Autor Thema: Was hat Dein Leben nachhaltig, positiv oder negativ, beeinflußt ?  (Gelesen 7768 mal)

Offline Fynn

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Was hat Dein Leben nachhaltig, positiv oder negativ, beeinflußt ?
« am: November 09, 2008, 12:01:47 Nachmittag »
Hi... a045

Ich dachte mir, das es zu diesem Thema wohl bei jedem von uns bestimmte Ereignise, Erlebnisse gibt, die unser Leben und unsere Gefühle nachhaltig beenflußt haben. Und ich wollte mal einen Thread dazu eröffnen, an dem sich ja jeder, der Lust hat, daran beteiligen kann. Mal seh'n, was gibt's denn da so.... m n ...ach ja, z.B....

ich habe seit jeher ein Problem mit Trennungen aller Art, ich kann nicht *loslassen*, bzw. nur sehr schwer. Auch wenn ich da inzwischen zumindest schon ein bißchen dazugelernt hab'. Insofern hatte ich ein gewaltiges Problem, als ich mit 14 mit meinen Eltern wieder zurück in meinen Heimatort gezogen bin. Ich wollte das zwar nichts lieber als das, aber andererseits war ich dort aufgewachsen und hatte, außer einem wirklich sehr sehr gutem, keine Freunde. Und den ließ ich dann natürlich zurück. Ein paar mal haben wir uns dann noch gesehen, mal bei ihm, mal bei mir, wenn er mich besuchte. Aber schließlich kam nichts mehr und es war vorbei. Ich denke, ich würde nicht übertreiben, wenn ich sage, ich habe jahrzehntelang darunter wirklich gelitten. Denn das war immerhin 1972, ist also eine kleine Weile her. Trennungen sind mir aber immer wieder *treu* geblieben, egal, ob Mann oder Frau und egal, ob auf freundschaftlicher, oder partnerschaftlicher Ebene.


Ich wollte - solange ich zurückdenken kann, - immer nur eines : ich wollte um alles in der Welt einmal nach Kanada. Und auch Alaska hätte ich seeehr interessant gefunden, aber leider hatte ich nie auch nur annähernd das Geld, - bis ich irgendwann 1996 eine Versicherung ausbezahlt bekam und sofort den Flug für 4 Wochen und eine Rundreise mit dem Van gebucht hab'. In diesen 4 Wochen sind wir über 17.000 km gefahren, aber den längste Urlaub dort fände ich immer noch zu kurz. Und Alaska steht noch aus.

Dieses Erlebnis, dachte ich, wäre nicht zu toppen. Aber dann kam ich ein Jahr später für 12 Wochen in die psychosomatische Klinik in Bad Herrenalb. Das jetzt hier zu beschreiben, würde m.A. nach den Rahmen hier sprengen, aber ich denke, das es mit absoluter Sicherheit das für mich prägendste, wichtigste und schönste war, was ich je erleben durfte bisher und gegen das ohne Zögern alles andere eintauschen würde. Und ohne Überlegung hat es mein ( Er-) Leben nachhaltig und positiv beeinflußt.


Vllt habt ihr ja auch was, was hierzu passen könnte, was ihr hier teilen wollt.
Ich bin schon mal währenddessen gespannt, ob und was da wohl kommt !

Lieben Gruß,

Fynn eo
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Nyir

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Re: Was hat Dein Leben nachhaltig, positiv oder negativ, beeinflußt ?
« Antwort #1 am: November 15, 2008, 19:47:07 Nachmittag »
Zuerst muss ich dir sagen, dass es mir mit Trennungen genau gleich geht wie dir.
Bei mir ist es allerdings so, dass ich mir wie eine Konstante vorkomme. Ich bin immer hier, alle anderen gehen jedoch ihre Wege.
Klar, ich gehe auch meine Wege und stelle mein Leben nicht auf andere ein. Aber schlussendlich denke ich doch daran: "Was würde das für meine Freundschaften bedeuten oder für die Menschen, die ich liebe?"
Ich bin einfach so. Natürlich gehe ich meinen Wünschen nach, wenn ich fühle, dass sie einfach nur richtig sind. Aber da ich doch eher ein Mensch bin, der dazu neigt, recht beständig zu sein, bin meist ich diejenige, die allein zurückgelassen wird. Das ist nicht immer einfach, auch wenn es zum Leben dazu gehört. Manchmal kann ich das nicht ganz akzeptieren, aber...ich lerne dazu.

Es gibt ein Ereignis in meinem Leben, das mich sicherlich häufig beeinflusst. Ob positiv oder negativ, weiß ich nicht. Ich denke, das wechselt hin und wieder.
Die Angst des Verlassen-werdens sitzt ganz tief in mir, sie ist eine meiner Urängste. Denn ich war nur wenige Sekunden alt, als ich von einem sehr wichtigen Menschen getrennt wurde.
Ich weiß, dass diese Trennung in vielerlei Hinsicht sehr wichtig war, sonst ginge es mir heute sicherlich nicht so gut (materiell wie immateriell). Und trotzdem...manchmal überkommt mich eine tiefe Trauer, begleitet von tausenden Gedanken und Fragen. So schwer es auch manchmal ist, damit umzugehen, so bin ich doch sehr dankbar dafür. Denn durch dieses Ereignis kann ich das Leben leben, das ich lebe. Dadurch konnte ich mich so entwickeln, wie ich mich entwickelt habe. Danke!


Ein weiteres prägendes Ereignis kann ich gar nicht in eine gewisse Zeitspanne einordnen. Es begann, als ich meine beste Freundin kennen lernte.
Sie kommt aus einer sehr religiösen Familie und ist selbst auch sehr gläubig. Ich hatte damals - als wir uns kennen lernen - nichts am Hut mit Gott und dem Glauben. Doch meine beste Freundin führte mich auf unbewussten Wegen zu Gott, ohne es zu merken. Sie zeigte mir die Welt und das Leben aus einem anderen Blickwinkel, ohne es überhaupt beabsichtigt zu haben.
Ich danke ihr wirklich SEHR dafür, vor allem, dass sie mich nicht absichtlich oder zwanghaft versucht hat zu missionieren oder zu bekehren. Es ist einfach passiert und es war gut so, denn sonst wäre ich heute vielleicht ganz woanders und wohl auch ein ganz anderer Mensch.


Momentan warte ich wieder auf das nächste Ereignis, das mein Leben prägen könnte. Ich merke, dass ich so ein Ereignis momentan brauche, um mir wieder über mich selbst und die Welt und das Leben bewusst zu werden. Ich möchte das alles wieder aus einem komplett neuen Blickwinken sehen, aus einem Blickwinkel, den ich noch nicht kenne.

Offline Fynn

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Re: Was hat Dein Leben nachhaltig, positiv oder negativ, beeinflußt ?
« Antwort #2 am: November 16, 2008, 06:03:23 Vormittag »
Hallo Nyir...

gefällt mir, was Du hier schreibst... a045
Momentan warte ich wieder auf das nächste Ereignis, das mein Leben prägen könnte. Ich merke, dass ich so ein Ereignis momentan brauche, um mir wieder über mich selbst und die Welt und das Leben bewusst zu werden. Ich möchte das alles wieder aus einem komplett neuen Blickwinken sehen, aus einem Blickwinkel, den ich noch nicht kenne.
Ich habe Deinen letzten Abschnitt jetzt mal bewu0t nach vorne gestellt. Ich denke, das das immer so ist, das habe ich gelernt : wenn ich ein immer wiederkehrendes Problem mit einer Sache habe, ( hier Trennungen ) dann werde ich diese so oft erleben, bis ich gelernt habe, damit umzugehen. Da haben wir wohl einige Gemeinsamkeiten.

Zu einer *Höheren Macht*, wie ich's gelernt habe, - was Du Gott nennst -, bin ich auch auf etwas ähnlichem Wege gekommen. Sehr lange Zeit war ich da unsicher, wußte nicht, was ich davon halten sollte. Dann dachte ich, der *liebe Gott* kann ja gar nicht nur *lieb* und gut sein, er muß ja auch böse sein, wenn er irgendwelche Terroristen oder ähnliches auf die Menschheit losläßt, wenn es Kriege, Vergewaltigungen, Völkermord u.v.m. gibt. Das würde doch ein *lieber Gott* nicht zulassen ! Ich habe ihn dann also als "böse und gut" eingestuft. Damit habe ich ihn (?) dann wohl in ein Schema gepreßt, das mir grade paßte, das ich für "richtig" hielt. Ich dachte, gut, wenn die Menschen "Gott gleich" sind, - wie ich's verstanden hatte, - dann mußte er wohl oder übel beides sein : gut und böse. Damit, denke ich, war ich meiner *Wahrheit* nahe und ich beließ es dabei.

Dann hatte ich Jahre später ein sehr einschneidendes Erlebnis, das meine Ansicht erheblich revidierte. Und ich konnte Gott nun in wirklich allem sehen, in jedem Menschen, jedem Baum und Strauch, jeder Blume und jedem Stein - in eben allem. Und ich habe gelernt, das Gott keine rein männliche Ausrichtung hat und auch nicht böse oder gut ist. Ich denke, er ist (!) eben Gott, das reicht. Und er hat den Menschen halt die Entscheidungsfreiheit gegeben und damit eben auch die Verantwortung für ihr Handeln. Und ich denke auch, das es dafür keinerlei "Bestrafung", kein "jüngstes Gericht" gibt, mit dem ich immer schon so mein Problem hatte.

Ja, die Verlassenängste, das ist auch so eine Sache ! Die kenne ich gut und sie betrifft sowohl Freundinnen als auch Freunde bei mir und bedeutet bei mir nicht zwangsläufig nur Partnerinnen, sondern eher alle Menschen, die mir etwas bedeuten. Ähnlich wie Dein Freundeskreis vllt, von dem Du geschrieben hattest. So etwas habe ich sooft erlebt. Und ich werde es vermutlich auch sooft erleben, bis ich es kapiert habe. Ich würde sagen, das ich da inzwischen schon einiges dazugelernt habe, aber schmerzhaft sind sie noch immer. Mal seh'n, wie sich das so entwickelt. Ich bleib' da dran, es ist halt ein Thema für mich !

Lieben Gruß,

Fynn
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