Autor Thema: "Ein Kurs in Wundern"  (Gelesen 15280 mal)

Offline Noelle

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"Ein Kurs in Wundern"
« am: Januar 21, 2011, 12:37:10 Nachmittag »
Ein Kurs in Wundern

Das Buch "Ein Kurs in Wundern" kam vor neun Jahren erstmals in mein Leben, als ich an der VHS einen Kurs zu diesem Thema belegte. Damals noch nicht wissend, um was genau es sich handelt. Ich war nur auf der Suche nach einem Wunder,  nt13 um etwas Erleichterung zu finden in meiner damaligen schwierigen Lebenssituation.

Einige Zeit später bekam ich die Kassette, "Rückkehr zur Liebe" von Marianne Williamson geschenkt, die mir den ersten wirklichen Einblick in das Thema " Ein Kurs in Wundern " vermittelte. Ich begann zu begreifen, dass ich lernen muß umzudenken, dass es um Annahme und Akzeptanz geht, wenn ich Frieden finden will und nicht um Ablehnung. Und dann wieder ein paar Jahre später bekam ich das Buch " Ein Kurs in Wundern " geschenkt von einem Menschen der meinte, es wäre für mich stimmiger als für ihn.

Dieses Buch ist aus der Schau Christi heraus geschrieben, dieses Buch vermittelt, wie Jesus Christus die Schwierigkeiten des Lebens erklärt und wie Veränderung möglich ist.

Das Buch ist von zwei Psychologen geschrieben worden, Helen Schucman + 1981 und William Thetford + 1988,  die zusammen arbeiteten. Ihre Beziehung war auf der zwischenmenschlichen Ebene äußerst schwierig, ständig geprägt von Spannung und Ambivalenz.  Und  diese Stimmung war insgesamt um sie herum, übertrug sich auf das gesamte Umfeld, und auf alle die mit ihnen zusammen arbeiteten. Sie waren es gewohnt, sich ständig selbst gegenseitig eher zu kritisieren als anzunehmen.

Die Änderung kam, als beide auf dem Weg zu einer Besprechung  waren; diese Besprechungen liefen  in der Regel sehr unangenehm ab.  Dort wurde sich gegenseitig kritisiert und beurteilt, in einer Art und Weise die keine gute Stimmung hinterläßt.

William Thetford führte mit Helen Schucman auf dem Weg dorthin ein sehr untypischen Gespräch, in  dem er ihr sagte, dass es einen anderen Weg geben müsse, um miteinander umzugehen, um  sich mehr mit Liebe und Akzeptanz zu begegnen als mit Kritik und Konkurrenzkampf.   Helen Schucman stimmte ihm sofort zu, was auch für sie sehr untypisch war, und war sofort bereit ihm zu helfen einen anderen Weg zu finden.

Und in diesem Augenblick, als sich zwei unterschiedliche Charaktere, die sich früher eher bekämpften als sich zu unterstützen, zu einem gemeinsamen Weg entschlossen hatten, wurde ihnen eine Weisheit eröffnet,  die vorher nicht möglich gewesen wäre und die in dem "Kurs in Wundern" zusammengefasst ist.

"Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen kommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte." Matthäus 18,20
 
« Letzte Änderung: Januar 22, 2011, 00:15:59 Vormittag von Noelle »

Offline Fynn

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #1 am: Januar 21, 2011, 12:48:51 Nachmittag »
Hallo Noelle, g025

schön, Dich zu sehen und...tolles Thema !

Ich war schon immer interessiert an dem Buch, aber obwohl ich (auch zusammen mit Viv) vieles gelesen hab', alles andere als eine Leseratte bin. Ich glaube, ich bin eher so ein visuell denkender Typ. Aber verallgemeineren will ich das so nun auch nicht.

Es gibt hier so einen alternativen Buchladen, der ein sehr großes, spirituelles Angebot hat. Da habe ich auch mal den "Kurs in Wundern" entdeckt und etwas drin geblättert, aber auch nicht sooo viel. Vllt hätte ich es mir sogar trotzdem mal gekauft, aber ich habe schon öfter gehört, das es ziemlich kompliziert sein soll und vor allem ist der Preis ja schon ungewöhnlich hoch. gif13 von daher hab' ich bisher immer die Finger davon gelassen. Hast Du es denn ganz gelesen ?
Ich bin kein Mensch, der eine spirituelle Erfahrung macht, sondern ein spirituelles Wesen, das eine menschliche Erfahrung macht.

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Waltzing Mathilda

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #2 am: Januar 21, 2011, 16:25:00 Nachmittag »
An diesem Kurs scheiden sich wohl die Geister.
Die einen sind vollauf begeistert, während die anderen nichts damit anfangen können.
Vor allem kopflastige Menschen haben ein Problem damit.
Ich selbst habe es mir um 2002 gekauft und es 3-mal zu lesen begonnen.
Aber jedes Mal bin ich bis etwa Seite 80-90 gekommen.
Immer bin ich an dem Thema "Ego" hängengeblieben und nicht mehr weitergekommen.

Es ist auf eine ganz ungewöhnliche Art geschrieben; kein Buch, welches man "mit dem Kopf", also mit dem Verstand lesen kann. Das macht es für mich als Kopfmenschen so schwer.
Ich habe nach jeweils 2-3 Seiten das Buch weggegelgt und mich gefragt: "Was stand da eigentlich geschrieben?"
Mich hat es irgendwie nicht erreicht.

Dann gibt es da noch "Die Botschaft von Ein Kurs in Wundern".
Aber das ist auf ähnliche Weise geschrieben, und ich habe es dann auch beiseite gelegt.
Vor etwa 2 Jahren habe ich dann "Rückkehr zur Liebe" von marianne Williamson als CD (Kopie) erhalten.
Und ich hatte das Gefühl, daß das mit dem Buch nichts Gemeinsames hatte.....
Ich hatte beim Anhören auch Schwierigkeiten, "dabei" zu bleiben.

Mir scheint fast, es ist eine Welt, die mir verschlossen bleibt.

Hat jemand positive Erfahrungen damit gemacht?

Offline Fynn

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #3 am: Januar 21, 2011, 17:03:24 Nachmittag »
Hi Mat, g025

schön, Dich wieder zu sehen !

Sag mal, wäre das Buch ein evtl Tauschobjekt für Dich ? Ich meine
natürlich für den Fall, das Du's überhaupt noch hast...

würde mich schon interessieren...
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Offline Noelle

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #4 am: Januar 21, 2011, 17:12:31 Nachmittag »
 a045.....im Epilog des Buches steht: "Dieser Kurs ist ein Beginn, kein Ende" Wenn man es denn mal geschafft hat dieses Buch durcharbeiten ( ich gehöre nicht dazu) dann muß man wieder von vorne beginnen.  Bis man wirklich alle Lektionen begriffen hat, und sie dann auch im täglichen Leben anwenden kann, gerade in Extremsituationen, vergehen meiner Meinung nach viele vierundzwanzig Stunden. Der Kurs ist vergleichbar mit der Bibel -  oder auch mit dem Zwölf Schritte Programm. Auch mit dem Programm wird man nie fertig und fängt immer wieder im Ersten Schritt an; immer wenn es nötig ist und man mal wieder kapitulieren muß.

Mir persönlich haben die Kassetten von Marianne Williamson " Rückkehr zur Liebe" und das gleichnamige Buch sehr dabei geholfen zu verstehen, was gemeint ist. Marianne Williamson hat sich sehr intensiv mit dem Kurs auseinandergesetzt und ihn in einer Art vermittelt, das ich sehr viel verstehen konnte.

Dann habe ich mir das Einführungsbuch von Kenneth Wapnick " Einführung in Ein Kurs in Wundern" gekauft, um noch mehr praktische Anleitung zu bekommen, und auch noch den "Minikurs" als schnelle Hilfe.

Man muß sich mit den Texten und den einzelnen Lektionen des Kurses schon sehr intensiv beschäftigen. Am besten geht es wohl auch schriftlich um es wirklich zu verinnerlichen. Denn es reicht nicht nur darin zu lesen,  es muß erarbeitet werden.

Es ist schon sehr anspruchsvoll, doch wenn man bedenkt aus welcher Quelle dieses Wissen kommt, muß man sich selbst nicht nieder machen, wenn man es nicht sofort versteht. Doch wenn man sich zu dem Buch hingezogen fühlt, dann wird man es auch irgendwann verstehen können. Auch Marianne Williamson brauchte erst ihren Tiefpunkt bis sie sich damit beschäftigen konnte...
 

« Letzte Änderung: Januar 22, 2011, 00:22:11 Vormittag von Noelle »

Offline Noelle

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #5 am: Januar 21, 2011, 17:35:28 Nachmittag »
Zitat
Es ist auf eine ganz ungewöhnliche Art geschrieben; kein Buch, welches man "mit dem Kopf", also mit dem Verstand lesen kann. Das macht es für mich als Kopfmenschen so schwer.
Ich habe nach jeweils 2-3 Seiten das Buch weggegelgt und mich gefragt: "Was stand da eigentlich geschrieben?"
Mich hat es irgendwie nicht erreicht.

Hallo Mat,

das was du schreibst, erinnert mich daran, wie  ich erstmals mit dem "Zwölf Schritte Programm"  in Kontakt  kam, und auch nicht wußte, wie ich die Texte des Programms mit meiner Problematik in Verbindung bringen sollte. Ich verstand die Texte überhaupt nicht. Heute weiß ich, dass ich damals noch nicht reif dafür war, dass heißt, dass es mir noch nicht schlecht genug ging. Ich brauchte auch erst meinen Tiefpunkt, um verstehen zu können....  h u l

Waltzing Mathilda

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #6 am: Januar 21, 2011, 17:36:42 Nachmittag »
Zitat
Sag mal, wäre das Buch ein evtl Tauschobjekt für Dich ? Ich meine
natürlich für den Fall, das Du's überhaupt noch hast...

Ich habe den Kurs vor etwa 2 Jahren einer meiner Schwestern gegeben.
Ob sie es durch hat, weiß ich nicht. Sie könnte es so langsam mal zurücksenden...  wist
Aber offengestanden: ich würde es ungern abgeben; vielleicht (oder sehr wahrscheinlich) werde ich mich nochmals damit beschäftigen.  wink

Waltzing Mathilda

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #7 am: Januar 21, 2011, 17:38:50 Nachmittag »
Zitat
Heute weiß ich, dass ich damals noch nicht reif dafür war, dass heißt, dass es mir noch nicht schlecht genug ging. Ich brauchte auch erst meinen Tiefpunkt, um verstehen zu können....  h u l

hmmmm - wie alt muß man erst werden, um reif genug dafür zu sein?
Und wie schlecht muß es einem erst gehen?
Wenn es mir wohl schlecht genug ginge, würde ich weniger zu einem Buch greifen als zu einem Strick!
Das kann´s doch nicht sein, oder? gif13

Offline Noelle

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #8 am: Januar 21, 2011, 18:05:02 Nachmittag »



Zitat
hmmmm - wie alt muß man erst werden, um reif genug dafür zu sein?
Und wie schlecht muß es einem erst gehen?
Wenn es mir wohl schlecht genug ginge, würde ich weniger zu einem Buch greifen als zu einem Strick!
Das kann´s doch nicht sein, oder?


Ich kann immer nur von mir sprechen, und wann meine Grenze erreicht war, und wann ich kapitulieren mußte, und wann mein Tiefpunkt war. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen.  Ich habe bisher in Büchern und in Worten immer eine Hilfe finden können, doch auch immer in Verbindung mit anderen Menschen....

Doch das ist eben bei jedem Menschen anders. Was dem einen hilft, das hilft dem anderen noch lange nicht..Jeder geht seinen Weg, entsprechend seinem Karma.... 777 
 
 

Offline Fynn

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #9 am: Januar 21, 2011, 18:22:13 Nachmittag »
Zitat
Heute weiß ich, dass ich damals noch nicht reif dafür war, dass heißt, dass es mir noch nicht schlecht genug ging. Ich brauchte auch erst meinen Tiefpunkt, um verstehen zu können....  h u l

hmmmm - wie alt muß man erst werden, um reif genug dafür zu sein?
Und wie schlecht muß es einem erst gehen?
Wenn es mir wohl schlecht genug ginge, würde ich weniger zu einem Buch greifen als zu einem Strick!
Das kann´s doch nicht sein, oder? gif13
Mat, ich denke da z.B. an einen Alkoholiker. Der hat, wenn er richtig "gut drauf" ist, im Grunde 2 Möglichkeiten : .1. er säuft weiter und stirbt schlimmstenfalls irgendwann daran. Oder er kriegt zumindest *die Reife*, einzusehen, das es so nicht funktioniert und fängt an, was dagegen, oder besser etwas FÜR ein anderes, bessers Leben zu tun. Wir haben alle und zu jeder Zeit die Wahl. Mein Onkel hat die erste Variante genommen. Er ist nicht erwachsen geworden. Er hat nicht gut für sich gesorgt, seinen Kummer im Alkohol ersoffen, statt auf die Beine zu kommen. In den 12 Schritte Gruppen gibt es Alkoholiker 'en Masse, die arbeiten an sich und nicht wenige haben es allein durch dieses Programm geschafft. Im Bezug auf Alkoholiker lautet dort der 1. Schritt :

1. Schritt: Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind - und unser Leben nicht mehr meistern konnten. (AA)

und ist für viele zugleich auch der schwerste. Aber wie Noelle schon sagt, es finden keine *Wunderheilungen* dort statt, im Gegenteil, das ist teils knallharte Arbeit, denn ein Alkoholiker wird auch immer einer bleiben, aber er kann eben ein Trockener werden. Das braucht natürlich zuallerst seinen absolut festen Willen. Vor anderen kann man seine Probleme vllt manchmal noch verstecken, aber nicht vior sich selbst. Ich habe ein ähnliches Erlebnis mal in Herrenalb gehabt. Da sagte jemand, er würde sich schämen. Als man ihn fragte warum sagte er, weil ich saufe...

das sind so Sachen, die einen langen "Schwanz" hinter, aber eben auch vor sich haben...wie gesagte, manchmal beinharte Arbeit. Und ich bin für jeden Tag dafür dankbar, das ich lernen durfte, damit zu arbeiten. Oder besser gesagt, mit meinen emotionalen Problemen, wofür ich früher eben nichts getan hab'. Alles war eben so, wie's ist. Und meist war alles Sche...aber das lag nicht an den Umständen, oder an anderen Leuten, sondern eben daran, das ich keine Verantwortung für mich übernommen hab' - und das war in gewissem Sinne ja auch unreif. Für andere hätte ich vieles getan, aber selten für mich. Und in Herrenalb hab' ich tatsächlich Leute kennengelernt, die an einem absoluten "No way-"Punkt waren.
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Waltzing Mathilda

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #10 am: Januar 21, 2011, 22:17:15 Nachmittag »
Zitat
Ich kann immer nur von mir sprechen, und wann meine Grenze erreicht war, und wann ich kapitulieren mußte,

In dem Augenblick, in dem ich kapitulieren müßte, machte ich meinem Leben ein Ende.
Dann spielte es keine Rolle mehr.
Aber warum muß man immer erst so weit in die Sch…e getreten werden?

Zitat
Ich habe bisher in Büchern und in Worten immer eine Hilfe finden können, doch auch immer in Verbindung mit anderen Menschen....

Das ist das, was ich nicht akzeptieren kann. Hilfe bedeutet für mich, die eigene Unfähigkeit vor Augen geführt zu bekommen.
Muß das immer in Demütigung ausarten?
Mit allen eins zu sein ist eine Sache – aber von anderen abhängig zu sein ist eine Demütigung par excellence….

Zitat
Der hat, wenn er richtig "gut drauf" ist, im Grunde 2 Möglichkeiten : .1. er säuft weiter und stirbt schlimmstenfalls irgendwann daran.

Ob das wirklich der schlimmste Fall ist, da bin ich mir nicht ganz sicher.
Ich habe mir nur zu oft schon gewünscht, meinen Frust in irgendetwas ertränken zu können. Aber einerseits vertrage ich keinen Alkohol, und andererseits wäre es für mich ein Horror, unter Drogeneinfluß nicht mehr Herr meiner Sinne zu sein.
Zudem: das wirklich Schlimme ist nicht, daran zu sterben. Das wirklich Schlimme ist, wieder auf die Erde zurückgetreten zu werden….

Zitat
Oder er kriegt zumindest *die Reife*, einzusehen, das es so nicht funktioniert und fängt an, was dagegen, oder besser etwas FÜR ein anderes, besseres Leben zu tun.

Sofern er auch nur eine geringste Vorstellung davon hat, wie ein besseres Leben aussehen würde.
Eine solche Vorstellung fehlt mir allerdings – und damit habe ich keine freie Wahl.
Wie soll ich zwischen zwei Dingen wählen können, wenn ich die Alternative zum bisher Bekannten nicht kenne….?
Zitat
1.   Schritt: Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind - und unser Leben nicht mehr meistern konnten. (AA)

Ist nicht genau das die größte Demütigung, die einem Menschen widerfahren kann?

Zitat
Und in Herrenalb hab' ich tatsächlich Leute kennengelernt, die an einem absoluten "No way-"Punkt waren.

Und wie kommt man von diesem Punkt wieder weg?

Offline Noelle

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #11 am: Januar 21, 2011, 23:56:34 Nachmittag »
Zitat
In dem Augenblick, in dem ich kapitulieren müßte, machte ich meinem Leben ein Ende.
Dann spielte es keine Rolle mehr.
Aber warum muß man immer erst so weit in die Sch…e getreten werden?


Das ist das, was ich nicht akzeptieren kann. Hilfe bedeutet für mich, die eigene Unfähigkeit vor Augen geführt zu bekommen.
Muß das immer in Demütigung ausarten?
Mit allen eins zu sein ist eine Sache – aber von anderen abhängig zu sein ist eine Demütigung par excellence….


Kapitulation war das Beste was mir passieren konnte, Kapitulation bedeutet für mich, dass ich Hilfe brauche, dass ich es alleine nicht schaffe, dass mir Gott in meinem Leben fehlt.

Wenn es mir gut gegangen wäre, dann hätte ich nie nach Gott gesucht.  Heute bin ich dankbar, dass ich kapitulieren durfte, und nun Gott in meinem Leben habe.

Und es hat für mich nichts mit demütigen zu tun, wenn ich mit anderen Menschen meine Geschichte teile, und auch nichts mit Abhängigkeit. Eher  das Gegenteil ist der Fall, wenn ich alles mit anderen geteilt habe, dann bin frei....lebendig, als Mensch unter Menschen.    gmx-
 

Das Gedicht von  Richard Beauvais drückt das sehr gut aus:   


"Wir sind hier, weil es letztlich kein Entrinnen vor uns selbst gibt. Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und Herzen seiner Mitmenschen begegnet, ist er auf der Flucht.

Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es für ihn keine Geborgenheit.

Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden, kann er weder sich selbst noch andere erkennen – er wird allein sein.

Wo können wir solch einen Spiegel finden, wenn nicht in unserem Nächsten.

Hier in der Gemeinschaft kann ein Mensch erst richtig klar über sich werden und sich nicht mehr als den Riesen seiner Träume oder den Zwerg seiner Ängste sehen, sondern als Mensch, der Teil eines Ganzen zu ihrem Wohl seinen Beitrag leistet.

In solchem Boden können wir Wurzeln schlagen und wachsen. Nicht mehr allein – wie im Tod – sondern lebendig als Mensch unter Menschen".

(Richard Beauvais)
 

Offline Vivienne

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #12 am: Januar 22, 2011, 08:56:27 Vormittag »
<<Kapitulation war das Beste was mir passieren konnte, Kapitulation bedeutet für mich, dass ich Hilfe brauche, dass ich es alleine nicht schaffe, dass mir Gott in meinem Leben fehlt. >>Zitat


Für mich war es ja ähnlich, vielleicht würde ich es anders ausdrücken, weil, es kann sein und ist wohl auch so, dass diese Worte einem anderen nur wehtun.

Kapitulieren kann etwas sehr Erwachsenes sein in meinen Augen, ohne jede Demütigung für Beteiligte. Ein Hören auf das eigene Wollen/Bedürfnis. Worte treffen es irgendwie nie so richtig....


Ein Beispiel: vielleicht lade ich seit Jahren aus Verplichtung eine Person zu meinem Geburtstag ein, die ich fürchte oder verabscheue oder nicht leiden kann.
Eines Tages ist in mir endlich eine Kraft gewachsen, die mir hilft,  Nein zu sagen, diese Person nicht mehr einzuladen, statt dessen auszuhalten, was an Vorwürfen und so kommt.
Das ist für mich Kapitulation und ich bin alles andere als gedemütigt. Ich bin endlich erwachsen, fühle mich den Folgen gewachsen!! Und vielleicht täte es mir gut, mich vorher mit einem Freund über mein Vorhaben auszutauschen, das wäre dann die Hilfe. Aber auch das ist doch keine Demütigung, oder, Mat?

Ich finde, so kann ich es auch für größere Probleme sehen, Trennung, Suchttherapie und und und...
« Letzte Änderung: Januar 22, 2011, 09:11:53 Vormittag von Vivienne »
Ihr erschafft eure Realität mit jedem Gedanken, den ihr habt. Die Erde passt sich euren Gedanken an, ihr erschafft den Weg ...


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Offline Noelle

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #13 am: Januar 22, 2011, 13:06:37 Nachmittag »

Zitat
Für mich war es ja ähnlich, vielleicht würde ich es anders ausdrücken, weil, es kann sein und ist wohl auch so, dass diese Worte einem anderen nur wehtun.


..... a045....Da hast du recht Vivienne, sicher kann meine Ausdrucksweise andere Menschen triggern und sie können sich verletzt fühlen. Ich werde es nie jedem Menschen recht machen können. Meine Absicht ist jedoch nie, andere Menschen zu verletzen, sondern so sanft wie möglich Klartext zu sprechen. Denn alles was ich aussende, kommt sowieso zu mir zurück, ich bin der erste Mensch der betroffen ist, ich würde mir nur selbst wehtun.

Diese nüchterne Ausdrucksweise habe ich erstmals in Wolfsried erfahren, dort sind Konfrontationen und Störungsmeldungen an der Tagesordnung - ein Weg aus der Co-Abhängigkeit. Die Konfrontationen dienen nicht der Verletzung der Menschen, sondern zur Weiterentwicklung um aus der Verleugnung zu locken.

Die Menschen werden dort wachgerüttelt, sie sollen lernen hinzusehen was sie  lieber verleugnen würden. Auch bei mir war es so, ich habe unter den Konfrontationen gelitten, ich wollte nicht so genau hinsehen, weil es so weh tat, und ich konnte das zuerst auch nicht annehmen - doch ich kam nicht drumherum. Die Wahrheit kommt sowieso an die Oberfläche, auch wenn es bei mir erst Jahre später passierte.

Zitat
Ein Hören auf das eigene Wollen/Bedürfnis

Das eigene Wollen/ Bedürfnis ist meiner Meinung nach die Sehnsucht, ich selbst sein zu dürfen, mein eigenes authentisches Sein, sein zu dürfen, das Göttliche in mir sein zu dürfen, das mir die Kraft gibt um standzuhalten.

Die Wahrheit, die Ehrlichkeit, so wie es in mir angelegt ist -  und nicht  funktionieren zu müssen damit andere zufrieden sind. Denn das ist Co-Abhängig und macht auch Dauer krank.

Doch bis ich das in der Praxis auch leben kann, das ist eine andere Sache und mit viel Arbeit verbunden -   und es vergehen viele Vierundzwanzig Stunden .... 777

Offline Fynn

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Re: "Ein Kurs in Wundern"
« Antwort #14 am: Januar 22, 2011, 14:44:21 Nachmittag »
Kapitulieren kann etwas sehr Erwachsenes sein in meinen Augen, ohne jede Demütigung für Beteiligte. Ein Hören auf das eigene Wollen/Bedürfnis. Worte treffen es irgendwie nie so richtig....
sehe ich 100% genauso. Ohne das alles in Herrenalb gelernt zu haben, stünde ich aber heute sicher auch nicht an dem Punkt, wo ich heute stehe. Und ich bin unendlich dankbar für diese Erfahrung. Ich habe wirklich die Erfahrung des Mensch-Seins gemacht, was es bedeutet, nicht alleine zu sein mit meinen Problemen, sie teilen zu können und andere zu erleben, denen es ähnlich oder auch genauso ergeht.
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Also sagst Du selber, das es Dir nicht schlecht genug geht...verstehe ich Dich richtig ? Das könnte ich vermutlich glauben. Da wären wir wohl wieder bei "Du hast die Wahl !" Das funktioniert nicht nur im Schritte Programm, auch Neale Donald Walsch sagt letztlich nichts anderes. Strick oder Buch...alles Deine Wahl. Ich hab' aber auch das Gefühl, das Du Hilfe so kategorisch und aus Angst vor Demütigung ablehnst, das sich das schon wie eine Schallplatte bei Dir dreht und Du auch nichtmal die Möglichkeit (!) in Betracht ziehst, das daran was nicht stimmen könnte.

Wie sieht es denn mit den Menschen in Deinem Arbeitsumfeld z.B. aus ? Brauchen die Dich nicht auch ? Wenn ja, müßte das dann nicht demütigend für sie sein ? Und verachtest Du sie dann dafür ? Und sind wir ALLE nicht ohnehin jeden Tag aufeinander angewiesen ? Zu meiner Mutter kommt täglich 4 x der Paritätische Wohlfahrtsverband, um ihr zu helfen, waschen, anziehen, alles inbegriffen. Sie kann es teils gar nicht mehr, aber diese Leute die ihr helfen, die tun es gern, das merkt man. Und sie verdienen noch ihr Geld damit. Was ist mit den Leuten in Haiti, oder damals New Orleans ? Ich glaube, sie waren sehr dankbar für Hilfe und viele hätten ohne sicher nicht überlebt. Ich glaube, das diese Leute wirklich am Punkt 0 waren. Sie wollten, brauchten Hilfe und haben sie auch bekommen.

Wenn ich mit meinem jetzigen Leben wirklich richtig unglücklich wäre, das ich sogar manchmal über Selbstmord nachdenken würde, dann wäre mir sicher klar, das da was nicht stimmt. Sicher, Neale schreibt, das wir mit ungelösten Problemen inkarnieren werden und ich persönlich glaube das auch. Ich bin sogar ziemlich fest davon überzeugt. Aber letztlich kenne ich auch niemanden, der sagt, ich hatte die gleichen Probleme im letzten Leben..."

Wie Noelle schon sagt, ich will Dich ebenfalls keinesfalls verletzen, aber sowohl Noelle als auch Vivienne kennen und arbeiten schon sehr lange in diesem Programm. Es macht auch Spaß, die eigenen Fortschritte zu beobachten, auch wenn sie hier und da auch mal etwas länger dauern können. Und auf das Teilen dieser Probleme mitsamt ihren Rück/und Fortschritten möchte ich nicht wieder verzichten. Als *demütigend*, als ein *Anders sein" habe ich das Leben vorher manchmal empfunden, heute nicht mehr. Ich  sehe mich als Teil eines großen Ganzen. Manchmal brauche ich die Hilfe eines anderen, manchmal braucht er meine. Was daran soll demütigend sein ?
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