschlichen Psyche.
1. Gott hat eine Tagesordnung: Bedürftigkeit existiert.
2. Der Ausgang des Lebens ist zweifelhaft: Versagen existiert.
3. Ihr seid von Gott getrennt: Spaltung existiert.
Während die Vorstellung, dass Bedürftigkeit und Versagen existieren, für den Rest der Illusionen von entscheidender Bedeutung ist, wirkt sich die Vorstellung von der Existenz der Spaltung am stärksten auf die menschlichen Angelegenheiten aus. Die Auswirkungen der Dritten Illusion verspüren die Menschen bis auf den heutigen Tag.
Wenn ihr die Dritte Illusion für wahr haltet, werdet ihr Lebenserfahrungen in einer bestimmten Form machen.
Wenn ihr sie für nicht wahr, sondern in der Tat für eine Illusion haltet, werdet ihr Lebenserfahrungen in anderer Form machen.
Diese beiden Arten von Erfahrungen werden sich erheblich voneinander unterscheiden.
Gegenwärtig glaubt fast jeder auf eurem Planeten, dass die Illusion der Spaltung eine Realität ist. Als Folge davon fühlen sich die Menschen von Gott und voneinander getrennt.
Dieses Gefühl des Getrenntseins von mir macht es den Leuten außerordentlich schwer, irgendeine bedeutungsvolle Beziehung zu mir herzustellen. Entweder missverstehen sie mich, oder sie fürchten mich, oder sie flehen mich um Hilfe an - oder sie verleugnen mich ganz und gar.
Damit haben sich die Menschen einer herrlichen Gelegenheit beraubt, sich der machtvollsten Kraft im Universum zu bedienen. Sie haben sich einem Leben unterworfen, über das sie keine Kontrolle zu haben meinen, einem Leben unter Bedingungen, die sie nicht verändern zu können meinen und die zu Erfahrungen und Resultaten führen, denen sie sich ausgeliefert glauben.
Sie leben ein Leben stiller Verzweiflung, bieten ihren Schmerz dar, erleiden ihn freudig im Glauben, dass ihre stille Tapferkeit ihnen ausreichend Gunst einbringen wird, um in den Himmel zu kommen, wo sie dann ihren Lohn erhalten werden.
Es gibt viele Gründe, warum Leiden ohne ungebührliches Klagen gut für die Seele sein mag, aber die Garantie für eine Belohnung im Himmel gehört nicht dazu. Mut und Tapferkeit tragen ihren eigenen Lohn in sich, und es kann nie einen guten Grund dafür geben, andere Leute leiden zu lassen - und Klagen führt dazu.
Daher beklagen sich Meister und Meisterinnen nie und setzen damit dem Leiden außerhalb ihrer selbst - und auch in ihrem Innern - Grenzen. Doch enthalten sie sich nicht des Klagens, um das Leiden einzugrenzen, sondern weil sie die Erfahrung des Schmerzes nicht als Leiden interpretieren, sondern einfach nur als Schmerz.
Schmerz ist eine Erfahrung. Leiden ist ein über diese Erfahrung gefälltes Urteil. Das Urteil vieler ist, dass der Schmerz, den sie erleben, nicht okay ist und sich gar nicht ereignen sollte. Doch das Maß, in dem der Schmerz als vollkommen akzeptiert wird, ist das Maß, in dem das Leiden aus dem Leben verbannt werden kann. Durch diese Erkenntnis überwinden die Meisterinnen und Meister alles Leiden, wenngleich sie auch nicht allem Schmerz entgehen mögen.
Auch Menschen, die noch keine Meisterschaft erlangt haben, haben den Unterschied zwischen Schmerz und Leiden erlebt. Ein Beispiel dafür kann ein schrecklich schmerzender Zahn sein. Es tut weh, wenn der Zahn gezogen wird, aber es ist ein sehr willkommener Schmerz.
Das Gefühl des Getrenntseins von mir hindert die Menschen daran, sich meiner zu bedienen, mich herbeizurufen, eine Freundschaft mit mir zu haben, das volle Potenzial meiner schöpferischen und heilenden Kraft zu nutzen, entweder um das Leiden zu beenden, oder für irgendwelche anderen Zwecke.
Das Gefühl des Getrenntseins voneinander gestattet den Menschen, sich gegenseitig alle möglichen Dinge anzutun, die sie sich selbst nie antun würden. Da sie nicht sehen, dass sie sich diese Dinge im Grunde selbst antun, produzieren und vermehren sie in ihrem Alltag und auf der planetarischen Erfahrungsebene unwillkommene Resultate.
Es wurde gesagt, dass die Menschheit sich heute vor die gleichen Probleme gestellt sieht, mit denen sie schon seit Anbeginn der geschichtlichen Überlieferung konfrontiert war - und das stimmt, obschon in minderem Maße, durchgängig. Gier, Gewalttätigkeit, Eifersucht und andere Verhaltensweisen, die eurer Ansicht nach niemandem dienlich sind, werden noch immer von Angehörigen eurer Spezies an den Tag gelegt, wenn auch inzwischen von der Minderheit. Das ist ein Zeichen für eure evolutionäre Entwicklung.
Doch die Anstrengungen eurer Gesellschaft richten sich nicht annähernd so stark auf das Bestreben, diese Verhaltensweisen zu verändern, wie auf das Bestreben, sie zu bestrafen. Man denkt, dass die Bestrafung solche Verhaltensweisen abstellen wird. Manche Menschen verstehen immer noch nicht, dass sie gar nichts verbessern und beheben werden, solange sie nicht die Bedingungen innerhalb der Gesellschaft korrigieren, die ein unerwünschtes Verhalten produzieren und dazu einladen.
Eine wirklich objektive Analyse beweist das, doch viele Menschen ignorieren diesen Beweis und versuchen weiterhin, die Probleme der Gesellschaft mit derselben Energie zu lösen, die sie geschaffen hat. Sie trachten danach, das Töten durch Töten, Gewalttätigkeit durch Gewalttätigkeit zu beenden, Zorn durch Zorn zu ersticken. Dabei entgeht ihnen die Heuchelei, die sie damit verkörpern.
Wenn die ersten drei Illusionen als Illusionen erkannt und betrachtet werden würden, würden alle aufhören, das Einssein allen Lebens zu leugnen und mit der Zerstörung allen Lebens auf eurem Planeten zu drohen.
Viele Menschen sehen sich weiterhin als voneinander, von allen anderen Lebewesen und von Gott getrennt an. Sie sehen, dass sie sich selbst zerstören, behaupten aber nicht zu verstehen, wie sie es machen. Doch ganz gewiss nicht durch ihre individuellen Handlungen, so sagen sie. Sie können die Verbindung nicht erkennen, die zwischen ihren individuellen Entscheidungen und der Welt insgesamt besteht.
Das sind die Glaubensvorstellungen von vielen, und wenn ihr sie verändert zu sehen wünscht, dann ist es an euch, die ihr den Zusammenhang von Ursache und Wirkung wirklich versteht, sie zu verändern. Denn eure Mitmenschen glauben, dass es keine negativen Auswirkungen auf die Gesamtheit hat, wenn ihr jede Woche nur um eurer Sonntagszeitung willen Hunderttausende von Bäumen fällt.
Dass es keine negativen Auswirkungen auf die Gesamtheit hat, wenn ihr jede erdenkliche Art von verschmutzenden und verunreinigenden Substanzen in die Atmosphäre pumpt, nur damit ihr euren Lebensstil unverändert beibehalten könnt.
Dass es keine negativen Auswirkungen auf die Gesamtheit hat, wenn ihr fossile Brennstoffe benutzt statt Solarenergie.
Dass es keine negativen Auswirkungen auf die Gesamtheit hat, Zigaretten zu rauchen oder bei jeder Mahlzeit rotes Fleisch zu verzehren oder große Mengen Alkohol zu trinken.
Es hat keine negativen Auswirkungen, behaupten sie und sind der Leute überdrüssig, die ihnen sagen, dass es doch so ist.
Individuelle menschliche Verhaltensweisen, so sagen sie sich selbst, haben keine so starken negativen Auswirkungen auf die Gesamtheit, dass sie einen Zusammenbruch des Ganzen herbeiführen könnten. Das wäre nur möglich, wenn nichts voneinander getrennt wäre - wenn die Gesamtheit sich all das tatsächlich selbst antäte. Und das ist ein törichter Gedanke. Die Dritte Illusion ist Wirklichkeit. Wir sind voneinander getrennt.
Doch all die vereinzelten Handlungen all dieser vereinzelten Wesen, die nicht miteinander und nicht mit allem Leben eins sind, scheinen sich doch sehr real auf das Leben selbst auszuwirken. Das beginnen nun mehr und mehr Menschen sich endlich einzugestehen, während sie sich vom Denken einer primitiven Kultur verabschieden und in eine weiter entwickelte Kultur hineinwachsen.
Der Grund dafür ist die Arbeit, die ihr und andere Gleichgesinnte tut. Denn ihr habt eure Stimme erhoben. ihr habt Alarm ausgelöst. ihr habt euch in euren Bemühungen zusammengetan, um einander aufzuwecken, jeder und jede auf seine und ihre eigene Weise, manche still und ganz persönlich, andere in Gruppen.
In früheren Tagen waren nicht annähernd so viele von euch bereit und fähig, andere aufzuwecken. Und so lebte die Masse der Leute tief in den Illusionen versunken. Warum sollte die Tatsache, dass sie voneinander getrennt sind, ein Problem schaffen ? Aber wie kam es dann, dass nie außer einem gemeinschaftlichen Leben - einer für alle, alle für einen - ohne Kämpfe zum Funktionieren gebracht werden konnte ?
Das sind die Fragen, die Menschen zu stellen begannen.
Ganz klar wies die Dritte Illusion einen Schwachpunkt auf. An sich hätte dies die Vorstellung von der Spaltung als einen Irrtum enthüllen müssen. Aber die Menschen wussten auf einer sehr tiefen Ebene, dass sie diese Illusion nicht aufgeben konnten, weil sonst etwas ganz Entscheidendes zu seinem Ende kommen würde.
Und wieder hatten sie Recht. Aber wieder machten sie einen Fehler. Statt die Illusion als eine Illusion anzusehen und sie für den ihr zugedachten Zweck zu nutzen, glaubten sie, den Schwachpunkt ausbügeln zu müssen.
So wurde, um den Schwachpunkt in der Dritten Illusion zu beheben, die Vierte Illusion geschaffen.
(4)
DIE ILLUSION DES MANGELS
Dies ist die Vierte Illusion:
DER MANGEL EXISTIERT
Sie geht aus der Dritten Illusion hervor, denn ohne die Vorstellung von der Spaltung ist der Grundgedanke vom existierenden Mangel, der Gedanke, dass nicht genügend da ist, nicht haltbar. Wenn es nur Ein Ding gibt, und dieses Eine Ding ist Alles Was Ist, dann kann es keinen wie auch immer gearteten Mangel geben, weil das Eine Ding alles ist, und somit... es sich selbst genug ist.
Das ist eine Aussage über die Natur Gottes.
Dies entspricht jedoch nicht der Erfahrung der Menschen, weil Menschen sich selbst als von Gott, wie auch voneinander, getrennt vorstellen. Doch kein Mensch ist von Gott getrennt, denn Gott ist Alles Was Ist. Von daher sind auch die Menschen nicht voneinander getrennt und können es gar nicht sein.
Das ist eine Aussage über die Natur der Menschen.
Es wäre unzutreffend, daraus zu folgern, dass der Gedanke von der Spaltung eine "schlechte Idee,~ war. in der Tat war es eine segensreiche Idee, die der Gesamtheit zu begreifen erlaubte, dass sie die Summe ihrer Teile ist und noch größer und mehr. Diese Illusion dient euren Zwecken ganz vorzüglich, wenn ihr sie als Werkzeug zur Schaffung von Erfahrung benutzt.
Wenn ihr vergesst, dass das Getrenntsein eine Illusion ist, dann bildet ihr euch ein, dass sie die Wirklichkeit ist. Die Illusion erschafft dann nicht länger Erfahrungen, sie wird Erfahrung.
Das ist so ähnlich, wie wenn man Zorn vortäuscht, um jemanden zu größeren Anstrengungen zu veranlassen, und dann tatsächlich zornig wird. Oder wie wenn man so tut, als sei man an einem anderen interessiert, um jemanden eifersüchtig zu machen, nur um dann festzustellen, dass dieses illusionäre Interesse real geworden ist...
Das eingesetzte Mittel wird die Erfahrung.
Durch diesen Prozess glaubt ihr nun tatsächlich, dass ihr getrennt seid; dass Spaltung in dem geeinten Feld, das ihr das Universum nennt, möglich ist.
Nun habe ich die Dritte Illusion als die machtvollste bezeichnet, und das stimmt. Sie hat eine gewaltige Auswirkung auf eure alltäglichen Erfahrungen. Und das Wesentlichste daran ist: Euer Glaube an das Getrenntsein hat euch zu der Vorstellung gebracht, dass -nicht genug- da ist.
Als da nur das Eine Ding war und ihr wusstet, dass ihr dieses Eine Ding seid, gab es nie einen Zweifel, dass nicht genug da sein könnte. Es war immer genug von euch da. Aber nachdem ihr beschlossen hattet, dass es mehr als Ein Ding gibt, da - und nur da - konnte es den Anschein haben, dass von dem anderen Ding nicht genug da ist.
Dieses "andere Ding-, von dem ihr denkt, dass es existiert, ist der Stoff des Lebens. Doch ihr seid Leben und das, was Leben ist - was Gott selbst ist.
Solange ihr euch aber als von Gott getrennt vorstellt, werdet ihr euch auch einbilden, dass ihr etwas anderes seid als das, was Gott ist - der das Leben selbst ist. Ihr denkt vielleicht, dass ihr das seid, was lebt, aber ihr stellt euch nicht vor, dass ihr selbst das Leben seid.
Diese Trennung des Selbst von Sich Selbst ist das, was ihr als die Vertreibung aus dem Paradies bezeichnet habt. Plötzlich existiert da, wo einst ewiges Leben war, der Tod. Plötzlich ist da, wo einst Fülle war, nicht genug vorhanden.
Plötzlich hat es den Anschein, dass viele Aspekte des Lebens um das Leben selbst konkurrieren. Dies ist in der letzten Realität unmöglich, nicht aber in eurer Fantasie. Ihr könnt euch sogar vorstellen, dass ihr im Konkurrenzkampf steht - mit den Vögeln, mit den Bienen, mit allen anderen Lebewesen und allen anderen Menschen.
Ihr habt einen Alptraum erschaffen, in dem alles, was euer Leben unterstützt, das Leben zu beschränken scheint. Von daher versucht ihr, das, was euch unterstützt, zu unterwerfen, zu unterjochen, zu besiegen.
Euch wurde gesagt, dass ihr die Oberherrschaft innehabt, aber ihr habt entschieden, dass dies Vorherrschaft, Gewaltherrschaft bedeutet. Ihr habt tatsächlich einen Krieg mit der Natur und mit der natürlichen Ordnung der Dinge angefangen.
Ihr habt die Wissenschaft und Technologie dazu benutzt, die Natur so zu verbiegen, so unter Druck zu setzen, dass sie sich eurem Willen beugt. Im Versuch, euch selbst so zu erfahren, wie ihr bereits von Natur aus seid, zerstört ihr langsam die Natur, so wie sie von Natur aus ist. Ihr seid bereits, was ihr zu sein bestrebt seid - ewig, grenzenlos und eins mit allem. Aber ihr erinnert euch nicht daran. Und so trachtet ihr nach der Unterjochung des Lebens, damit ihr ein Leben größerer Fülle haben könnt. Und ihr seht nicht einmal, was ihr tut.
Das Leben wird zum einzigen gemeinsamen Nenner. jedermann will Leben und die Dinge, die das Leben unterstützen und tragen. Und weil ihr glaubt, dass da mehr als einer von euch ist, fürchtet ihr, dass nicht genügend Leben vorhanden sein könnte, um über die Runden zu kommen.
Aus dieser Angst heraus habt ihr die nächste eingebildete Realität fabriziert: den Tod.
Ein Leben, das ihr für ewig hieltet, scheint nun einen Anfang und ein Ende zu haben.
Dies ist die auf der höchsten Ebene durchgespielte Illusion des Mangels.
Die Erfahrung, dass euer Leben beginnt und endet, ist in Wirklichkeit nichts weiter als das Einsetzen eurer Vorstellung von euch als einem -getrennten- Wesen. Auf bewusster Ebene wisst ihr das vielleicht nicht. Auf höherer Ebene ist dies immer klar.
Und auf dieser höheren Ebene versucht ihr, der Erfahrung vom Getrenntsein ein Ende zu setzen, euch daran zu erinnern, dass dies eine Illusion ist, die ihr erschaffen habt.
Ihr habt die Illusion von der Spaltung geschaffen, um die Erfahrung von der Wirklichkeit des Einsseins machen zu können. Sie könnt ihr nur erfahren, wenn ihr euch außerhalb der Wirklichkeit befindet. Wenn ihr Teil Der Gesamtheit seid, könnt ihr euch nicht selbst als Die Gesamtheit erfahren, da es nichts anderes gibt. Und in der Abwesenheit dessen, was ihr nicht seid, existiert das, was ihr seid, nicht.
In der Abwesenheit von kalt existiert heiß nicht. In der Abwesenheit von groß existiert klein nicht. Wenn alles klein ist, dann ist nichts klein, weil -klein- nicht als etwas existiert, das erkannt werden kann. Es mag als Gedanke, als Begriff existieren, aber nicht als etwas, das euch auf der Erfahrungsebene unmittelbar zugänglich ist. Es kann nur ein Gedanke sein, nie eure erlebte Realität.
Ähnlich existiert Einheit in der Abwesenheit von Spaltung nicht.
Wenn alles als geeint erfahren wird, kann nichts als geeint erfahren werden, weil- Geeintsein« nicht als einzelne Erfahrung existiert. Sie kann nicht als solche erkannt werden. Sie mag als Gedanke existieren, aber nicht als etwas, das euch auf der Erfahrungsebene unmittelbar zugänglich ist. Es kann nur ein Gedanke sein, nie eure erlebte Realität.
In diesem Kontext könnt ihr euch nicht selbst als Wer Ihr Wirklich Seid erkennen.
Aber es ist unser Wunsch, uns selbst als Wer Wir Wirklich Sind zu erkennen. Deshalb müssen wir erst die Erfahrung von Wer Wir Nicht Sind erschaffen. Und da wir diese Erfahrung nicht in der letzten Wirklichkeit herstellen können, müssen wir es durch die Illusion tun.
Auf diese Weise können wir uns an dem erfreuen, was wirklich so ist, und es auch erkennen. Auf diese Weise können wir erfahren, erleben, Wer Wir Wirklich Sind.
Das Alles Davon.
Das Eine Und All-einige.
Wir sind Das Kollektiv, Die Einzige Wirklichkeit In Vielfältiger Form - wir haben Vielfältige Form angenommen, damit wir von der Herrlichkeit unserer Einzigen Wirklichkeit Kenntnis nehmen und sie erleben können.
Das ist eine einfache Erklärung des Sinns und Zwecks der Relativität, die ich euch in unserem Dialog schon viele Male gegeben habe. Sie wurde hier wiederholt, damit ihr sie gründlich verstehen und so aus eurem Traum erwachen könnt.
Solange ihr nicht aus eurem Traum erwacht, wird die Illusion der Abspaltung vom Leben bewirken, dass ihr eine Notwendigkeit des Überlebens wahrnehmt. Vor der Trennung habt ihr euer Leben nie in Frage gestellt. Erst als ihr euch vom Leben (mir) entfernt habt und euch selbst als getrennt und vereinzelt vorgestellt habt, wurde das Leben selbst zu etwas, von dem "nicht genug« da war. Ihr begannt Entscheidungen in Bezug darauf zu treffen, was ihr eurem Gefühl nach tun musstet, um zu überleben - um mehr Leben zu haben.
Dies wurde euer vorrangiges Ziel, euer neuer Urinstinkt. ihr fingt sogar an zu glauben, dass der Grund für eure Paarung mit anderen die Sicherstellung eures Überlebens als Spezies sei. Ihr habt die Tatsache aus den Augen verloren, dass ihr euch in Reaktion auf den einzigen wirklichen Instinkt paart, nämlich der Liebe. cosmic-people.com
Ihr habt euren neuen Urinstinkt Überlebensinstinkt genannt, ausgehend von der Vorstellung, dass ihr möglicherweise nicht überleben könntet. Diese Vorstellung ist irrig, denn euer Überleben ist auf Ewigkeit und darüber hinaus garantiert. Doch daran erinnert ihr euch nicht, und deshalb denkt ihr, dass angesichts der vielen um das Leben konkurrierenden Aspekte des Lebens nicht genug Leben da ist.
Ja, so seht ihr das tatsächlich. Ihr bildet euch ein, in einem Konkurrenzkampf mit allen anderen »Stoffen des Lebens« um das Leben selbst zu stehen. Ihr konkurriert mit eurem eigenen Selbst um mehr von eurem Selbst. Euer Glaube an den Mangel hat euch sogar zur Schlussfolgerung geführt, dass nicht genug Gott da ist.
Ihr glaubt, es ist nicht genug Leben da, was ihr in einen Glauben an den Tod übersetzt. Und schließlich meint ihr, es ist nicht genug vom Stoff des Lebens da, was ihr in einen Glauben an den Mangel übersetzt. Und schließlich meint ihr, es ist noch nicht einmal genug von dem da, Was Das Leben Erschaffen hat, was ihr in einen Glauben an einen beschränkten Gott übersetzt.
Weil alle diese Dinge begrenzt sind, müsst ihr um sie konkurrieren. Und wegen dieses Glaubens zerstört ihr euren Planeten und euch selbst.
Ihr zerstört euch sogar selbst in euren Konkurrenzkämpfen um Gott, die ihr Religionen nennt. Ihr habt euch in eurem irrsinnigen Konkurrenzkampf um Gott selbst getötet, ja manchmal danach getrachtet, ganze Zivilisationen auszulöschen.
Ihr gebt nicht zu, das ihr diese Dinge tut, weil ihr sonst einräumen müsstet, dass mit eurer Sicht vom Leben und der Welt - und vor allem eurer Sicht von Gott - etwas nicht stimmen könnte. Zu einem solchen Eingeständnis wart ihr nicht in der Lage.
Ein solches Eingeständnis würde enorme Demut erfordern, und Demut ist gegenwärtig kein umfassender Bestandteil der Philosophie oder Theologie auf eurem Planeten.
Vor allem eure Theologen waren überaus arrogant in ihrer Annahme und Behauptung, Antworten auf alles zu haben - sie ließen keine Frage offen und hegten keinerlei Zweifel.
Aber irgendetwas an diesen Glaubensvorstellungen funktioniert nicht. Die Vorstellung, dass nicht genug da ist - nicht genug Gott, nicht genug vom Stoff des Lebens nicht genug vom Leben selbst - hat zu mehr als einem simplen Konkurrenzkampf geführt. Sie führte zu brutaler Unterdrückung, zu Verdrängung und zu massiver Depression. Religionen haben freimütige und ehrliche Fragen und Nachforschungen abgewürgt, Regierungen haben Dissidenten unterdrückt, und das Resultat ist, dass Millionen Menschen in ökonomischer und psychischer Depression leben. Alles das ist die Folge der Grundvorstellung, dass der Mangel existiert - denn wäre genug da, würde es alle diese Probleme lösen.
Wenn ihr glaubtet, dass genug da ist, um über die Runden zu kommen, gäbe es kein selbstzerstörerisches Verhalten mehr, kein Kämpfen mehr um Ressourcen, kein Gezänk mehr um Gott.
Aber es ist nicht genug da. Ãœber diesen Punkt seid ihr euch im Klaren.
Und wie bekommt man genug, wenn nicht genug da ist ?
Wie kann das Überleben ohne Töten und Streiterei sichergestellt sein ?
Das sind die Fragen, die Menschen zu stellen begannen.
Ganz klar wies die Vierte Illusion einen Schwachpunkt auf. An sich hätte dies die Vorstellung vom Mangel als einen Irrtum enthüllen müssen. Aber die Menschen wussten auf einer sehr tiefen Ebene, dass sie diese Illusion nicht aufgeben konnten, weil sonst etwas ganz Entscheidendes zu seinem Ende kommen würde.
Und wieder hatten sie Recht. Aber wieder machten sie einen Fehler. Statt die Illusion als eine Illusion anzusehen und sie für den ihr zugedachten Zweck zu nutzen, glaubten sie, den Schwachpunkt ausbügeln zu müssen.
So wurde, um den Schwachpunkt in der Vierten Illusion zu beheben, die Fünfte Illusion geschaffen.
(5)
DIE ILLUSION DES ERFORDERNISSES
Dies ist die Fünfte Illusion:
DAS ERFORDERNIS EXISTIERT
Die Vorstellung vom Existieren des Mangels führte rasch und unausweichlich zur Entwicklung der nächsten Illusion.
Wenn es genug gäbe, müsstet ihr nichts tun, um zu bekommen, was immer ihr haben wollt oder braucht. Ihr würdet einfach nur die Hand ausstrecken und es wäre da. Aber die Menschen haben entschieden, dass es so nicht ist. Sie sagten, es ist nicht genug da. Damit sahen sie sich vor die Frage gestellt: Wie bekommt man genug ? Wie qualifiziert man sich dafür ?
Ihr habt euch vorgestellt, dass es da etwas gäbe, das ihr tun müsstet, um das zu bekommen, von dem nicht genug da ist - etwas, das euch erlauben würde, ohne Widerrede darauf Anspruch zu erheben. Nur so glaubtet ihr alles bekommen zu können - Gott eingeschlossen. Ihr meintet, dass nur so alles ohne Töten und Gezänk zu euren Gunsten aufgeteilt würde.
Und dieses Etwas war eurer Vorstellung nach das Erfordernis.
Ihr sagtet euch, dass seine Erfüllung - worin auch immer sie bestehen mochte - das war, »was es brauchte«. Diese Vorstellung hat bis auf den heutigen Tag Bestand, ja sie hat sich vielleicht sogar noch verstärkt. Ihr glaubt, dass ihr all die Dinge sein könnt, die ihr sein wollt, wenn ihr die Dinge tut, die zu tun nötig sind.
Wenn ihr glücklich sein wollt, wenn ihr euch sicher fühlen wollt, wenn ihr geliebt werden möchtet, dann gibt es Dinge, die ihr dafür tun müsst. Solange ihr nicht genug habt, könnt ihr alle diese Dinge nicht sein. Und ihr könnt nicht genug haben, solange ihr nicht das Erforderliche tut, um genug zu bekommen - um euch für das Genug zu qualifizieren.
Das ist es, was ihr glaubt, und weil ihr das glaubt, habt ihr in eurer Kosmologie das Tun an die oberste Stelle gesetzt.
Selbst Gott sagt, dass es da etwas gibt, das ihr tun müsst, um in den Himmel zu kommen.
So habt ihr euch das zusammengereimt.
Das ist das Erfordernis.
Bedenkt nun, dass dies alles auf der Dritten Illusion basiert - der Illusion, dass ihr getrennt seid. Als es nur Einen von euch gab, war immer genug da, und deshalb musstet ihr auch nichts tun, um irgendetwas zu sein.
Und diese Vorstellung vom Getrenntsein gründete sich wiederum auf die Zweite Illusion: Versagen existiert. Weil es Gott versagt war, alles zu bekommen, was er wollte, spaltete er alle Menschen von sich ab.
Und das Versagen ergab sich aus der Ersten Illusion: Bedürftigkeit existiert. Gott könnte es nicht versagt sein zu bekommen, was er wollte, wenn er nichts wollte. Und Gott würde nichts wollen, wenn er nichts brauchte.
In Wirklichkeit gibt es nur eine Illusion, und alle anderen Illusionen sind Abwandlungen davon.
Somit ist die Illusion des Erfordernisses nichts weiter als eine andere Momentaufnahme von der Illusion der Bedürftigkeit. Und auch die Illusion des Mangels ist nur eine andere Momentaufnahme von der Illusion der Bedürftigkeit. Dasselbe gilt für die Illusion des Versagens und für all diese Illusionen der Menschheit.
Ihr werdet, wenn ihr jede einzelne Illusion durchleuchtet, ganz klar erkennen, dass eine jede aus den vorangegangenen Illusionen erwächst. Das ist so, als ob man zuschaut, wie ein Ballon aufgeblasen wird.
Eure Spezies hat also verkündet, dass da ein Erfordernis existiert, das ihr zu erfüllen habt, um irgendetwas von dem, wovon nicht genug da ist, zu erwerben - einschließlich der Liebe Gottes. Dies hat sich als eine der bedeutsamsten Entscheidungen erwiesen, die die menschliche Rasse jemals gefällt hat. Sie hatte riesige Aufstellungen von Regeln und Verordnungen, Richtlinien und Prozeduren zur Folge. Es gibt jede Menge von Gott und von Menschen erlassene Gesetze, nach denen ihr leben zu müssen meint.
Hier sind ein paar Dinge, die ihr beschlossen habt tun zu müssen, um ein gutes Leben auf Erden zu haben:
• Sei ein guter junge oder ein gutes Mädchen.
• Widersprich nicht.
• Bekomme gute Noten, geh ins Gymnasium und studiere an der Universität.
• Mach einen Abschluss und finde einen guten Job.
• Heirate und setze Kinder in die Welt.
• Sei ein guter Vater oder eine gute Mutter und gib deinen Kindern mehr, als dir gegeben wurde.
• Bleib cool.
• Tu, was dir gesagt wurde.
• Mach keine üblen Dinge - oder lass dich zumindest nicht dabei erwischen.
• Folge dem Anführer.
• Stell nicht zu viele Fragen und schon gar nicht die falschen.
• Mach jedermann glücklich.
• Zähl dich nicht zu den Menschen, die du glücklich zu machen versuchst, wenn das bedeutet, dass dadurch ein anderer aus diesem Kreis ausgeschlossen wird.
• Dräng dich niemandem auf, vor allem nicht, wenn du alt wirst.
Und hier sind ein paar Dinge, die tun zu müssen ihr beschlossen habt, um Gott zu gefallen und in den Himmel zu kommen.
• Tu nichts Schlechtes - und vergiss den Gedanken, dass du nicht dabei erwischt wirst, denn du wirst dabei erwischt.
• Wenn du tatsächlich etwas Schlechtes tust, dann bitte um Gottes willen um Vergebung und versprich, dass du es nie, nie wieder tun wirst.
• Sei ein guter junge oder ein gutes Mädchen. Spiel nicht an dir rum.
• Spiel auch nicht an anderen rum. Nicht so...
• Lass überhaupt die Spielereien möglichst sein. Versuche zu begreifen, dass diese körperlichen Vergnügungen dich bestenfalls von dem ablenken, was zu tun du im Grunde auf die Erde gekommen bist, und dass du dich durch sie schlimmstenfalls absolut gegen Gott versündigst.
• Wenn du unbedingt Vergnügungen haben musst, dann genieße sie nicht.
• Erfreue dich nicht an Geld.
• Erfreue dich nicht an Aufmerksamkeit, die dir zuteil wird.
• Erfreue dich nicht an Sex.
• Erfreue dich vor allem nicht an Sex.
• Hab nie, nie sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe und liebe niemals mehr als eine Person auf -diese Weise-.
• Wenn du schon aus irgendwelchen anderen Gründen als dem der Fortpflanzung Sex haben musst, dann geniere dich dafür, genieße ihn nicht frei und ungehindert.
• Nimm kein Geld für irgendetwas, das dir wirklich Freude macht, und wenn du eine Menge Geld verdienst, dann gib unbedingt das meiste davon weg.
• Glaube an den richtigen Gott. Um Himmels willen, glaube an den richtigen Gott !
• Bitte Gott um Gnade und um Vergebung dafür, dass du unvollkommen auf die Welt gekommen bist. Bitte ihn dir zu helfen, dass du die erforderlichen Bedingungen erfüllst, um geliebt zu werden.
Diese Überzeugungen und Glaubensvorstellungen sind nur ein paar Beispiele. Die Menschen haben noch viele andere. Das ist es, was ihr tun müsst. Das ist das Erfordernis, und ihr tätet gut daran, es zu verstehen.
Wer hat dieses Gebot erlassen ? Wer hat es aufgestellt ?
Ihr sagt, ich hätte es getan.
Ihr behauptet, sein Urheber war Gott. Und da es nicht genug Gott gibt, um über die Runden zu kommen, müsst ihr zur Rechtfertigung dafür, dass ihr euch selbst als Gewinner in euren Konkurrenzkämpfen aufbaut, Anspruch auf mich erheben.
Ihr behauptet daher, dass eure Nation »die eine unter Gott geeinte Nation- ist, oder dass ihr das auserwählte Volk seid, oder dass euer Glaube der einzig wahre Glaube ist.
Ihr erhebt Anspruch auf mich, und das auf bösartige, grausame Weise. Denn ihr meint, wenn ihr Anspruch auf mich erheben könnt, könnt ihr auch - in meinem Namen - auf alles andere, wonach euch verlangt, Anspruch erheben.
Das habt ihr jahrhundertelang gemacht, habt mit euren heiligen Büchern herumgewedelt, habt eure Kreuze hoch gereckt und eure Fahnen in die Höhe gehalten. Das alles als Rechtfertigung dafür, dass ihr euch mit allen erdenklichen Mitteln - das Töten eingeschlossen - genommen habt, wovon es nicht genug gibt. Ihr seid sogar so weit gegangen, so etwas einen heiligen Krieg zu nennen. Im Bestreben, die Wunden in eurer Seele zu schließen, habt ihr Wunden in den Körpern anderer aufgerissen.
Ihr habt die gottlosesten Taten im Namen Gottes verübt, und alles, weil ihr denkt, dass es ein Erfordernis gibt, das ihr erfüllen müsst, um mich, meine Liebe und allen Stoff des Lebens zu erhalten.
Solange ihr glaubt, dass es etwas gibt, das ihr tun müsst, werdet ihr einen Kampf führen, um herauszufinden, was es ist, und dann weiter kämpfen, um es zu leisten.
Die Leistung, die Errungenschaft wird zu eurem Gott werden. ja, sie ist es bereits geworden. Doch wenn euch das Tun der richtigen Dinge zum Glück verhilft und euch erlaubt, zu Gott zurückzukehren - warum hat sich all dieses Streben nach dem Tun dieser Dinge nicht als Glück angefühlt, schien es euch unglücklich zu machen und ziemlich sicher von Gott weg zu führen ?
Und was vielleicht noch wichtiger ist: Wie kann entschieden werden, ob es das alles wert war oder nicht ? Nach welchem Maßstab, mit welchem System kann bestimmt werden, ob dem Erfordernis Genüge getan wurde ?
Das wusstet ihr nicht. Das sind die Fragen, die Menschen zu stellen begannen.
Ganz klar wies die Fünfte Illusion einen Schwachpunkt auf. An sich hätte dies die Vorstellung vom Erfordernis als einen Irrtum enthüllen müssen. Aber die Menschen wussten auf einer sehr tiefen Ebene, dass sie diese Illusion nicht aufgeben konnten, weil sonst etwas ganz Entscheidendes zu seinem Ende kommen würde.
Und wieder hatten sie Recht. Aber wieder machten sie einen Fehler. Statt die Illusion als eine Illusion anzusehen und sie für den ihr zugedachten Zweck zu nutzen, glaubten sie, den Schwachpunkt ausbügeln zu müssen.
So wurde, um den Schwachpunkt in der Fünften Illusion zu beheben, die Sechste Illusion geschaffen.
(6)
DIE ILLUSION DES RICHTENS
Dies ist die Sechste Illusion:
DAS RICHTEN EXISTIERT
Euer Beschluss, dass es da etwas gibt, das ihr tun müsst, um das zu erhalten, von dem es nicht genug gibt, nötigte euch die Beantwortung schwieriger Fragen ab: Wie wird entschieden, ob eine Person dem Erfordernis genügt oder nicht ? Und was geschieht mit denen, die ihm nicht genügen ?
Eure Antwort auf diese Fragen führte zur Erfindung der richterlichen Entscheidung.
Irgendjemand, so eure Folgerung, muss der oberste Schiedsrichter sein. Und da der Schöpfer derjenige war, der das Erfordernis eingeführt hatte, schien es nur logisch, dass er auch derjenige sein würde, der darüber befand, ob jemand es erfüllt hatte oder nicht.
Eure Spezies war sehr lange Zeit davon überzeugt, dass es da etwas gab, das ihr tun musstet, um Gott zu erfreuen - und dass es bittere Konsequenzen nach sich zog, wenn ihr es verabsäumtet, das zu tun. Dass ihr zu einer solchen Schlussfolgerung kamt, war verständlich. Wenn ihr euch umsaht, stelltet ihr fest, dass das Leben mancher Leute gut verlief, und das anderer nicht. Der primitive Verstand fragte sich, warum. Und der primitive Verstand wartete mit einer primitiven Antwort auf.
Das Glück war denjenigen hold, die bei den Göttern in Gunst standen. Die Götter waren es, die zufrieden gestellt werden mussten, und danach würden sie ihr Urteil fällen.
Alle möglichen Opferzeremonien und Rituale erwuchsen um diesen Glauben, und sie alle hatten das Besänftigen schwieriger Gottheiten zum Ziel.
In dieser frühen Zeit war euer Gefühl von einem bestehenden Mangel so stark, dass ihr euch sogar vorgestellt habt, die Götter konkurrierten untereinander. Man hatte viele Götter zu erfreuen, und es war oft nicht leicht, noch die Übersicht darüber zu behalten, was man tun musste um jeden glücklich zu machen.
Jede neue irdische Katastrophe, jeder Hagelsturm, jeder Orkan, jede Dürre oder Hungersnot und auch persönliches Missgeschick wurde als Beweis dafür angesehen, dass einer der Götter nicht zufrieden gestellt war - oder dass sie Krieg gegeneinander geführt hatten.
Wie sonst ließen sich die Ereignisse erklären ?
Nun, diese Glaubensvorstellungen entwickelten sich in alter Zeit und wurden dann im Lauf der Jahrtausende immer stärker verfeinert und ausgefeilt. Heute glauben die meisten Menschen nicht, dass da eine große Anzahl übellauniger Götter existiert, die alle besänftigt werden müssen. Heute glauben die meisten Menschen, dass es nur einen übellaunigen Gott gibt, den es zu besänftigen gilt.
Und obwohl es den Anschein haben könnte, dass sich eure Spezies schon vor langer Zeit von den primitiven Konstrukten verabschiedet hat, die zur Herausbildung einer Art von "Dichkrieg-
Ich~~-Gott führten, werden die Theologien auf eurem Planeten doch weiterhin von derartigen Gedanken beherrscht.
Diese Rachegott-Vorstellung von Göttlichkeit hat in euren Gesellschaften nie an Faszination verloren. Und ihr habt sowohl persönliche wie globale Katastrophen als Beweis für seine Gültigkeit angeführt. Selbst kürzlich noch, als zum Beispiel eure AIDS-Epidemie ausbrach, haben viele Menschen - darunter auch einige religiöse Führer - verkündet, dass die Missgeschicke des Lebens Gottes Strafe für das persönliche und kollektive Fehlverhalten der Menschen sind.
Viele Menschen sind sich nach wie vor darin einig, dass es ein von mir festgesetztes Erfordernis gibt, dem sie genügen müssen, um sich für Belohnungen auf Erden und im Himmel zu qualifizieren. Und sie stimmen weiterhin darin überein, dass es ein System des Beurteilens und Richtens gibt, wodurch entschieden wird, wer dem Erfordernis genügt hat und wer nicht.
Andererseits behaupten manche Theologien schlichtweg, dass niemand diesem Erfordernis Genüge leisten kann, ganz gleich was man tut. Selbst dann nicht, wenn man ein perfektes Leben ohne Fehl und Tadel, ohne Schnitzer oder Versehen führt. Der Grund dafür, so wird in diesen Lehren erklärt, ist der, dass man unvollkommen geboren wird (manche Religionen nennen das die Erbsünde) und schon einen -Fleck~~ auf der Seele hat, noch bevor man mit dem Leben beginnt.
Dieser Fleck kann durch keinerlei Handlungen der Person, auch nicht durch einen Akt echter Reue getilgt werden, sondern nur durch die Gnade Gottes. Und Gott, so wird gelehrt, kann diese Gnade nur gewähren, wenn die Person auf ganz bestimmte Weise zu ihm kommt.
Diese Lehren stellen die Behauptung auf, ich sei ein sehr wählerischer und pingeliger Gott, der denen, die nicht tun, was er sagt, die Freuden des Himmels verweigert.
In dieser Sache sei ich sehr starrsinnig, so wird behauptet; ja, dass es ganz egal sei, was für gute Menschen sie waren, wie mitfühlend oder großzügig oder gütig. Und dass es keine Rolle spiele, wie Leid ihnen ihre Vergehen tun und was sie zur Wiedergutmachung unternommen haben. Es sei ganz egal, ob sie den größten Beitrag zur Verbesserung des Lebens auf dem Planeten, den die Welt je gesehen hat, geleistet haben: Wenn sie nicht auf dem richtigen Weg zu mir gekommen sind, nicht die richtigen Worte gesprochen und an die richtige Religion geglaubt haben, dann können sie nicht zur rechten Hand Gottes des Allmächtigen Vaters sitzen.
Weil eine solche Rechtmäßigkeit erforderlich ist, könnte man diese Vorstellung auch als Selbstgerechtigkeit bezeichnen...
In Anbetracht des Glaubens, dass Gott die Angelegenheiten zwischen ihm und der gesamten Menschheit in dieser Weise festgesetzt hat, haben Angehörige der menschlichen Spezies die Dinge auch untereinander auf genau gleiche Weise festgelegt.
Die Menschen haben also eine Seite aus Gottes Buch herausgenommen (was gut für mich ist, sollte doch gewiss auch gut für euch sein) und versehen sich auch gegenseitig mit einem >Fleck<: Wie ich schon beschrieben habe, tun sie das anderen an, die das »falsche- Geschlecht, die >falsche- Hautfarbe oder Religion haben. Sie dehnen dies auf die Menschen aus, die der -falschen« Nationalität angehören, im »falschen- Stadtviertel wohnen, derfalschen-
politischen Überzeugung anhängen, eine »falsche- sexuelle Orientierung haben oder was sonst an -Falschem« zu erschaffen sie wählen. Und indem sie dies tun, spielen Menschen Gott.
Ja, sagt ihr, es ist Gott, der euch lehrte, solche Vorverurteilungen vorzunehmen, denn Gott hat eure eigene Seele mit dem ersten Fleck der Unvollkommenheit versehen er hat euch schon vorverurteilt, noch bevor ihr eine Chance hattet, euch auf die eine oder andere Weise selbst zu beweisen.
Vorverurteilung - das heißt Vorurteil - muss von daher okay sein, denn wie kann etwas, das Gott begonnen hat, für den Menschen nicht annehmbar sein ?
Und aus welchem Grund habe ich euch alle im Augenblick eurer Geburt für unvollkommen erklärt ? Das tat ich, so die Lehren, weil die ersten Menschen schlecht waren.
Wir sehen also, wie ihr mit einem Salto rückwärts wieder bei den ersten drei Illusionen angelangt seid, um die Vierte, Fünfte und Sechste zu rechtfertigen. Und so produziert jede Illusion die nächste und dient jede neue Illusion als Beweis für die vorangegangenen Illusionen.
Eure Kulturgeschichte besagt, dass Adam und Eva, als sie sündigten, aus dem Paradies vertrieben wurden und damit ihr Glück und ihren Anspruch auf ein ewiges Leben verloren - und den euren noch dazu. Denn ich habe sie nicht nur zu einem Leben in der Begrenztheit und des Kampierte und Mühens verurteilt, sondern auch zum Tod (die Vierte Illusion) - alles Dinge, die sie vor ihrem Fehltritt nie erlebt hatten.
Andere Kulturgeschichten und Theologien, die ebenfalls auf eurem Planeten entstanden und gegenwärtig existieren, haben sich das Szenario von Adam und Eva nicht zu Eigen gemacht, aber dennoch ihre eigenen Beweise für ein existierendes Erfordernis produziert. In folgendem Punkt sind sich die meisten einig: Die Menschen sind in den Augen Gottes unvollkommen, und es gibt etwas, das sie tun müssen, um Vollkommenheit zu erlangen - etwas, das Reinigung, Läuterung, Erlösung, Erleuchtung... wie auch immer genannt wird.
Weil ihr an die menschliche Unvollkommenheit glaubt, und weil ihr auch glaubt, dass ihr diese Eigenschaft von mir erhalten habt, fühltet ihr euch vollkommen frei, sie auf andere zu übertragen. Und dabei habt ihr dauernd von anderen das erwartet, was ich angeblich von euch erwarte: Vollkommenheit.
Und so kam es, dass die Menschen durchs Leben gingen und Vollkommenheit von denen verlangten, die sie selbst als unvollkommen bezeichneten - nämlich von den Menschen.
Erst tun sie sich dies selbst an. Das ist ihr erster und oft auch kostspieligster Fehler.
Dann tun sie dies anderen an. Das ist ihr zweiter Fehler.
Sie haben es damit entweder sich selbst oder anderen unmöglich gemacht, je... dem Erfordernis ganz zu genügen.
Eltern fordern von ihren unvollkommenen Kindern Vollkommenheit, und Kinder fordern von ihren unvollkommenen Eltern Vollkommenheit.
Bürger fordern von ihrer unvollkommenen Regierung Vollkommenheit, und die Regierung fordert von ihren unvollkommenen Bürgern Vollkommenheit.
Kirchen fordern von ihren unvollkommenen Anhängern Vollkommenheit, und die Anhänger fordern von ihren unvollkommenen Kirchen Vollkommenheit.
Nachbarn fordern von anderen Nachbarn, Rassen von anderen Rassen, Nationen von anderen Nationen Vollkommenheit.
Ihr habt die Illusion des Richtens als Realität akzeptiert. Ihr sagtet, dass Gott über euch richtet und habt dann erklärt, dass ihr darum das Recht habt, über alle anderen ein Urteil zu fällen. Und das tut ihr auch.
Eure Welt beeilt sich Gericht zu sitzen, vor allem über jene, die die Belohnungen - Ruhm, Macht, Erfolg - erhalten, die an sich nur an die Vollkommenen gehen sollten. Eure Welt verurteilt jeden, an dem sie auch nur die kleinste Unvollkommenheit entdecken kann.
So fanatisch seid ihr in dieser Sache geworden, dass ihr es heutzutage den Leuten praktisch unmöglich macht, Führungspersonen, Helden oder Heldinnen oder Ikonen zu werden - und beraubt euch damit genau dessen, was eure Gesellschaft braucht.
Ihr habt euch in eine selbst gebastelte Falle begeben und seid nicht imstande, euch von den Urteilen und Verurteilungen zu befreien, die ihr einander auferlegt habt, und auch nicht von dem Urteil, das eurem Glauben nach Gott über euch gesprochen hat. Aber warum sollte euch eine in Bezug auf euch gemachte, einfache Beobachtung solches Unbehagen bereiten ? Ist denn die schlichte Beobachtung, dass etwas so ist, wirklich eine Verurteilung ? Könnte sie denn nicht einfach nur eine Beobachtung sein ? Was ist denn schon dabei, wenn jemand dem Erfordernis nicht genügt hat ? Was macht das schon ?
Das sind die Fragen, die Menschen zu stellen begannen.
Ganz klar wies die Sechste Illusion einen Schwachpunkt auf. An sich hätte dies die Vorstellung vom Richten als einen Irrtum enthüllen müssen. Aber die Menschen wussten auf einer sehr tiefen Ebene, dass sie diese Illusion nicht aufgeben konnten, weil sonst etwas ganz Entscheidendes zu seinem Ende kommen würde.
Und wieder hatten sie Recht. Aber wieder machten sie einen Fehler. Statt die Illusion als eine Illusion anzusehen und sie für den ihr zugedachten Zweck zu nutzen, glaubten sie, den Schwachpunkt ausbügeln zu müssen.
So wurde, um den Schwachpunkt in der Sechsten Illusion zu beheben, die Siebte Illusion geschaffen.
(7)
DIE ILLUSION DER VERDAMMUNG
Dies ist die Siebte Illusion:
DIE VERDAMMUNG EXISTIERT
Das Richten musste eine Konsequenz nach sich ziehen. Wenn es stimmte, dass ein Urteilsspruch gefällt wird, dann musste es auch ein Wozu geben.
Ganz klar wurde man beurteilt und gerichtet, um zu bestimmen, ob man die Belohnungen für das Erfüllen des Erfordernisses erhalten sollte.
So haben die Menschen sich das zusammengereimt. Im Streben nach Erkenntnissen und im Versuch, Antworten zu finden, kamt ihr auf eure ursprünglichen Kulturgeschichten und die ersten Illusionen, auf die sie sich gründeten, zurück.
Ihr habt euch erzählt, dass ich mich von euch trennte, als ihr das erste Mal versagt und mein Erfordernis nicht erfüllt habt.
Als ihr vollkommen wart, lebtet ihr in einer vollkommenen Welt, im Paradies, und habt euch eines ewigen Lebens erfreut. Doch als ihr dann die Ursünde oder Erbsünde begingt und euch selbst unvollkommen machtet, hatte eure Erfahrung von Vollkommenheit in jeder Hinsicht ein Ende.
Das Vollkommenste in eurer vollkommenen Welt war, dass ihr nie starbt. Der Tod existierte nicht. Doch zusammen mit eurer Erfahrung, dass die Vollkommenheit ein Ende hatte, habt ihr die Vierte Illusion als Tatsache akzeptiert. Der Mangel existiert. Es war nicht genug da. Es war noch nicht einmal genug Leben da.
Also musste der Tod die Konsequenz sein. Das war die Strafe dafür, dass man das Erfordernis nicht erfüllte.
Doch die weiter fortgeschrittenen Denker unter euch fragten sich: Wie kann das sein ? Wie konnte der Tod die Strafe dafür sein, dass man das Erfordernis nicht erfüllte ? Es starb ja jedermann. Auch die, die das Erfordernis erfüllten !
Vielleicht war der Grund für die Existenz des Todes der, dass es ganz einfach einen Mangel im Universum gab. Mangel war eine Tatsache. Das hattet ihr aus der Vierten Illusion gelernt.
Aber wenn der Tod die Folge von Mangel war, was war dann die Folge, wenn man das Erfordernis nicht erfüllte ?
Irgendetwas stimmte hier nicht. Irgendetwas ging hier nicht ganz auf. ihr kamt auf euren Ursprungsmythos zurück. Gott warf Adam und Eva aus dem Paradies, als sie dem Erfordernis nicht genügten. Das schuf Spaltung, woraus der Mangel erwuchs, und dieser wiederum erzeugte das Erfordernis.
Also war der Mangel das Resultat von Gottes Bestrafung. Die Strafe war die Trennung, und Mangel war das Ergebnis davon. Tod ist der Mangel des Lebens - also lässt sich in Erweiterung sagen, dass der Tod die Bestrafung war.
So habt ihr euch das ausgetüftelt. Eure Bestrafung dafür, dass ihr das Erfordernis nicht erfülltet, war der Tod. Ohne den Tod war nur, was da schon immer war - nämlich das ewig währende Leben. Und dies musste im Gegensatz zur Strafe wohl Belohnung genannt werden.
Das ist es, sagtet ihr euch. Ewiges Leben ist die Belohnung. Aber jetzt saht ihr euch vor ein weiteres Rätsel gestellt. Wenn der Tod existierte, dann konnte das ewige Leben nicht existieren.
Hmmm.
Ihr standet vor einer Herausforderung. Wie ließ sich eine Möglichkeit schaffen, dass beides existierte - trotz der Tatsache, dass sich beides gegenseitig auszuschließen schien ?
Ihr kamt zum Schluss, dass der Tod des physischen Körpers nicht euer Ende bedeutete. Da die Existenz des Todes die Möglichkeit eines sich ewig fortsetzenden Lebens ausschloss, kamt ihr zur Überzeugung, dass sich das Leben nach dem physischen Tod ewig fortsetzen musste.
Aber was für einen Sinn und Zweck hatte der Tod, wenn sich das Leben nach dem physischen Tod ewig fortsetzte ?
Keinen. Und deshalb musste für euer Leben nach dem Tod noch ein anderer Ausgang erschaffen werden.
Diesen nanntet ihr Verdammung.
Das passte perfekt. Es stimmte genau mit der Zweiten Illusion überein - der Ausgang des Lebens ist zweifelhaft. Das Versagen existiert !
Jetzt konntet ihr euren Kuchen essen und zugleich behalten. jetzt konntet ihr den Tod und ewig währendes Leben, Bestrafung und Belohnung haben. Indem ihr beides nach dem Tod angesiedelt habt, war es auch möglich, den Tod selbst nicht zur Strafe werden zu lassen, sondern ihn einfach nur zur letztlichen Manifestation von Mangel zu küren - zum eindrucksvollsten Beweis für die Vierte Illusion.
Nun begann eine Illusion die nächste wirklich zu unterstützen. Das Gewebe war perfekt. Eure Arbeit war vollendet, und sie war die Realität, die durch eure Kulturgeschichte und euer endloses Schaffen und Weitergeben von Mythen, welche sie erhärteten, erzeugt wurde.
Die Mythen unterstützen die Geschichte, und die Geschichte unterstützt die Illusionen. Das ist der Überbau eurer gesamten Kosmologie. Das ist der Unterbau all eures Verstehens, all eurer Erkekenntnisse.