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Spiritualität => Der Kreislauf des Lebens - Diesseits, Jenseits & dazwischen => Thema gestartet von: Fynn am März 08, 2009, 08:02:29 Vormittag

Titel: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Fynn am März 08, 2009, 08:02:29 Vormittag

Hey,

was würdet ihr tun, wenn ihr wüßtet, das ihr noch exakt 3 Monate zu leben hättet ? Würde es bei Euch so weitergehen im Alltag wie bisher, oder würdet ihr etwas ändern daran ? Würdet ihr noch ganz schnell versuchen, einige Eurer Träume zu realisieren und warum tut ihr es nicht jetzt ? Ich meine, unsere Zeit hier ist eh begrenzt und meist tun wir doch so, als könnten wir wirklich alles jederzeit tun. Können wir aber meist ja scheinbar nicht...

Nachdenklicher Fynn... m n

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Patchouly am März 08, 2009, 12:51:48 Nachmittag

Oh, daß ist eine schwere Frage, Fynn.
Theoretisch könnte oder stellt man sich vieles vor, nur....

......ob man es wirklich dann auch so macht? ao50

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Haibara am März 08, 2009, 22:42:00 Nachmittag

Tja, Fynn, ich weiß jetzt nicht so recht, was ich sagen soll, denn ich bin heute früh nach einem sehr merkwürdigen Traum aufgewacht  und hatte den Gedanken in mir, was ich alles noch machen muss, bevor ich sterben kann.Aber es waren keine zu erfüllenden Wünsche  oder so, sondern es war wieder mal die panische Angst davor, die Welt zu verlassen und die Meinigen allein zurück zulassen, ohne vorher alles aufgeräumt und geordnet zu haben.Diese "Anwandlungen" habe ich leider öfter. Aber gerade heute morgen? Ich weiß nicht warum.
Und dann las ich kurze Zeit später deine Frage und war schon etwas erschrocken.
Nach einem Tag des Nachdenkens und einer Diskussion mit meinem Mann möchte ich dir nun antworten:
Ich würde schon die letzten 3 Monate nutzen, um alles in Ordnung zu bringen, um alles ordentlich zu hinterlassen.
Aber ob ich mir noch etwas erfüllen würde? Mir fällt da gleich gar nichts ein.
Aber ich glaube, ich würde nichts mehr machen, was mir nicht gefällt oder mir unangenehm ist oder was mich belasten könnte: wahrscheinlich würde ich nicht mehr arbeiten, sondern es mir zu hause gemütlich machen (Allerdings bleibt da wohl immer im Hinterkopf die Angst, die Gewissheit des endgültigen Lebensendes und das Hoffen auf ein schnelles, schmerzloses/schmerzarmes Sterben).
Vielleicht würde ich mir auch noch etwas ansehen, die Pyramiden z.B. oder jemanden treffen wollen, der mir wichtig ist, aber ich würde ihm nicht sagen, dass ich bald sterben werde, es soll ein lustiges Treffen werden. Vielleicht könnte ich auch noch jemandem verzeihen, innerlich und äußerlich, ich weiß es nicht.
Aber wie würde ich wirklich handeln, was würde ich tun, wenn man mir sagt, dass ich bald sterben werde....ich glaube, das kann man echt nicht vorher sagen.
Und was kann ich noch machen....da spielt ja auch wieder das Finanzielle mit hinein.
Aber ich glaube ich würde in mich hinein horchen, um zu sehen, ob ich meinen Frieden mit mir und der Welt noch machen kann.
Eine verwirrende, schwer zu beantwortende Frage, die du da aufgeworfen hast.
Aber ich würde bestimmt noch mal ins Kino oder Theater gehen, glaube ich.
Ein Musical wollte ich auch schon immer mal ansehen.
Aber warum warte ich mit solchen Sachen eigentlich bis zum nahen Tod?
Warum kann ich es nicht in mein ganz normales Leben einbinden?

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Fynn am März 09, 2009, 13:20:19 Nachmittag

Ja, ich weiß, schwierige Frage.. m n

und ich sag' jetzt mal was, was bei einigen auf Ablehnung stoßen wird, was ich vermutlich täte..aber trotzdem, ich will's einfach mal sagen...

also meine Vermutung wäre, das ich zum einen *gar nichts regeln*würde, einschließlich Beerdigung und allem, was so dazugehört. Ich fühle mich keiner Kirche und auch keinem Gott, - zumindest keinem herkömmlichen - gegenüber verpflichtet und bin auch seit '96 in keiner Kirche mehr. Wenn ich die Gewissheit hätte, sterben zu müssen in absehbarer Zeit, dann würde ich alles tun, was ich bisher nicht getan habe,tun konnte, aus den verschiedensten Gründen, wie auch immer.

Ich würde sehr viel reisen..überall dahin, wo ich sonst nie war, vermutlich auch nie käme..Australien, die amerikanischen Nationalparks von A-Z, das Mittelmeer, Jamaika, Hawai, Haiti, Sibirien, Norwegen...ich würde mir vermutlich tatsächlich - bei der Bank viel Geld "leihen" ( ???), wie ich könnte und würde damit das (!) erledigen, was ich schon immer tun wollte, aber nie konnte. Es mag natürlich moralisch gesehen verwerflich sein, so zu handeln und sicher könnte man sagen, ja, wenn das jeder täte..aber ich würde es vermutlich wirklich tun. Sicher, ich habe keinerlei Zweifel an ein Leben nach dem Tode, - oder an ein Leben vor dem Tode - aber egal was es ist, JETZT habe ich nur dieses eine Leben und dem gegenüber fühle ich eine Verpflichtung.

Normalerweise darf man sowas ja nichtmal denken, aber ich hätte dieses Thema nicht so in den Raum geworfen, ohne zu glauben, das mein Denken darüber Zündstoff für einige sein könnte. Ich habe keine Angehörigen außer meiner Mutter. Die ist sicherlich etwas pflegebedürftig, aber irgendwie, denke ich, würde man das auf eine vernünftige, vertretbare Art sicher hinbekommen.

Es interessiert mich nicht sonderlich, ob irgendein Pfarrer an meinem Grab salbungsvolle Worte spricht, davon, denke ich, hab' ich nichts. Das können, wenn sie wollen, auch ein paar Freunde oder auch Vivienne machen, ist mir nicht so wichtig.

So, und jetzt steinigt mich... ao50

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Patchouly am März 09, 2009, 19:14:52 Nachmittag

Zitat von: Fynn am März 09, 2009, 13:20:19 Nachmittag

So, und jetzt steinigt mich... ao50

Nö, also ich nicht. Es ist doch ganz normal diese Gedanken zu haben und
ich glaube, daß Du nicht der Einzigste wärst der sie hat.

Was Du nur davon wirklich machen würdest, daß ist eine andere Sache,  m n
ob Du das alles wirklich "anstellen" würdest. ao50

Die Frage kann man nur theortisch beantworten, ist so wie mit den riesen Lotto-
Gewinn..... dies und das würde man tun, nur ob es wirklich so ist, wenn es mal
passiert?

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Fynn am März 09, 2009, 19:57:25 Nachmittag

Ja, sehe ich genauso. Schön, sich verstanden
und nicht *verflucht*, *verteufelt* zu sehen.. :D.

aber es stimmt schon, es ist
nur ein, "was wäre, wenn..?" m n ao50

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Patchouly am März 09, 2009, 21:02:19 Nachmittag

Nie, niemals würde ich jemanden verfluchen. (http://i39.tinypic.com/1or97s.gif)

Aber das mit den Steinen (http://i39.tinypic.com/x10f3a.gif) war ne gute Idee  lol27 Sorry *g*

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Haibara am März 10, 2009, 13:35:37 Nachmittag

Ja, und immer wieder diese Steine, die neuerdings unser Forum durchziehen wink....

Nein, ich steinige dich auch nicht.
Jeder Mensch ist anders. Jeder hat andere Wünsche und Vorstellungen vom Leben bzw. stellt andere Anforderungen.
Ich z.B. bin nicht so der Verreisungstyp. Mancher ist ganz begeistert davon, dass ich z.B. derzeit in einer großen schönen Stadt arbeiten darf und beneiden mich oder finden das toll, und können gar nicht verstehen, dass ich da nicht in jeder freien Minute umherrenne und mir alles angucke. Mich belastet diese Stadt eher. Ich wünsche mir ein kleines Dorf und die Natur herbei und...Ruhe...
Aber ich gebe dir Recht es gibt soviel zu sehen auf der Welt und wenn man kurz davor ist, sie verlassen zu müssen, dann ist es bestimmt so, dass man noch schnell alles sehen will.
Das Geld von der Bank leihen, sehe ich jetzt auch nicht so schlimm an, würde ich vll. auch machen, aber: ich habe 2 Kinder, die müssten das dann bestimmt zurückzahlen. Und das zu wissen, wäre mir ein Graus.Ich will meinen Kindern keine Schulden hinterlassen.Sie sollen frei und ohne Sorgen leben, ohne dass ihre Mutter noch Mist gebaut hat, den sie ausbaden müssen. wist :D
Aber wenn jemand kommen und zu mir sagen würde, du darfst dir noch einen Wunsch erfüllen, der keine negativen Konsequenzen für die Hinterbliebenden hat, dann würde ich....ja, was? Da beginnt mein Kopf zu schwirren und ich muss erstmal überlegen gehen...ein Wunsch, egal was, würde dir noch erfüllt werden!
Was würdet ihr tun? (Wenn ich mal weiterfragen darf, lieber Fynn)  mx54

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Fynn am März 10, 2009, 13:48:10 Nachmittag

Zitat von: Haibara am März 10, 2009, 13:35:37 Nachmittag

Was würdet ihr tun? (Wenn ich mal weiterfragen darf, lieber Fynn)  mx54

Ich bitte darum... mx38

Na ja, das mit dem "Geld leihen" ist ja so eine Sache, wenn ich wüßte, ich könnte es nicht zurückzahlen. Aber wenn ich keine Angehörigen hätte..tja, dann...

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Haibara am April 20, 2009, 17:00:46 Nachmittag

Vielleicht rede ich jetzt aus so, aber wenn man plötzlich erfährt, es ist bald Schluss, vielleicht fällt auch jeglicher Ballast ab  und "irdische Hindernisse" (Zwänge, von den Menschen selbst gemacht) lassen wir weg und möchten einfach nur mal noch das tun, was wir wirklich vom innersten her wollen und nie gemacht haben oder nie machen konnten. Und vielleicht tun wir es dann einfach.

Aber:
Vielleicht wollen wir auch nur noch einmal in vollen Zügen die Welt in uns aufnehmen.

Vorgestern hatte ich ein wunderschönes Gespräch mit einer alten Dame, die meinte, dass sie weiß, dass sie nicht mehr all zulange Zeit auf dieser Welt verbringen wird und deshalb hat sie die wunderschönen Tage um Ostern herum genutzt, um hinaus zugehen und die Natur zu betrachten und dieses Wunder der Erde in sich "hinein zusaugen", denn das wird ihr bleiben.
Es geht ihr jetzt gut. Sie ist ruhig, zufrieden und mit sich im Reinen.

Das fand ich so toll.
Diese Einsicht und Erkenntnis hat mich total getroffen und auch mir die Augen wieder ein bisschen mehr geöffnet, für das Leben und für das Wunder "Erde".

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Vivienne am April 20, 2009, 17:40:42 Nachmittag

Das ist wunderschön, was du hier geschrieben hast! Danke - ein tolles Thema!! mx54 mx1

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Waltzing Mathilda am April 20, 2009, 19:21:38 Nachmittag

Ich ging in die Welt hinaus,
um das Mark des Lebens in mich aufzusaugen,
um alles von mir zu werfen was kein Leben barg,
damit ich nicht in der Stunde meines Todes inne würde,
nie gelebt zu haben.  

(Henry David Thoreau)

Mich erinnert das an den "Club der toten Dichter"  a070

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Haibara am April 20, 2009, 22:56:50 Nachmittag

Danke, dieser Spruch trifft es genau.
Genau so muss die Dame gedacht und gefühlt haben.
Sie hat so voller Inbrunst, voller Demut gegenüber dem Leben gesprochen. Es war irgendwie gewaltig.

Natürlich ist sie dabei ihr Leben abzurunden, weil es höchstwahrscheinlich ihr Alter sein wird, welches es beenden wird.

Wenn man aber plötzlich mitten im Leben erfährt, dass vll. in 6 Monaten Schluss ist, dann will man vll. wirklich noch ganz viel erledigen und erleben. Wer weiß, dass schon.

Aber eigentlich will ich das gar nicht wissen, lieber will ich weiterkämpfen, in diesem Leben hier, auch wenn es manchmal nicht ganz einfach ist.

Aber wir sind gekommen, um zu bleiben....wie es in einem Lied ausgedrückt wird.

Irgendeinen Sinn wird das Leben schon haben, auch für uns.

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Schnee-Engel am Juni 09, 2009, 18:06:06 Nachmittag

Ich würde gaaanz viel noch machen,wenn ich wüßte ich hätte nicht mehr viel Zeit auf Erden!
Vor allen Dingen bräuchte ich ja keine Angst mehr zu haben!
Ich könnte endlich mal Fallschirmspringen ohne Angst zu haben dabei ums Leben zu kommen.
Die Pyramiden besuchen ohne Angst zu haben weggebomt zu werden.
Einmal tauchen gehen ohne zu denken ich könnte ertrinken.
Im Heißluftballon umherschweben ohne Absturz-Angst.
Und das Geld?Hi,Hi...das würd ich wie Fynn machen!Die Hinterbliebenen können ja mein neuerworbenes Schulden-Erbe ablehnen!
Euer Schnee-Engel

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Fynn am Juni 09, 2009, 19:47:47 Nachmittag

Zitat von: Schnee-Engel am Juni 09, 2009, 18:06:06 Nachmittag

Ich würde gaaanz viel noch machen,wenn ich wüßte ich hätte nicht mehr viel Zeit auf Erden!
Vor allen Dingen bräuchte ich ja keine Angst mehr zu haben!
Ich könnte endlich mal Fallschirmspringen ohne Angst zu haben dabei ums Leben zu kommen.
Die Pyramiden besuchen ohne Angst zu haben weggebomt zu werden.
Einmal tauchen gehen ohne zu denken ich könnte ertrinken.
Im Heißluftballon umherschweben ohne Absturz-Angst.
Und das Geld?Hi,Hi...das würd ich wie Fynn machen!Die Hinterbliebenen können ja mein neuerworbenes

bleibt nur die Frage, warum man's nicht heute (!) tut. Wer weiß schon, ob's ein Morgen wirklich gibt ? Kennst Du das : "Morgen ist das Heute schon gestern" Und das ist es auch. Warum irgendwann sterben und denken, wenn ich dieses oder jenes doch nur einmal getan hätte. Viele, die wissen, das sie bald sterben müssen, kennen das sicher.

"Heute ist der erste Tag meines restlichen Lebens."
aus dem Programm der 12 Schritte. http://forum.zwoelf-schritte.de/

Stattdessen ist das Morgen für uns selbstverständlich und nichts, worüber man lange nachdenken muß. Und sogesehen finde ich, das mir nichts besseres passieren kann, als das meine Zeit auf Erden beschränkt ist.

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Schnee-Engel am Juni 09, 2009, 21:21:59 Nachmittag

Ja Fynn,da hast Du recht.Aber ich meinte es ja so:Ich würd z.B. so gern mal im Heißluftballon schweben,doch da hätte ich nun mal Todes-Angst und die kann ich nicht überwinden.Na ja,und wenn ich doch sowieso nur noch kurz zu leben hätte...da wärs doch egal das der relativ unwahrscheinliche Fall eines Absturzes eintritt.Also könnte ich es doch wagen...wo ich doch eh dem Tot geweiht wäre....
Wünsche die mir keine Angst machen,die erfüll ich mir schon jetzt(manchmal muß man aber erst mal bischen Geld sparen,aber es gibt ja auch genug Wünsche die nichts kosten),da kenn ich garnix.Es heißt ich wär eine verrückte Nudel.Aber wenn man nicht ein bischen verrückt ist,dann hat man weniger Spaß.
Aber der Heißluftballon....neeeeee...huuh....schnell wegrenn.....
Liebe Grüße vom Schnee-Engel!

Titel: Re: Der letzte Tag in Deinem Leben
Beitrag von: Martina am Februar 11, 2013, 16:33:50 Nachmittag

Irgendwann einmal stellt sich wohl jeder diese Frage und die Antworten sind genau so individuell wie die Menschen die sich diese Frage stellen und versuchen sie für sich zu beantworten.
Und um's gleich nochmal vorweg zu nehmen, nein Fynn, es gibt überhaupt keinen Grund dich oder wen auch immer zu steinigen nur weil jemand eine Meinung vertritt.
Ich hatte mir diese Frage vor einigen Jahren gestellt, als mir richtig bewust wurde dass jeder Tag tatsächlich der letzte Tag meines Lebens sein könnte. Man weiss ja schliesslich nie ob's für einen selbst noch ein morgen gibt ?
Da ich bis dahin ein Leben geführt hatte in dem ich, so glaube ich, nichts ausgelassen hatte was ich tun wollte, gab's für mich keine 'Abenteuer' mehr die ich noch erleben wollte oder müsste. Finanziell gesehen stand ich noch nie wirklich schlecht davor weil ich immer arbeiten konnte und so unabhängig war was das betrifft. Und an materiellen Dingen hat mein Herz noch nie gehangen, also gab's auch da nichts was ich noch nach zu holen hätte.
Aber es gab schon noch ein paar unerledigte Dinge die ich gerne noch aus der Welt geschafft haben wollte bevor es 'soweit' ist.
Das waren Dinge auf emotioneller Ebene, Dinge, Situationen und Menschen mit denen ich gerne noch ins Reine kommen wollte. Und damit hab ich mich dann auch an die Arbeit gemacht.
Ich hab das Gespräch gesucht mit Menschen denen ich, bewust oder unbewust, Unrecht getan hatte, hab ihnen gesagt dass mir das leid tun würde und sie um Vergebung gefragt. So etwas ist séhr heilend für beide Seiten !
Ich war auch sehr glücklich darüber dass mir verziehen wurde. Das waren keine weltbewegenden Dinge, aber diese kleinen Sachen die oft lange an einem nagen können und die man irgendwo nie ganz vergisst. Bis man Vergebung gefunden hat.
Ich hab selber auch Menschen vergeben die mir Unrecht und auch Schlechtes angetan hatten. Bei manchen konnte ich das nur noch in meinen Gedanken und meinem Herzen tun weil sie nicht mehr lebten.
Aber auch das klappte und es war sehr befreiend für mich. Und schliesslich und endlich hab ich mir selber auch vergeben dass ich Fehler gemacht hatte in meinem Leben. Auch sehr wichtig !
Irgendwann hatte ich dann einen Punkt erreicht an dem ich dachte, so, wenn jetzt das Ende käme wäre ich mit mir, mit jedem und allem im Reinen. Ich weiss noch wie toll ich das fand, dass ich sowas sagen konnte, das ist ja schliesslich was !
Seither versuche ich das auch so zu halten. Keine 'unaufgelösten Fälle' mehr, alles ist gut so wie es ist.
Mit den Menschen dir mir nahestehen fühle ich mich zutiefst verbunden und auch wenn ich sie nicht alle jederzeit sehen kann, dann tut das dem Band das mich mit ihnen verbindet keinen Abbruch. Sie wissen dass ich sie liebe, das sage ich ihnen auch immer wieder ( etwas womit ich mich früher schon etwas schwer tat, aber auch das hat die Frage 'Was wenn's dein letzter Tag wäre ?' verändert ).
Ich hätte wohl keine richtigen Wünsche mehr für meinen letzten Tag, wäre nur schön wenn dann schönes Wetter wäre und ich könnte auf meiner Gartenbank sitzten im Einklang mit der Natur um mich herum und würde denken : mein Leben war gut so wie es war.
Danke Welt, für alles.