Autor Thema: Christen?  (Gelesen 16339 mal)

Offline Fynn

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Re: Christen?
« Antwort #30 am: Dezember 01, 2010, 06:48:22 Vormittag »
Ich bin mir ziemlich sicher,
 die sagten nicht nur, alle anderen würden
   "nicht in den Himmel" kommen ..

 .. sondern :   alle anderen
     würden "in die Hölle kommen" ...


   Das fand ich schon damals schlimm krass !
Ich denke, das sind schlicht religiöse Fanatiker, da kannst'e nix machen. Ich glaub', die sind einfach nicht zugänglich für alles andere, laufen mit Scheuklappen durch die Welt.
Ich bin kein Mensch, der eine spirituelle Erfahrung macht, sondern ein spirituelles Wesen, das eine menschliche Erfahrung macht.

http://darkmoviedreams.forumieren.com/forum

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http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation

Offline Noelle

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Re: Christen?
« Antwort #31 am: Dezember 06, 2010, 16:04:18 Nachmittag »
Wenn ich mir "Bibel-Foren" und "Bibel-Christen" so ansehe, wird mir nur allzu oft übel.
Da wird jedem, der nicht an die Verbal-Inspiration und den wörtlichen Wahrheitsgehalt der Bibel glaubt, das Christsein abgesprochen.
Solche "Nicht-Christ"-Titulierung Andersdenkender und-Glaubender beeindruckt mich nun wirklich wenig, auch wenn diese Bibelfaschisten glauben, den Begriff "Christ" für sich allein gepachtet zu haben (wobei ich sie lieber "Teufelsanbeter" nenne, denn der Gott der Bibel mit seiner Rachsucht etc. spiegelt eher den Teufel wider  wist ) -
aber mittlerweile lehne ich die Bezeichnung "Christ" für mich ab.
Ich möchte mit solchen Leuten nicht in einen Topf geworfen werden.....
Manchmal frage ich mich, wie Jesus nur derart mißverstanden werden konnte.

Wie sieht es bei Euch aus?
Betrachtet Ihr Euch als Christen?
Und wenn: welchen Stellenwert hat diese Bezeichnung für Euch?


Hallo Waltzing Mathilda,
 
ich habe mich gerade ein wenig hier in diesem Thread eingelesen. ChristSein, ist ein Thema, dass auch mich beschäftigt.  Ich hatte eine Katholische Erziehung, habe allerdings als Kind, und auch später nichts von dem verstanden was mir beigebracht worden ist. Ich bin dann irgendwann aus der Amtskirche ausgetreten. Ich habe die Christen nicht abgelehnt, ich habe nur das Verhalten der Christen nicht einordnen können. Einige  Christen die ich kannte, haben mir ihre Wut gezeigt, und vor wütenden Menschen habe ich mich lieber ferngehalten.

Ich selbst bin durch meinen eigenen Schmerz zu Gott geführt worden, und lese seit einiger Zeit in der Bibel, jedoch ohne einer Kirchengemeinde anzugehören.

Ich hüte mich allerdings davor, die Christen, die in einer Christengemeinde aktiv sind, zu bewerten. Ich denke, dass Jesus Christus sie auch nicht bewertet. Sie tun mir eher leid, weil ich fürchte, dass der größte Teil  nicht wirklich versteht worum es geht.

Dass es nicht reicht, die Bibel zu kennen und darin zu lesen, dass es nicht reicht, in den Gottesdienst zu gehen, oder einer Gemeinde anzugehören, oder zu Beten, sondern dass ChristSein bedeutet, sich an der Bibel zu orientieren und sie im täglichen Leben auch zu leben. Das ChristSein bedeutet, Buße zu tun, sich seine Sünden, Verfehlungen und Charakterfehler bewusst zu machen, um sie dann nicht mehr auszuleben. Das ChristSein bedeutet, sich selbst zu erkennen und bereit zu sein für Veränderung. So verstehe ich das heute.

Ich habe dazu im Internet vor einiger Zeit eine Predigt gesehen, von YouTube - Shocking Message / schockende Predigt von  Paul Washer.

http://www.youtube.com/watch?v=cadh7DL5m-k&feature=related

Liebe Grüße
Noelle


Waltzing Mathilda

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Re: Christen?
« Antwort #32 am: Dezember 08, 2010, 18:13:44 Nachmittag »
Zitat
weil ich fürchte, dass der größte Teil  nicht wirklich versteht worum es geht.

Dass es nicht reicht, die Bibel zu kennen und darin zu lesen, dass es nicht reicht, in den Gottesdienst zu gehen, oder einer Gemeinde anzugehören, oder zu Beten, sondern dass ChristSein bedeutet, sich an der Bibel zu orientieren und sie im täglichen Leben auch zu leben. Das ChristSein bedeutet, Buße zu tun, sich seine Sünden, Verfehlungen und Charakterfehler bewusst zu machen, um sie dann nicht mehr auszuleben. Das ChristSein bedeutet, sich selbst zu erkennen und bereit zu sein für Veränderung. So verstehe ich das heute.

Noelle, dieser Absatz bereitet mir geradezu Schmerzen!
Es zeigt, dass die Schreiber der Bücher der Bibel auch heute noch immer das erreichen, was sie erreichen wollten: Angst!
Und die Vertreter der Kirchen bedienen sich der Angst; so, wie es zahlreiche Religionen eben tun.

Man kommt nur in den Himmel, wenn….
Gott liebt uns nur, wenn…..


Ansonsten kommt man in die Hölle...

Du selbst sagst es schon:
Dass es nicht reicht, die Bibel zu kennen
Dass es nicht reicht, in den Gottesdienst zu gehen
Dass es nicht reicht, einer Gemeinde anzugehören
Dass es nicht reicht, zu beten

Ist es nicht seltsam, wie unzureichend Gott den Menschen erschaffen haben muß?
Kann ein vollkommener Gott etwas Unvollkommenes erschaffen?

Über die Bibel habe ich schon in verschiedenen Threads hier geschrieben, und ich möchte Dir zur Lektüre einmal das Buch:
„Jesus im Zerrspiegel“
von Bart D. Ehrman empfehlen.
Ebenso:
„Abgeschrieben, falsch zitiert und missverstanden“
vom gleichen Autor.
Beide findest Du bei amazon mitsamt Bewertungen.
Diese Bücher eines ehemaligen Evangelikalen Wiedergeborenen, der nach dem Einschlagen der wissenschaftlichen Richtung zu einem ganz anderen Glaubensbild kam, zeigen, wie sehr die Bücher der Bibel schon in der Entstehungszeit verändert und verfälscht wurden. Es zeigt unzählige Widersprüche allein im NT auf (kaum ein Absatz in den 4 Evangelien, welcher nicht allein durch eine Stelle in einem anderen Evangelium widerlegt werden kann…!).
Wenn Du diese Dinge einmal gelesen hast, wirst Du erkennen, wie „menschlich“ die Bibel ist.
Voller Fehler und Irrtümer eben.

Allerdings setzt diese Lektüre die Bereitschaft voraus, die Möglichkeit anzunehmen, dass die Bibel Irrtümer enthält.
Evangelikale, die an die Irrtumslosigkeit der Bibel glauben, lehnen alles ab, was im Widerspruch zur Bibel steht.
Diese Zeitgenossen haben allerdings Probleme, die Widersprüche in der Bibel zu erklären, und kommen dabei auf irrsinnige „Erklärungen“.

Und hier im Forum gibt es eben viele, wie mich, für die die Bände von "gespräche mit Gott" von Neale Donald Walsch zur "Bibel" geworden sind.

Schau allein einmal hier:

Ist die Bibel wörtlich wahr? http://www.unser-buntes-forum.de/index.php?topic=998.0

und die og. Bände findest Du hier:

http://www.sapientia.ch/Buchseiten/gmg.htm

 snowgirl

Offline Noelle

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Re: Christen?
« Antwort #33 am: Dezember 09, 2010, 11:36:44 Vormittag »


Hallo Waltzing Mathilda,

vielen Dank  mx1 für deine ausführliche Antwort. Ich kann jetzt nicht auf alles eingehen, was du angesprochen hast. Du hast deine Meinung zu dem Thema, die ich akzeptiere und ich habe meine Meinung.  Gestern zitierte ich hier Walther Russel:" Gottes Gesetz funktioniert immer,  was immer Sie säen, ernten Sie in gleicher Weise  hundertfältig. "
Jeder bekommt das in sein Leben zurück, was er von sich gibt, das ist die Gerechtigkeit Gottes. Ob ich richtig liege oder nicht, dass kann ich selbst nicht wissen, dass entscheidet sich erst nach meinem Tod.

Das dir meine geschriebenen Worte Schmerzen bereiten, war nicht meine Absicht. Mir dagegen geben meine geschriebenen Worte zum ersten Mal in meinem Leben Klarheit. Und nur daran kann ich mich orientieren.

"Das ChristSein bedeutet, Buße zu tun, sich seine Sünden, Verfehlungen und Charakterfehler bewusst zu machen, um sie dann nicht mehr auszuleben. Das ChristSein bedeutet, sich selbst zu erkennen und bereit zu sein für Veränderung." Das war die wesentliche Botschaft meines Beitrags.

Ich kann dir von mir berichten, dass ich heute,  seit  ich in der Bibel lese, mit meiner Angst sehr viel besser umgehen kann als jemals zuvor.   

"Angst ist die Abwesenheit von Liebe"  ist das nicht auch von  Neale Donald Walsch?

Die Bibel ist zu mir gekommen, ich habe das nicht bewusst herbeigeführt, ich habe sie nicht gekauft, sie wurde mir geschenkt.  Das Buch " Gespräche mit Gott" hatte ich schon vorher. Ich habe es verliehen, und bis jetzt ist es noch nicht wieder zu mir zurückgekommen. Ich glaube, ich brauche es auch nicht mehr.

Sicher ist die Bibel von Menschen geschrieben und immer wieder verändert und verfälscht worden.

Ich bin jedoch der Meinung, dass jeder Mensch, der sich  mit den Texten der Bibel auseinandersetzt, in seinem Inneren fühlen wird, was der Wahrheit entspricht. Das muß ich dann auch bei keinem anderen Autor mehr nachlesen. Jeder Mensch empfindet in seinem Inneren so, wie es seinem Entwicklungstand oder seiner Reife entspricht.

Gott lässt mir die Wahl. Gott gibt mir alles das zurück, was ich selbst gebe. Das was ich säe, das werde ich auch ernten.  Die Buddhisten nennen es Karma.

Wichtig ist für mich nach wie vor, dass ich mich  in meinen Verfehlungen erkenne, und bereit bin, mich um meiner selbst willen zu verändern, um in Zukunft weder mir selbst noch anderen zu schaden.

Liebe Grüße  wink
Noelle